Schemot-Psalm 99

Wer nach einem Verbindungspunkt zwischen Psalm 99 und dem Wochenabschnitt Schemot sucht, dem springt ins Auge, dass der Psalmist von den Brüdern Mosche und Aharon spricht ...

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Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 05.04.21

Schemot-Psalm 99
Botschafter des Ewigen

 

Wer nach einem Verbindungspunkt zwischen Psalm 99 und dem Wochenabschnitt Schemot sucht, dem springt ins Auge, dass der Psalmist von den Brüdern Mosche und Aharon spricht, die beide im Wochenabschnitt Schemot erstmals erwähnt werden.
 
Mosche bekam von Gott folgenden Auftrag: „Und nun, komme, dass ich dich sende zu Pharao, und führe mein Volk, die Kinder Israels, aus Mizrajim“ (Schemot 3,10). Später wurde Aharon Assistent seines Bruders: „Und du sollst zu ihm reden und ihm die Worte in den Mund legen, und ich werde sein mit deinem Munde und mit seinem Munde und euch unterweisen, was ihr tun sollt. Und er wird reden zu dem Volke, und so soll er dir sein zu einem Mund, und du wirst ihm sein zu einem Gott“ (Schemot 4, 15 und 16). Rabbiner Hertz erklärt: „Mosche empfängt seine Eingebungen von Gott direkt und wird der Inspirator seines Bruders, der als Dolmetsch vor Pharao und gegenüber Israel auftreten soll.“
 
Im Psalm 99 lesen wir: „Mosche und Aharon waren unter seinen Priestern und Schmuel unter den Anrufern seines Namens. Sie riefen zum Ewigen, und er erhörte sie“ (Vers 6). Worauf beruht das Geheimnis ihrer Erhörung? Rabbiner Hirsch erklärt: „Sie standen Gott so nahe und konnten so sehr sich in die göttlichen Waltungswege hinein denken, dass sie mit dem, was sie von Gott erflehten, nur den göttlichen Absichten entgegen kamen.“
 
Der Psalmist unterstreicht die Tatsache, dass Gott seinen  Boten keine diplomatische Immunität gewährt: „Ewiger unser Gott, du erhörtest sie. Ein verzeihender Gott warst du ihnen und auch Rächer ihrer Untaten“ (Vers 8). Bezüglich Mosche und Aharon  spielt der Psalmist   auf den Vorfall in Kadesch an (siehe Bamidbar 20,12). Den Propheten Schmuel bestrafte Gott, weil er seine Söhne nicht richtig erzogen hatte (siehe Raschi und Rabbiner Hirsch zu Vers 8).

 

 

Der Autor ist Psychologe und hat an der Universität Köln gelehrt.

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