Mitgefühl Teil 3

Wir werden in der Regel andere behandeln wie wir behandelt wurden. Wenn du kein Mitgefühl erfährst, braucht es große Anstrengung, um trotzdem selbst mitfühlend zu sein.

2 Min.

Rivka Levy

gepostet auf 03.12.19

Das natürlichste ist, andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt wird oder behandelt wurde. Wer kein gesundes Mitgefühl erfahren hat, weiß ja gar nicht, wie so ein Verhalten aussieht. Bis er (oder sie!) diese Serie liest und bewusst daran arbeitet, mitfühlend zu werden. Dieses Projekt sollte man natürlich nicht allein angehen, sondern zusammen mit HaShem. Es beginnt also damit, viel für das Thema zu beten.

 

 

Eine aktuelle Erfahrung

 

Während ich diese Artikel schreibe, musste ich meine Tochter zu einer Tutorin bringen. Sie lebt in einem Neubaugebiet, das auf meiner Straßenkarte nicht verzeichnet ist, und sie hat mir den Weg nicht gut beschrieben und einen falschen Straßennamen gesagt…

 

Ich verspätete mich also sehr. Aber sie war relativ verständnisvoll. Beim zweiten mal fuhren wir früh los, aber wir blieben sofort in einem Stau stecken und kamen wieder eine Viertel Stunde zu spät. Diesmal war sie nicht verständnisvoll. Sie wird für die volle Zeit bezahlt, egal wie spät wir kommen. Wenn meine Tochter weniger Unterricht bekommt, weil wir zu spät sind, ist das nicht ihr Problem. Aber sie fiel über mich her, dass sie so nicht arbeiten könne, was ich mir denn dächte, und wenn das so weiter ginge, könne ich es auch ganz lassen.

 

Als sich die Tür hinter der Tutorin und meiner Tochter schloß, war mir zum Heulen zumute – und ich wurde daran erinnert, wie schmerzhaft Worte sein können.

 

 

Zur Wiederholung: Gesundes Mitgefühl

 

Mit einem anderen fühlen zu können, heißt, ihren Blick einzunehmen, sich in ihre Situation zu versetzen. Gesund ist das Mitgefühl, wenn man dabei nicht zulässt, dass die die eigenen Gefühle und Bedürfnisse mit Füßen getreten werden.

 

Man kann nur mit anderen fühlen, wenn man zuerst lernt, sich selbst zu fühlen: Sei dir deiner eigenen inneren Welt bewusst!

 

Emotionaler Schmerz – Scham, Angst, Schuld – heilt schwerer als physische Verletzungen.

 

Das Gegenteil von gesundem Mitgefühl ist verbale Grausamkeit.

 

Gesundes Mitgefühl ist heute nicht weit verbreitet. Darum fühlen sich viele Menschen unwohl und unsicher, wenn sie mit anderen Menschen zu tun haben.

 

 

Mangelndes Mitgefühl schadet der Gesundheit, emotional und physisch

 

Wenn du viel mit Leuten zusammen bist, die kaum Mitgefühl zeigen, fühlst du dich ungeliebt, und unliebenswert, unrespektiert, ohne Unterstützung und wertlos. Dieses Selbstbild ist falsch, und es führt zu Angst, Unruhe, oder Ärger. Diese Zustände sind schädlich für die emotionale und physische Gesundheit, und auch für die Spiritualität.

 

Auch andersrum, wenn du andere nicht mitfühlend behandelst, wirst du sich oft hinterher schlecht fühlen. Schuld und Scham können genauso schädlich sein wie Angst oder Ärger, oder noch mehr.

 

Fehlendes Mitgefühl erhöht den emotionalen Stress, was sich in physischen Problemen niederschlägt.

 

 

Fortsetzung nächste Woche: Eine Gegenüberstellung von mitfühlenden und nicht-mitfühlenden Reaktionen zum anschaulichen Verständnis!

Sagen Sie uns Ihre Meinung!

Danke fuer Ihre Antwort!

Ihr Kommentar wird nach der Genehmigung veroeffentlicht.

Fuegen Sie einen Kommentar hinzu.