Bo-Psalm 77

Im Wochenabschnitt Bo lesen wir einen Bericht über die letzten drei Plagen, die Gott über die Ägypter in Ägypten brachte...

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Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 05.04.21

Bo – Psalm 77
Wunder offenbaren Gottes Machtfülle

 
Im Wochenabschnitt Bo lesen wir einen Bericht über die letzten drei Plagen, die Gott über die Ägypter in Ägypten brachte. Nach der Tötung der Erstgeborenen revidierte Pharao seine Position: „Und er rief Mosche und Aharon in der Nacht und sprach: machet euch auf, ziehet fort aus meinem Volke, so ihr, so die Kinder Israel, und gehet, dienet dem Ewigen, wie ihr geredet. Auch eure Schafe, auch eure Rinder nehmet, wie ihr geredet und gehet, und segnet mich auch“ (Schemot 12, 31-32).
 
Warum bat Pharao, auch ihn zu segnen? Raschi zitiert einen Midrasch: „Betet für mich, dass ich nicht sterbe, denn auch ich bin ein Erstgeborener!“ Rabbiner Hirsch erklärt: „Wie ihr damit für euch Segen erwirket, so erwirket auch damit für mich wieder Segen, dass alle Wunden, die mir und meinem Volke um euretwillen geschlagen wurden, wieder geheilt werden.“ Pharao, der einst gesprochen hatte: „Ich kenne den Ewigen nicht, und auch Israel lasse ich nicht frei“ (Schemot 5, 2), rechnete nun mit Gottes Macht.
 
Im zugeordneten Psalm 77 findet man einen Rückblick auf die Erfüllung der göttlichen Zusage: „Ich werde euch erlösen mit ausgestrecktem Arm“ (Schemot 6,6): „Hast mit Armesstreckung Dein Volk erlöst, die Söhne Jakobs und Josefs“ (Vers 16). Der Psalmist unterstreicht die Tatsache, dass Wunder Gottes Machtfülle offenbaren sollen: „Gott, im Heiligen liegt Dein Weg, wo ist eine Kraft groß wie Gott! Du bist die Kraft, Wundervollbringer! Du hast unter Völkern Deine Unwiderstehlichkeit zur Erkenntnis gebracht“ (Verse 14 und 15).  
 
Die Bezeichnung „Wundervollbringer“ hat der Psalmist aus dem Lied am Schilfmeer übernommen, das man täglich im Morgengebet spricht. Den Tora-Vers, in dem die Bezeichnung Wundervollbringer vorkommt (Schemot 15, 11), wiederholen wir vor dem Achtzehngebet und sprechen  ihn auch täglich im Abendgebet vor der Amida.

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