Kinder Israels und Noahs

Übersetzt von Rabbi David Kraus (Dipl. Paar- und Familientherapeut / Dipl. Pädagöge / B.A. in Psychologie)

Was ist der Unterschied zwischen einem Kind Israels und einem Kind Noahs?

Auf meinem Schreibtisch landen Fragen aus aller Welt von Nachkommen Noahs, die den Weg zu Gott über meine Bücher fanden. Sie wollen nun wissen, was ihre genauen Pflichten und Aufgaben sind, ob sie die Feste Israels feiern dürfen, was der Unterschied zwischen allen Völkern der Welt und dem jüdischen Volk ist und noch viele solcher Fragen. Mit der Hilfe dessen, der den Menschen mit Erkenntnis begnadet, habe ich ihnen erklärt, dass es im grundsätzlichen Sinn und Zweck eines jeden Menschen keine Unterschiede gibt, weil alle in diese Welt gesandt wurden, um den Schöpfer kennenzulernen, an Ihn zu glauben und immer mit Ihm verbunden zu sein. Es ist nur zu berücksichtigen, dass jeder seine für ihn persönlich zugeschnittene Lebensbestimmung auf dieser Welt hat.

Warum das so ist? Weil ausnahmslos alle Menschen auf der Welt zuallererst das Gebot erfüllen müssen, weswegen der Schöpfer überhaupt erst das Universum erschuf, nämlich damit alle Geschöpfe Ihn kennenlernen, an Ihn glauben, Ihn anbeten sowie sich immer an Ihn wenden und sich Ihm gegenüber dankbar erweisen werden.

Dieses Gebot umfasst alle weiteren zu erfüllenden Pflichten. Deshalb müssen Sie die Bücher „Im universellen Garten des Glaubens“, „In Forest Fields“, „The Garden of Gratitude“ und alle weiteren studieren. Denn die Lebensbestimmung eines jeden ist es, den Schöpfer kennenzulernen. Alle müssen den Schöpfer der Welt kennenlernen und jeder trägt auch die Pflicht, den Glauben in der Welt zu verbreiten.

Damit wir nun die Unterschiede in den der Menschen auferlegten Pflichten verstehen, wollen wir uns dies nun in Form einer Metapher verdeutlichen. Wir müssen verstehen, dass – so, wie es in der materiellen Welt verschiedene Aufgabenbereiche gibt – somit auch Premiers, Minister, Landwirte, Bauarbeiter und Händler existieren. Auf diese Weise funktioniert eine Gesellschaft und so kann jeder innerhalb der Gesellschaft seine gesellschaftliche Pflicht erfüllen. Nach demselben Prinzip funktioniert auch die spirituelle Welt. Unser Schöpfer hat jedem von uns von Geburt an eine ganz spezielle Aufgabe mit auf den Weg gegeben. Beginnend mit der Geburt in genau seine Familie, weiter mit der Stadt, in der er aufwuchs, dann die absolvierte Ausbildung, auch all die Glaubenssätze, an die er glaubte und nun auch dieses vorliegende Buch hier, das er jetzt gerade liest. All das ist ein Teil des göttlichen Planes seiner persönlichen Lebensbestimmung, welche der Schöpfer ihm vorherbestimmte. Und wenn er sein Leben nach den Grundlehren des Glaubens und den sieben Geboten der Nachkommen Noahs ausrichtet, so wird er erleben, wie sein Leben hier auf Erden glücklich und süß sein wird und so kann er die spirituelle Leiter hochsteigen, bis hin zur Stufe der Prophetie. Alles hängt ausschließlich nur von seinem Tun und seiner Verbindung mit dem Ewigen ab.

Folglich hat es auch keinen Zweck für einen Nichtjuden jüdisch zu werden. Denn wenn er übertritt, kann er ja dadurch nicht wirklich mehr Einfluss auf sein Umfeld nehmen, da es den Menschen ohnehin schwer fällt, eine Meinung von einem anderen aufzunehmen, der ihnen selbst nicht gleicht. Aber wer in seiner natürlichen Umgebung bleibt und diese beeinflusst, werden dort seine Worte sicher eher Gehör finden als die Worte eines Menschen, der einer anderen Nation oder Religion angehört. Und all jene, die das Glück hatten, den Glauben zu erlangen und über den Glauben Wissen zu erhalten, sind ebenfalls verpflichtet, den Glauben zu verbreiten und auch die Pflicht des Erfüllens der sieben Gebote der Nachkommen Noahs jedem Menschen klarzumachen. Man kann sogar sagen, dass es besser ist, wenn jeder in seiner Umgebung bleibt und von da aus ein Licht ist, weil der Schöpfer ihn in dem Bereich einsetzt, wohin Er ihn berufen hat, an diesem Ort zu wirken.

Der weise Maimonides hatte auch schon erkannt, dass jeder Mensch, der die sieben Gebote der Nachkommen Noahs erfüllt, dadurch ein Gerechter ist, und so auch Anteil an der kommenden Welt hat. Darin besteht kein Zweifel. Jeder, der sein Ich, seine Seele, seine Eigenschaften gemäß der Tugend des Glaubens an den Schöpfer korrigiert, ist mit Sicherheit ein Kind der kommenden Welt.