Mass’ej – Psalm 49

Sowohl im Wochenabschnitt Mass'ej als auch im Psalm 49 ist von Geld die Rede, genauer gesagt: von Sühne- oder Lösegeld (hebr.: Koffer).

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Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 05.04.21

 Mass'ej – Psalm 49
Gedanken über Geld

 

Sowohl im Wochenabschnitt Mass'ej als auch im Psalm 49 ist von Geld die Rede, genauer gesagt: von Sühne-  oder Lösegeld (hebr.: Koffer).
 
In der Tora stehen zwei Verbote nebeneinander: „Und ihr dürft nicht Sühnegeld nehmen für die Person eines Mörders, der des Todes schuldig ist;  sondern er sterbe des Todes. Auch dürft ihr nicht ein Sühnegeld nehmen für den Geflüchteten in die Stadt seiner Freistatt, dass er heimkehre zu wohnen im Lande vor dem Tode des Priesters“ (Bamidbar 35, 31-32). Eine Todesstrafe darf man nicht in eine Geldstrafe umwandeln. Auch verbietet die Tora, den Aufenthalt in einer Schutzstadt durch eine Geldzahlung zu verkürzen. Es gibt jedoch Fälle, bei denen Sühnegeld durchaus angezeigt ist (siehe meine „Tora-Worte“, S. 29 f.).
 
Psalm 49 ermahnt alle Menschen, Vermögensbildung nicht als Lebensziel anzusehen; Geld soll in unseren Augen nicht Selbstzweck, sondern nur Mittel sein. Kritisiert werden solche Menschen, die ihr Geld nur selbstsüchtig gebrauchen: „Die vertrauen auf ihr Vermögen und in ihres Reichtums Fülle ihren Ruhm setzen, und doch den Bruder keiner damit auslösen will, Gott damit nicht sein Lösegeld gibt, denen ist die Auslösung der eigenen Seele zu teuer und sie hört auf in der Ewigkeit“ (Verse 7 – 9).
 
Rabbiner Hirsch kommentiert: „Die haben ihr Geld lieber als ihre Seele, die können es nicht über sich gewinnen, ihre Seele aus der Vernichtung auszulösen, der eine jede Seele verfällt, deren Hiersein nur in selbstsüchtiges Gewinnen und Genießen aufgegangen… Sie haben für die Fortdauer ihrer Seele in der Ewigkeit nichts getan.“
 
Am rechten Umgang mit Geld zeigt sich, ob ein Mensch  wesentliche Dinge im Leben erkannt hat oder nicht.  Der Psalmist stellt fest: „Der Mensch bei aller Würde, wenn er nicht zur Einsicht gelangt, gleicht den Tieren, die verstummen“ (Vers 21; siehe auch Rabbiner Hirschs Kommentar zu Vers 13).    
   

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