Fragen zu Purim

1. Was sind Hamantaschen? 

Auf Hebräisch werden sie Oznei Haman (= die Ohren Hamans) genannt und der jiddische Ausdruck ist „Hamantaschen“.

Das dreieckige Gebäck soll an den Bösewicht Haman aus dem Buch Esther erinnern. Seine Ohren sind sozusagen abgeschnitten.
 
Auf der CD: Hör auf zu jammern kann viele interessante Punkte dazu erfahren.

2. Im kabbalistischen Buch „Tikunei HaZohar“ heißt es, dass Purim auf der gleichen Stufe wie Yom Kippur sei. Was haben Purim und der 25-stündige und höchste jüdische Feiertag Yom Kippur miteinander gemein?

Hier zunächst vielleicht ein Video von Rabbi Shalom Arush, das die spirituelle Bedeutung und die jeweiligen Gebräuche des Purim-Festes beschreiben.

An beiden Tagen geht es um Teschuva (Umkehr zu Gott, also um die Glaubensfindung). 

Am Yom Kippur, dem Versöhnungstag, bat der Cohen HaGadol (Hohepriester) Gott, den Juden die Vergehen zu verzeihen. Seit der Zerstörung des Zweiten Tempels tun wir dies individuell bzw. mit der Gemeinde und allen Juden zusammen.

Purim hat ebenso mit der Glaubensfindung zu tun. Fastete Königin Esther doch, um auf diese Weise Gott um Verzeihung zu bitten. Aber nicht nur sie, sondern alle Juden fasteten und bewegten so gemeinsam Gott zur „Einsicht“, Gnade walten zu lassen.

Der Rebbe der chassidischen Gruppe Slonim in Jerusalem, Rabbi Shmuel Brozovsky, kommentiert, dass am Yom Kippur die Juden aus Angst zu Gott umkehren (aus Angst vor Bestrafung), wohingegen an Purim die Juden aus Freude zu Gott zurückkehren, sich also an Ihn binden.
 

3. Was ist Taanit Esther – der Fastentag Esther?

Dieser beginnt dieses Jahr (5771-2011) am Donnerstag in der Früh vor Sonnenaufgang und endet am gleichen Abend nach Sonnenuntergang. Wer die exakten Daten wünscht, kann uns gerne Kontaktieren. Das Fasten erinnert an das Fasten der Esther und der Umkehr zu Gott, die Juden nicht zu vernichten.

4. Megillat Esther

Das Buch Esther lehrt uns Tausende von Dingen. Manchmal nur winzige Kleinigkeiten, die oft im Text untergehen. Das Buch Esther ist mystischen Inhaltes und enthält viele verborgene Botschaften. So ist z.B. auch der Name Gottes nicht ein einziges Mal genannt. 

Vielleicht sollte jeder bei der Lesung der Megillat Esther auf die anscheinend so nebensächlichen Details schauen. Für manche Leser mag es nur eine kleine nette Erzählung sein, dennoch ist gerade das Buch Esther im Judentum von immenser Bedeutung. Es zeigt uns das nicht enden wollende Leiden (Pogrome, Holocaust, Antisemitismus) der jüdischen Bevölkerung bis hin zum Eintreffen des Maschiach. Gerade aus diesem Grund heißt es, dass nach dem Eintreffen des Maschiach der Feiertag Purim (wie auch Chanukka) erhalten bleibt und nicht – wie Yom Kippur oder Pessach – abgeschafft wird.

Allen schöne Feiertage !
PURIM SAMEACH ! HAPPY PURIM !

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