Independence Day (3)

Eine Geschichte zum Verlieben - Mordechai und Esther ...

4 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 06.04.21

Eine Geschichte zum Verlieben – Mordechai und Esther #3

 
Aufgrund all dieser brisanten Ereignisse wurde das von Esther für den König und Haman schon vorbereitete Mahl auf den nächsten Tag verschoben.
 
Der König war überglücklich und konnte daher auch nicht einschlafen. Er befahl erneut seinen Dienern, ihm die Chronik seines Reiches zu bringen und ihm daraus wieder etwas vorzulesen. Der Diener tat dies bis der König eingeschlafen war.
 
In der Früh ließ dann der König den Haman zu sich beordern um anschließend mit ihm gemeinsam zum von Esther vorbereiteten Festmahl zu gehen.
 
Nachdem der König dann ausgiebig gespeist und Wein getrunken hatte fragte er die Königin Esther erneut:
 
„Esther, bitte sage mir doch endlich: Was ist deine Bitte?! Öffne deinen bezaubernden Mund, und nach deinem Wort soll getan werden! Offenbare mir dein Begehren und bis zur Hälfte meines Königreiches soll dein sein!“
 
Darauf erwiderte die Königin Esther:
„O König! Wenn ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, dann schenke mir bitte weiterhin mein Leben! Meines-  und das Leben meiner jüdischen Brüder und Schwestern! Ich bitte dich darum, da man sich gegen mich und meinem Volk verschworen hat! Es gibt jemanden, der es sich zum Ziel machte uns zu töten, ja sogar richtig auszurotten! Wenn dieser Jemand stattdessen geplant hätte uns Juden als Sklaven an die Welt zu verkaufen, dann hätte ich geschwiegen, ohne den König diesbezüglich zu belästigen! Aber nun geht es ja um Leben oder Tod!“
 
Da sprach der König Achaschverosch voller Entsetzen:
 
„Wer ist dieser Jemand, der es wagt so etwas Schreckliches in meinem Reich zu planen!?“
 
Und die Königin Esther sagte daraufhin:
 
„Der Bedränger und Feind aller Juden ist der Mann, der direkt neben ihrer Seite sitzt! Haman, der böse Haman!“
 
Dem Haman wurde daraufhin natürlich Angst und Bange.
 
Wutentbrannt sprang der König aus seinem prächtigen Thron und ging in den Garten des Palastes, um zu überlegen und dann zu entscheiden, was er tun wird.
 
Der böse Haman blieb inzwischen im Palast, um bei der Königin Esther um sein Leben zu flehen. Denn er sah, dass sein Ende jetzt beschlossene Sache sein wird! Nach einigen Minuten kehrte der König dann zurück und sah, wie Haman der Königin regelrecht sehr Nahe kam, um sie auf diese Weise davon zu überreden, mit dem König zu sprechen. Als der König das sah, wurde er noch wütender als zuvor und schrie:
 
„Wagst du es etwa – sogar in meiner Gegenwart – hier in meinem Haus der Königin Gewalt anzutun!?“
 
Noch bevor der König diesen Satz aussprechen konnte sagte einer der königlichen Diener:
 
„König! Nicht nur, dass Haman gerade Hand an der Königin anlegen wollte! Nein, er hat für heute auch noch geplant, den Juden Mordechai auf dem Königshof an einem von ihm errichteten 50 Ellen hohen Holzgalgen zu erhängen!“
 
Da sagte der König:
 
„Hängt ihn selber daran auf!“
 
So gesagt – getan! Haman wurde also an dem von ihm selbst errichteten Holzgalgen aufgehängt!
 
Nachdem der böse Haman so sein verdientes Ende fand, legte sich die Wut des Königs.
 
Anschließend schenkte der König Achaschverosch der Königin Esther sogar das Haus Hamans!
 
Die Königin Esther erzählte dem König nun auch, das Mordechai sie nach dem Tod ihrer Eltern adoptierte. Der König zeigte sich von ihren Worten sehr gerührt und befahl, dass man Mordechai zu ihm führen sollte.
 
Als der König dann Mordechai sah, übergab er ihm sein königliches Siegel, das er Haman vor seiner Hinrichtung abnahm. Er übertrug Mordechai also die Macht, die Haman zuvor hatte.
 
Die Königin Esther warf sich nun also vor dem König nieder und bat ihn darum, das von Haman erlassene Gesetz der totalen Judenvernichtung zu widerrufen!
 
Da sagte der König Achaschverosch zur Königin Esther und zu Mordechai:
 
„Seht ich habe das Meine getan! Ich habe Mordechai zum mächtigsten Mann in meinem Reich gemacht und Haman an den Galgen gebracht. Doch ein mit meinem Siegel erlassenes Gesetz ist nicht mehr zu widerrufen. Daher müsst ihr jetzt zur effektiven und schnellen Urteilsverbreitung den neuen Beschluss mit Eilboten an jeden Stadthalter, alle Bürgermeister und Stadträte meiner gesamten 127 Provinzen – in der jeweiligen Amtssprache – versenden!“
 
Mordechai handelte sofort und sandte Eilboten aus, die nach dem neuen Gesetz handeln sollten! Da man das alte Gesetz allerdings nicht widerrufen konnte, konnte nun jeder nach seinem Willen handeln! Infolgedessen war dann nach kurzer Zeit in allen 127 Provinzen des Königs nur noch die Rede vom 13. Adar, dem absoluten Independence Day! Alle Bürger hatten nun also die Wahl sich an das für diesen Tag bestimmte Gesetz Hamans zu halten oder sich nach dem neuen Regelwerk Mordechais zu richten.
 
Als sich dann in allen 127 Provinzen auch noch herum gesprochen hatte, dass Mordechai nun der neue Herrscher sei, da man Haman an den Galgen aufgehangen hatte, fürchteten sich sehr viele von denen, die mit der Judenvernichtung eigentlich einverstanden waren.
 
Mordechai rief hindessen auch zum gerechten Selbstverteidigungszug auf! An jenem 13. Adar, an dem der böse Haman die Vernichtung aller Juden sehen wollte, ermutigte Mordechai alle Juden sowie alle Bürger der 127 Provinzen, diejenigen, die dieses Vorhaben durchführen oder gutheißen wollten, zu töten, da sie sich bestimmt weiterhin an das von Haman mit dem königlichen Siegel erlassenen Gesetzes halten würden …
 
Und tatsächlich war der 13. Adar von Kämpfen bestimmt, bei denen die Juden und deren Unterstützer als klare Sieger hervorgingen! Anschließend wurde auch mit Überläufern zu den Feinden abgerechnet!
 
Der 13. Adar war der ultimative Independence Day für die Welt – und vor allem für das jüdische Volk! Und deshalb feierten sie die Tage nach dem Sieg und der Erlangung der Unabhängigkeit – sowie die Ernennung Mordechais zum wahren Herrscher über alle 127 Provinzen des Königs!
 
In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein wunderschönes Purim-Fest!!!

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