Die Traumpartnerschaft

Der Bund einer Eheschließung erfordert - mehr alles andere - ein Leben im Glauben ...

6 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 16.03.21

Der Bund einer Eheschließung erfordert – mehr alles andere – ein Leben im Glauben, dies ist eine verpflichtende Bindung, aus der man sich nicht ohne Weiteres lösen kann. Mit anderen Worten beginnt das volle Leben eines Menschen ab dem Zeitpunkt seiner Hochzeit. Ein unverheirateter Mensch kann sich hervorragend durchs Leben mogeln, denn …

 

 

Der Hausfrieden bildet die hauptsächliche Glaubensprüfung

 

Den Hauptkern aller Glaubensprüfungen durchlebt ein Mensch in seinen eigenen vier Wänden, mit seiner Frau und mit seinen Kindern, wie z.B.:

 

·        Missachtungen von Seiten seiner Frau oder seinen Kindern;

·        Ungehorsamkeit von Seiten seiner Kinder;

·        plötzliche Erkrankungen;

·        unerwartete Schwierigkeiten bei der Erziehung;

·        Finanzprobleme und so weiter!

 

Ein Mensch kann all diese aufgeführten Lebenssituationen nur mittels des Glaubens erfolgreich meistern!

 

Der Bund einer Eheschließung erfordert – mehr alles andere – ein Leben im Glauben, dies ist eine verpflichtende Bindung, aus der man sich nicht ohne Weiteres lösen kann.

Mit anderen Worten beginnt das volle Leben eines Menschen ab dem Zeitpunkt seiner Hochzeit. Ein unverheirateter Mensch kann sich hervorragend durchs Leben mogeln, denn er ist niemals wirklich dazu gezwungen, sich ernsthaft mit dem Glauben auseinanderzusetzen. Eine Eheschließung wendet hingegen dieses Blatt, da sie einem Menschen automatisch vermittelt, wo er sich auf der Glaubensskala einzuordnen hat, und dies führt wiederum dazu, dass ein Mensch sich intensiv mit dem Glauben beschäftigen muss.

 

 

1. Beispiel:

 

Ein Single kommt mit einer bestimmten Person nicht klar. Dieses Problem ist für ihn allerdings kein Drama, da er sich schlichtweg von dieser Person fernhalten oder sich von ihr drücken kann und außerdem, wer zwingt ihn, weiter mit dieser Person in Kontakt zu bleiben? – Hieran lässt sich erkennen, dass ein Single orientierungslos durch sein Leben steuert, ohne sich mit dem Glauben auseinandersetzen zu müssen.

 

Eine verheiratete Person hingegen hat keine dieser Optionen. Ein Ehemann kann nicht einfach so aus dem Haus marschieren oder sich vor der in seinem Haus herrschenden Realität drücken. Einem verheirateten Menschen bleibt kein Spielraum; er kann lediglich Platz nehmen und darauf warten, bis der Sturm sich legt, und dies wiederum hat den Effekt, dass ihm gegen seinen Willen bewusst wird, welchen Glauben er in Gott besitzt. Infolgedessen macht er sich umgehend an die Arbeit, um seinen Glauben zu steigern oder ihn überhaupt erst zu finden.

 

 

2. Beispiel:

 

Ein Single kann als Reaktion für seinen verletzten Stolz eine Art Krieg anzetteln, bei dem er persönlich keinen Schaden nimmt. Und wenn er keine Reaktion auf Beleidigungen gegen ihn zeigt, dann tut er dies nur, um nach außen hin gut dazustehen. – Wenn eine Frau ihren Gatten missachtet, oder wenn seine Kinder nicht auf ihn hören, dann reagiert er exakt seinem Charakter entsprechend. D.h. wenn er ein leicht zu erregender Mensch ist, dann kann er seine Wut nicht zurückhalten … Darüber hinaus versteht es sich von selbst, dass Streit nicht so schnell zur Gewohnheit im Hause wird. Infolgedessen wird ihm dann klar, er wird ohne die Arbeit an seinem Glauben niemals mit seiner Frau und seinen Kindern in Harmonie leben können.

 

 

3. Beispiel:

 

Ein lediger Mensch befindet sich nicht in der ständigen Lage hinhören zu müssen oder dergleichen. Ein verheirateter Mann dagegen muss stets mit dem Partner sprechen, immer ein offenes Ohr haben, ihm Aufmerksamkeit widmen, Verständnis aufbringen usw. Allerdings kann ein verheirateter Mensch diese Verhaltenszüge nur dann an den Tag legen, wenn er über einen gesunden Seelenfrieden verfügt, und dies wiederum erlangt man nur mittels des Glaubens.

 

 

4. Beispiel:

 

Ein lediger Mensch kann sich – nach außen hin – stets als fröhlicher, glücklicher, entspannter und kontaktfreudiger Mensch präsentieren. Doch wenn er heiraten sollte, wird er die wahrhaftige Freude, die in ihm steckt, entdecken, denn als Ehepartner liegt es in seiner Pflicht, seine Frau zu erfreuen, sie glücklich zu machen, ihr ein Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern usw. Das Gleiche gilt für seine Kinder. Er muss stets versuchen, das Leben seiner Familie so angenehm wie möglich zu gestalten. Diesen Anforderungen kann er nur gerecht werden, wenn er selbst über ein unerschütterliches Glücksgefühl verfügt! Dabei steht eines fest: Ohne den Glauben ist es unmöglich, wahrhaftiges Glücksgefühl zu verspüren!

Das Verhaltensmuster der ganzen Welt ist geprägt von der Heuchelei, nach dem Motto: "Wenn du mir gibst, dann gebe ich dir." Des Weiteren sind Schauspielereien an der Tagesordnung. Die Schauspieler versprechen sich mit ihrem verlogenen Verhalten Respekt, Hochachtung, Führung, Geld usw. Doch zu Hause legt jeder seine Maske ab! Zu Hause verhält sich jeder exakt so wie er ist. Zu Hause offenbart jeder sein wahres Gesicht. Das Verhalten, das ein Mensch, der keinen Glauben in Gott besitzt, an den Tag legt, ist selbstverständlich katastrophal, und dies wiederum wird tiefe Wunden bei seinen Familienangehörigen hinterlassen. Infolgedessen ist er dazu gezwungen, sich mit dem Glauben an Gott auseinandersetzen.

 

 

Der Glaube misst den Grad des Hausfriedens

 

Die Faustregel besagt: „Der Glaube misst den Grad des Hausfriedens“ – also je mehr ein Mensch an Gott glaubt desto schöner ist sein Familienleben! Deshalb ist es zwingend erforderlich, dass ein Mensch den Bund der Ehe schließt, denn nur so kann ein Mensch den wahrhaftigen Glauben erlangen.

 

Es ist äußerst wichtig, dass jedes Ereignis von einem Ehepaar – sowohl vom Mann als auch von der Frau – aus der Sichtweise des Glaubens betrachtet wird. Des Weiteren müssen die beiden sich bei jeder Meinungsverschiedenheit oder bei allem, was einem der beiden nicht gefällt, vor Augen halten, sie befinden sich in einer Glaubensprüfung. Demzufolge müssen sie immer die drei Glaubensgrundlagen beachten:

 

1.     Was mir widerfährt geht einzig und alleine von Gott aus!

2.     Was mir widerfährt ist zu meinen Guten!

3.     Gott will mir ein Geschenk zukommen lassen, da alles einen Sinn, Zweck und

        Grund hat.

 

Auf den Punkt gebracht bedeutet dies: Die einzige Lösung all ihrer Probleme ist der Weg des Glaubens, des Verständnisses, des Nachgebens und immer mehr Gebete.

 

 

Sie erfreuen sich an ihrem Teil

 

Eines Tages ging der weise Manni zu einem Zaddik (also einem gerechten Mann) und beschwerte sich bei ihm über die Hässlichkeit seiner Frau.

 

Der fragte ihn anschließend: „Wie ist denn der Name deiner Frau?“

 

„Chana“ erwiderte der weise Manni.

 

Der gerechte Mann sprach daraufhin: „Chana, werde zu einer Schönheit.“

 

Chana entwickelte sich dann tatsächlich – wie aus dem Nichts – zu einer bildhübschen Frau. Nach einiger Zeit kam der weise Manni allerdings wieder zum gerechten Mann mit der Beschwerde, seine Frau stellt sich nach dem Geschenk ihrer Schönheit über ihn und lässt ihn gelegentlich links liegen.

 

Der gerechte Mann sagte daraufhin: „Da dem so ist, soll Chana wieder zum hässlichen Entlein werden.“

 

Chana verlor aufgrund dessen tatsächlich ihre Schönheit und erhielt ihre frühere Hässlichkeit zurück.

 

Die Tatsache, dass der weise Manni die Hässlichkeit seiner Frau zurückforderte, zeigt unmissverständlich auf, dass nur Gott weiß, was gut für einen Menschen ist. Daher muss jeder Mensch daran glauben, Gott will immer nur das Beste für ihn, und deshalb ist jede Situation, die Gott einem Menschen durchleben lässt, zu seinem Guten! Wenn ein Mensch diese Denkweise verinnerlicht hat bzw. daran glaubt, dann bedeutet dies, dass er an die ihn schützende Obhut Gottes glaubt. Mit anderen Worten: Solch ein Mensch erfreut sich immer an seinem Teil, den er von Gott erhalten hat! Den Grund dafür bildet sein Wissen, dass er sich in der Obhut Gottes befindet, und deshalb wertet er jeden seiner Mängel als Schutz, der dazu dient, ihm zu seinem ewig andauerndem Besten zu bringen. Dies wiederum bedeutet, dass er dem Sinn, Zweck und Grund seiner Erschaffung gerecht wird.

 

Nunmehr versteht es sich von selbst, dass ein gläubiges Ehepaar sich stets an dem ihnen von Gott beschiedenen Teil erfreut. Also ein Mann kann sich kein Leben mehr ohne seine Frau vorstellen, und dies trotz all ihrer Mängel. Er liebt seine Frau und ist glücklich, dass er sie hat. Auch die Frau kann sich kein Leben mehr ohne ihren Gatten vorstellen, sie liebt ihren Mann, trotz all seiner Mängel und auch sie ist glücklich, dass sie ihn hat. Den Weg für ihre traumhafte Liebe und ihr Glück ebnete das Wissen, dass sie sich in der Obhut Gottes befinden. Dieses Wissen gibt ihnen die absolute Sicherheit und Garantie, dass jeder der beiden den richtigen Traumpartner bekam. Das bedeutet, jeder bekam exakt das, was er zur Erfüllung des Sinnes, Zweckes und Grundes seiner Erschaffung benötigt, und dies kann jeder der beiden nur mittels der Mängel seines Partners erreichen.

 

Bei einem Ehepaar, das keinen Glauben in Gott besitzt, ist das genaue Gegenteil der Fall. Anstatt der traumhaften Welt der Liebe, Romantik und Harmonie, herrscht die Hölle, dessen Feuer alles verbrennt. Ihr Leben ist kein wahres Leben. Das Leben ihrer Kinder ist die Hölle – Die Frau macht ihren Ehemann für alle ihre Plagen, Sorgen und Probleme verantwortlich. – Der Mann könnte mit dem, was ihm alles nicht an seiner Frau passt, Bücher über Bücher füllen, da er sie als Grund für all sein Leid oder dergleichen ausmachte. Die Noten für die in ihrem Haus zu absolvierenden Glaubensprüfungen sind selbstverständlich sehr schlecht.

 

Zusammengefasst bedeutet dies, dass der Hausfrieden eines Menschen, (an dem seine gesamte Finanzlage, seine Kindererziehung, seine Freude, sein Glück, sein Gut usw. hängt) einzig und allein von seinem Glauben an Gott abhängig ist.

 

 

Auszug aus dem Buch Began Ha´Emuna (Im Garten des Glaubens) von Rabbiner Shalom Arush. Der Autor ist Gründer und Leiter des Lehrinstituts „Chut Schel Chesed“ in Jerusalem. Mehr über Rabbiner Shalom Arush erfahren Sie hier.

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