Noach-Psalm 29

Im Wochenabschnitt „Noach“ lesen wir über eine große Flut (hebr.: Mabul), die nur wenige überlebt haben ...

2 Min.

Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 17.03.21

Noach-Psalm 29

Was lehrt uns die Sintflut?

 
Im Wochenabschnitt „Noach“ lesen wir  über eine große Flut (hebr.: Mabul),die nur wenige  überlebt haben:  „Es erstarrte alles  Fleisch, was auf Erden auftritt, an Vogel und Vieh und Waldtier und an allem auf der Erde kriechenden Gewürm; und alle Menschen. Alle, deren Antlitz der Hauch des Lebensgeistes war, von allem was sich auf dem Trockenen befindet, starben. Und es löste alles Selbständige auf, das  auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis Vieh, Gewürm und Vogel des Himmels; sie wurden von der Erde weggelöscht, und nur Noach und was bei ihm in der Arche war blieb übrig“ (Bereschit 7, 21-23). Das hebräische Wort „Mabul“ kommt in diesem Wochenabschnitt ein Dutzend Mal vor; sonst findet sich dieses Hauptwort in der Bibel nur noch in Psalm 29: „Der Ewige thronte über der Sintflut, der Ewige wird als König für immer thronen“ (Vers 10). Diese Erwähnung der Flut war für die Zuordnung von  Psalm 29  zum  Wochenabschnitt Noach ausschlaggebend.
 
Es mag stimmen, dass der deutsche Begriff Sintflut etymologisch nicht mit Sünde in Verbindung gebracht  werden sollte (siehe tenachon, S. 38). Aber zweifellos war der Mabul nach dem Bericht der Tora eine göttliche Strafe: „Und die Erde war verdorben vor Gott, und die Erde war voll Gewalt“ (Bereschit 6, 11). Nach Raschi bezieht sich „verdorben“ auf Unzucht und Götzendienst und „Gewalttat“ auf Raub. Bemerkenswert ist ein Kommentar zu Gottes Ankündigung: „Das Ende  alles Fleisches ist vor mich gekommen, denn die Erde ist voll von Gewalttat durch sie, und so bin ich im Begriff, sie mit der Erde zu verderben“ (Bereschit  6, 13). Raschi kommentiert: „Das Urteil über sie wurde erst durch Gewalttaten besiegelt.“ Man kann den Schluss ziehen, dass Götzendienst und verbotene sexuelle Beziehungen das Urteil nicht besiegelt haben.
 
Die Mabul-Episode ist lehrreich. Sie beweist, dass der Schöpfer seine Welt nicht sich selbst überlässt. Als ein bestimmtes Maß des Unrechts überschritten war, hat der Ewige in die Geschichte eingegriffen und dem schändlichen Treiben ein Ende bereitet. Durch den Untergang der Übeltäter wurde Gottes Königtum sichtbar gemacht.

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