STAR WARS MEGIDDO

Es steht in Kohelet: es gibt nichts Neues unter der Sonne. Und wenn man glaubt, dass erst George Lucas den Sternenkrieg erfunden hat, irrt sich...

2 Min.

Rabbiner Elischa M. Portnoy

gepostet auf 04.04.21

Es steht in Kohelet: es gibt nichts Neues unter der Sonne. Und wenn man glaubt, dass erst George Lucas den Sternenkrieg erfunden hat, irrt sich: einen Sternenkrieg haben wir in Tanach seit mehreren Jahrtausenden.

 

Aber der Reihe nach: am Schabbes „Beschalach“ lesen wir als Haftora ein Ausschnitt aus dem Buch Schoftim 4:4-5:3. Das ist ein sehr interessanter und spannender Teil des Tanachs.

 

In der Haftara wird erzählt, dass es eine Zeit gab, wenn eine Frau Namens Debora eine Richterin war. Und nicht nur eine Richterin in einem Gericht, sondern "die Mutter der Nation", eine Art Premier-Ministerin (es ist natürlich sehr ungewöhnlich, dass eine Frau in Judentum plötzlich zu Entscheidungsträgerin wird, deshalb bemerken unsere Weisen, dass leider in dieser Zeit keine guten männlichen Führungspersönlichkeiten gab). 

 

Und das war auch eine sehr schwere Zeit für die Juden, denn sie wurden von den Knaaniten unterdrückt.

 

Die Juden konnten diese Unterdrückung nicht mehr aushalten, und haben den G'tt um die Rettung gefleht.

 

Und da das jüdische Volk in Person von Debora eine passende Führungsperson hatte, konnte G'tt die Rettung herbeiführen.

 

Richterin Debora war eine sehr starke Persönlichkeit: sie war nicht nur eine von sieben Prophetinnen, sondern auch große Chachama (Weise) und eine Business-Women (sie hatte eine Plantage von Dattelpalmen in Jericho, Weingarten in Rama, Olivenbäume in Beit-El und ein Stück Landes auf dem Berg Ephraim). Sie genoss auch hohes Ansehen und Menschen kamen zu ihr aus ganzem Israel.

 

Also, G'tt hat die Rettung beschlossen und hat Debora beauftragt eine kleine Armee zusammen zu stellen: es sollten zehntausend Mann aus den Treiben Naftali und Zevulun unter der Führung von Barak ben Avinom aufgestellt werden. 

 

Barak ben Avinom war sich nicht sicher, ob er den Sieg schafft und bittet Debora um die Hilfe. Debora kommt mit, jedoch verspricht, dass der Haupterfolg ihm verwehrt bleibt, und es eine Frau sein wird, die den ganzen Ruhm für den Sieg bekommt.

 

Der G'tt bringt die ganze knaanitische Armee unter der Führung von großem Judenfeind Sisra zum Megido. Durch große Wunder wird diese große und sehr starke knaanitische Armee vollständig vernichtet, jedoch schafft der Heerführer Sisra zu fliehen. 

 

Barak ben Avinom nimmt die Verfolgung auf, jedoch wurde Sisra nicht von Barak, sondern von Jael (auf eine besondere Weise) getötet, bei der sich Sisra zu verstecken versuchte. Und so wie Debora auch prophezeit hat, bekommt eine Frau den ganzen Ruhm für den Sieg.

 

Dann singt Debora ein Lied, wo G'tt für die wunderbare Rettung gepriesen wird (und das ist eigentlich die Verbindung zum Wochenabschnitt „Beschalach“, wo das Lied am Schilfmeer nach Auszug aus Ägypten gesungen wird).

 

Und in diesem Lied wird auch der Sternenkrieg erwähnt (5:20): "Die Sterne am Himmel kämpften mit, sie verließen ihre Bahnen und stritten wider Sisra."

 

Es gibt viele Erklärungen für diesen Vers. Unter anderem erklären unsere Weisen, dass Himmelskörper an diesem Tag von seinen Bahnen gestoßen wurden, und das hatte zur Folge, dass eigentlich kleiner und ruhiger Bach Kischon plötzlich ausrastete und viele Knaaniten mitgerissen hat.

 

Interessanteweise ist es eine weitere Verbindung zum Wochenabschnitt „Beschalach“: am Ende von „Beschalach“ wird über den Krieg mit Amalek berichtet. Und unsere Weisen erzählen, dass G'tt an diesem Tag die Sonne und Mond durcheinandergebracht hat, um der Magie von Amalek entgegen zu wirken.

 

Diese spannende und ziemlich lange Haftara hat wirklich viel in sich und es ist sehr empfehlenswert diese Geschichte aufmerksam und möglichst mit den Kommentaren zu lesen.

 

Diese Haftara hat wirklich viel in sich und es ist sehr empfehlenswert diese Haftara aufmerksam und möglichst mit den Kommentaren zu lesen.

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