Das versprochene Land

Als dem Nazi Eichmann im Staat Israel der Prozess gemacht wurde, sagte er dabei u.a. zu seiner Verteidigung …

5 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Als dem Nazi Eichmann im Staat Israel für seine unmenschlichen Verbrechen und der Organisation des Völkermords der Prozess gemacht wurde, sagte er dabei u.a. zu seiner Verteidigung, dass es sich bei dem schrecklichen Holocaust um eine von Gott gewollte Bestrafung für das jüdische Volk handelte. Dass es sich also um eine vorbestimmte Gegebenheit gehandelt hat und er sich deshalb nur als Erfüllungsgehilfe des Willens Gottes verhielt. Diese Auslegung ist nicht nur unverschämt, sondern auch noch ohne jegliche Basis.
 
Und hier der Beweis:
 
Gott schloss bekanntlich mit Abraham den Bund aller Bünde. Dieses Ereignis entnehmen wir aus dem 1. Buch Moses (Kapitel 17, Satz 1-14).
 
Als der noch kinderlose Abraham 99 Jahre alt war, offenbarte sich Gott ihm und versprach ihm dabei u.a., dass seine Nachkommen sich über alle Maßen vermehren werden, gleich den Sternen des Himmels und dem Sand am Ufer des Meeres. (1. Buch Moses, Kapitel 22, Satz 17). Des Weiteren versprach ihm Gott, dass auch Könige seine Nachkommen sein werden und Er ihm und seinen Nachkommen auf ewig Gott sein wird. Und außerdem wird Er seinen Nachkommen das ganze Land Israel zum ewigen Besitz schenken. 
 
Weitere Elemente dieses Bundes sind die Versprechen Gottes an Abraham, dass seine Frau Sara ihm einen Sohn gebären wird, den sie Itzchak nennen sollen und Gott auch mit Itzchak diesen Bund schließen wird. (1. Buch Moses, Kapitel 17, Satz 15-21)
 
Mit der Geburt Itzchaks treten also alle Versprechen Gottes an Abraham in Kraft und nehmen sogar noch an Stärke zu, da Gott mit Itzchak denselben Bund schließt, wie Er ihn mit Abraham schloss. 
 
Als Gegenleistung forderte Gott allerdings von Abraham, dass er und alle seine Nachkommen sich als Zeichen ihres Bundes im Alter von 8 Tagen an ihrer Vorhaut beschneiden lassen. (1. Buch Moses, Kapitel 17, Satz 9-15)
 
Folgende Dinge, gehören ebenfalls zu dem Bund aller Bünde, den Gott mit Abraham schloss. Unsere Weisen lehren uns nämlich, dass Gott Abraham während der bisher geschilderten Ereignisse vier zusätzliche Dinge, die sich in der Zukunft ereignen werden, offenbarte:

 

  1. Die Verbannung seiner Nachkommen aus dem Heiligen Land und der daraus resultierenden Rolle als Gast in einem fremden Land.
  2. Die Hölle.
  3. Die Übergabe der Thora am Sinai Berg.
  4. Den Tempel in Jerusalem.

Des Weiteren sagte Gott zu Abraham: „Solange die Kinder Israels Meine Thora ehren und auf die Heiligkeit Meines Tempels Wert legen, werden sie  von der Strafe der Verbannung aus dem Heiligen Land und dem daraus resultierenden Ansehen als Ausländer – sowie von der Hölle – verschont bleiben. Wenn sie allerdings Meine Thora entehren sollten und auf die Heiligkeit Meines Tempels verzichten, dann muss Ich sie entweder mit der Verbannung oder der Hölle bestrafen. Mit was möchtest du, dass ich die Kinder Israels bestrafen werde?“
 
Abraham konnte sich nicht entscheiden und fragte Gott sogar, weshalb Er ihm Nachkommen schenken werde, die Seinen Willen untergraben? 
 
Gott erwiderte: „Abraham, entferne den Kummer aus deinem Herzen, da bereits die Verbannung aus dem Heiligen Land als Strafe für die Kinder Israels bestimmt wurde …“
 
Wie wir alle wissen, stand und steht Gott zu seinem Bund. Leider hat das jüdische Volk in der Vergangenheit durch die Verbannung aus dem Heiligen Land sehr viel Leid erleben und über viele Generationen hinweg einen hohen Blutzoll zahlen müssen; doch die Gegenwart zeigt, dass wir kurz vor der endgültigen Erlösung stehen. 
 
Als dem Nazi Eichmann im Staat Israel für seine unmenschlichen Verbrechen und der Organisation des Völkermords der Prozess gemacht wurde, sagte er dabei u.a. zu seiner Verteidigung, dass es sich bei dem schrecklichen Holocaust um eine von Gott gewollte Bestrafung für das jüdische Volk handelte. Dass es sich also um eine vorbestimmte Gegebenheit gehandelt hat und er sich deshalb nur als Erfüllungsgehilfe des Willens Gottes verhielt. Diese Auslegung ist nicht nur unverschämt, sondern auch noch ohne jegliche Basis. Die Deutschen haben damals mit ihrem Verhalten keineswegs die Absicht verfolgt, den Willen Gottes gerecht zu werden. Alle ihre Taten waren ausschließlich das Ergebnis ihrer unbeschreiblichen Grausamkeit. Der Motor ihrer Handlungen war der völlig unberechtigte Hass auf das jüdische Volk und damit auf Gott selbst, dessen geliebte Kinder ja das jüdische Volk ist. Deshalb kann man auch nicht sagen, der Holocaust sei ein Teil des Bundes zwischen Gott und Abraham gewesen. 
 
Gott sagte zu Abraham, dass das Volk Israel als Bestrafung für die Missachtung der Gesetze der Thora oder die Entheiligung des Tempels, in die Verbannung gehen wird. Alleine, dass das Volk Israel in der Verbannung war, also ohne Heimat, das war Strafe genug. Wie sich die Landesführer der jeweiligen Nationen nun nach erfolgter Verbannung Gottes, gegenüber dem Volk Israel benehmen, dass liegt ausschließlich in ihren Händen, da Gott uns ja schließlich einen freien Willen gab, der es uns ermöglicht, Gutes oder Schlechtes zu tun, so wie es heißt: „Siehe, Ich lege dir heute vor, das Leben und das Gute, auch den Tod und das Böse… du sollst das Leben erwählen …“ (5. Buch Moses, 30. Kapitel, Satz 15-19)
 
Daraus lässt sich unmissverständlich entnehmen, dass man sich für das Gute entscheiden soll. Die Deutschen haben sich damals eindeutig für den Mord und das Böse entschieden und deswegen war das Ende vom Nazi Eichmann auch der Tod am Strick.
 
In der Geschichte gab es durchaus Anführer die trotz mangelnder Judensympathie keine Verfolgungen oder Pogrome an dem Volk Israel ausübten. So z.B. der Pharao, der in der Zeit des Josefs  HaZaddik (der gerechte Jossef) das Zepter in der Hand hielt. Auch er hatte die Wahl. Er entschloss sich aber, sich dem jüdischen Volk gegenüber entgegenkommend zu verhalten. Er tat dies nicht aus großer Liebe, sondern aus Kalkül, aber im Endeffekt verhielt er sich dem jüdischen Volk gegenüber einwandfrei, so wie es heißt: „Und der Pharao sprach zu Jossef: Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten!“ (1. Buch Moses, Kapitel 41, Satz 41) und später heißt es: „Jossef … war Gebieter über das Land; er allein ernährte das ganze Volk, indem er allen Leuten des Landes Getreide verkaufte.“ (1. Buch Moses, Kapitel 42, Satz 6) Und da Jossef als Jude der Regent im Lande war, mussten die Juden weder Verfolgungen o.dgl. durchmachen. Als Jossef allerdings starb, erhob sich ein neuer Pharao über Ägypten, der nun ebenfalls vor der Wahl stand, sich zwischen dem Leben und das Gute, oder dem Tod und das Böse, zu entscheiden. Dieser Pharao entschied sich leider für das Böse, so wie es heißt: „Darum setzte man Sklaventreiber über sie [über das Volk Israel], um sie durch schwere Zwangsarbeit zu bedrücken.“ (2. Buch Moses, Kapitel 1, Satz 11)
 
Nun kann man heute erkennen, dass wir kurz vor der endgültigen Erlösung stehen. Jeden Tag beten wir für die Sammlung aller Zerstreuten aus dem Heiligen Land: „Blase in das große Horn zu unserer Befreiung, erhebe die Fahne, um unsere Zerstreuten zu sammeln und sammle uns ein von den vier Enden der Erde. Gelobt seist Du, Ewiger, der die Verstoßenen Deines Volkes Israels sammelt.“  
 
Gott sei Dank gibt es heute den Staat Israel. Infolgedessen sehen wir, dass Gott unsere Gebete, alle Verstoßenen wieder in das uns versprochene Land Israel heimzuführen, erhört hat. Jedes Jahr verlassen immer mehr Juden ihren ausländischen Wohnort und kommen endlich in ihre Heimat nach Israel, ins Heilige Land. Im Jahr 2010 waren es 19.000 Juden die, die Alija, also die Neueinwanderung in den Judenstaat, machten. Durch die Rückkehr der Juden in das Land Israel und der Ausrufung des jüdischen Staates Israels sehen wir also, das nun die Vollendung von dem Bund aller Bünde – und somit die vollständige Erlösung – nicht mehr lange auf sich warten lässt. Und deshalb beten wir für das schnelle Kommen des Maschiach und für die erneute Errichtung des Tempels in Jerusalem – Amen und Amen! Und natürlich hoffen wir auch auf die schnelle Vollendung der bereits eingetreten Prophezeiung, dass alle Verstoßenen wieder in das uns versprochene Land Israel zurück nach Hause kommen, so wie Gott es Abraham beim Schluss des Bundes aller Bünde – und somit auch uns allen – versprach: „Und Ich werde dir und deinen Nachkommen nach dir, das Land deines Aufenthaltes, das ganze Land Kana´an [Israel], zum ewigen Besitze geben; und Ich will ihnen Gott sein!“ (1. Buch Moses Kapitel 17, Satz 8)

AMEN – SO SEI ES

Wir befinden uns gerade in der Woche, in der die ganze Welt den 6.000.000 Millionen unschuldig ermordeten Juden Gedenken sollte!!!

Daher wollen wir an alle appellieren und dazu aufrufen nicht zu vergessen, in welchen Wahn und Mordsumpf die Nazis, die Menschheit durch ihr blindes Wegschauen zog. Jeder und jede ist auch heute mehr denn je gefordert nicht wegzuschauen! Was durch ein Wegschauen geschieht, haben wir durch unbeschreiblich teureres Blutvergießen erfahren müssen.
 

In diesem Sinne, lasst und Gedenken und voller Willen alles dafür tun, um das Geschehene, nicht erneut Wirklichkeit werden zu lassen!!!

Möge Hashem ihr Opfer annehmen und ihr vergossenes Blut rächen!

– Amen –

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1. Ray Martini

10/06/2019

Es ist keineswegs respektlos aber der Staat Israel so wie wir ihn kennen ist ein von menschen geschaffener Staat. Das was uns G*tt verspricht ist noch nicht real und wie es ausgedrückt wird es wird von G*tt geschaffen und gegeben. Wir müssen also noch etwas warten bis wir das betont von G*tt bekommen was er schaffen wird.

2. Batsheva

2/21/2011

das versprochene Land Alles in diesem Artikel, insbesondere ja auch was die historische Wahrheit betrifft, ist wahr und ist unendlich traurig!! Diejenigen, die als Täter und Mitläufer dabei waren, werden diesen Artikel hier bei breslev.co.il wahrscheinlich gar nicht lesen und ihre Kinder oder Kindeskinder werden vielleicht.. diesen Artikel lesen, wenn sie sich irgendwie schuldig/verantwortlich fühlen für die grausamen Vergehen ihrer 'Väter' und sie auf der Suche sind nach Heilung und wenn sie dann sogar bekennen werden: NIEMALS WIEDER!.. bleibt auf ihnen, auch wenn die Schuld nicht sie als Kinder oder Kindeskinder direkt betrifft: Die Schande. Sie wird sie nicht verlassen. Jüdische Menschen vergessen nicht. Die Deutschen sind eben, ob sie wollen oder nicht, auf immer mit ihren Juden verbunden. Ist das nun gut oder schlecht für Juden? Hoffentlich gut, so G'TT will. Und damit dann ja auch gut für alle Menschen! Hamanhitlersatanbösertrieb ist allgegenwärtig dabei zu versuchen, uns voneinander zu trennen und zu be-und verhindern, dass wir uns miteinander verbinden zu EINS. Das ist ja das Paradoxum hier. Lass uns bitte alle gemeinsam lernen, mit dem Punkt im Herzen die Brücke zu bauen, die die Ufer miteinander verbindet über alle reissenden Ströme hinweg zu dem versprochenen Land. Schritt für Schritt und Stufe für Stufe.

3. Batsheva

2/21/2011

Alles in diesem Artikel, insbesondere ja auch was die historische Wahrheit betrifft, ist wahr und ist unendlich traurig!! Diejenigen, die als Täter und Mitläufer dabei waren, werden diesen Artikel hier bei breslev.co.il wahrscheinlich gar nicht lesen und ihre Kinder oder Kindeskinder werden vielleicht.. diesen Artikel lesen, wenn sie sich irgendwie schuldig/verantwortlich fühlen für die grausamen Vergehen ihrer 'Väter' und sie auf der Suche sind nach Heilung und wenn sie dann sogar bekennen werden: NIEMALS WIEDER!.. bleibt auf ihnen, auch wenn die Schuld nicht sie als Kinder oder Kindeskinder direkt betrifft: Die Schande. Sie wird sie nicht verlassen. Jüdische Menschen vergessen nicht. Die Deutschen sind eben, ob sie wollen oder nicht, auf immer mit ihren Juden verbunden. Ist das nun gut oder schlecht für Juden? Hoffentlich gut, so G'TT will. Und damit dann ja auch gut für alle Menschen! Hamanhitlersatanbösertrieb ist allgegenwärtig dabei zu versuchen, uns voneinander zu trennen und zu be-und verhindern, dass wir uns miteinander verbinden zu EINS. Das ist ja das Paradoxum hier. Lass uns bitte alle gemeinsam lernen, mit dem Punkt im Herzen die Brücke zu bauen, die die Ufer miteinander verbindet über alle reissenden Ströme hinweg zu dem versprochenen Land. Schritt für Schritt und Stufe für Stufe.

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