„Wajeschew“ auf einen Blick

Die Parascha erzählt uns die Geschichte von Josef und seinen Brüdern … Jehuda und Tamar … und vieles interessantes mehr.

4 Min.

Chabad Redaktion

gepostet auf 06.04.21

Zusammenfassung der Parascha:

Die Parascha erzählt uns die Geschichte von Josef und seinen Brüdern. Josef, der ältere Sohn von Rachel, die Frau welche Jakob als erste heiraten wollte und die ihm sehr früh verstarb, war geistig sehr begabt. So war es denn auch kein Wunder, dass Jakob ihm alles beibrachte, was er selbst gelernt hatte und ihn auch sonst sehr verwöhnte, so nähte er ihm beispielsweise ein wunderschönes Seidenhemd. Josefs Brüder, die sich vernachlässigt fühlten, begannen ihn des-wegen zu beneiden. Da Josef seinem Vater obendrein noch Schlechtes über seine Brüder erzählte und zwei Träume hatte, die darauf hindeuteten, dass er einst über seine Brüder herrschen würde, wurde die Situation für ihn nur noch schlimmer. Seine Brüder begannen ihn zu hassen und trachteten danach, ihn zu töten.

Als er nun auf Befehl seines Vaters, um zu erfahren wie es ihnen gehe, seine Brüder besuchte, die das Vieh des Vater in Schechem weideten, sahen sie ihre einmalige Chance gekommen, ihren Plan durchzuführen. Die Brüder Schimon und Levi wollten ihn sofort töten. Doch Reuben, der als Ältester wusste, dass ihn die ganze Verantwortung treffen würde und deshalb heimlich mit dem Gedanken spielte, Josef zu retten, schlug ihnen vor, ihn lieber in eine Grube zu werfen, da es nicht richtig sei, den leibeigenen Bruder mit eigenen Händen zu töten. Die Brüder befolgten Reubens Rat, nahmen Josef sein kostbares Seidenhemd weg und warfen ihn in eine Grube. Da Reuben für kurze Zeit abwesend war, übernahm Jehuda das Kommando und schlug vor, Josef nicht sterben zu lassen, sondern als Sklaven zu verkaufen. Josef wurde aus der Grube geholt und für zwanzig silberne Münzen verkauft. Als Reuben nun zurückkehrte und be-merkte, dass Josef sich nicht mehr in der Grube befand, war er entsetzt. Er wusste nicht, wie er dies gegenüber seinem Vater erklären konnte. Da hatten die Brüder die Idee, Josefs Hemd im Blut eines Tiers zu tränken, es ihrem Vater Jakob zu bringen und ihm zu sagen, dieses auf dem Weg gefunden zu haben. Als Jakob das blutgetränkte Hemd sah, glaubte er, ein wildes Tier habe Josef getötet und sein Schmerz kannte keine Grenzen. Alle Söhne und Schwiegertöchter versuchten ihn zu trösten, doch er versank in unendlicher Trauer.

Unterdessen hatte Jehuda eine Frau geheiratet, die ihm drei Kinder gebar. Für seinen ältesten Sohn nahm er eine Frau namens Tamar und als dieser Sohn starb, gab er Tamar seinen zweiten Sohn. Doch auch dieser starb sehr jung, weil sein Benehmen in den Augen Gottes keine Gunst fand. Nun sandte Jehuda Tamar zurück zu ihrem Elternhaus. Tamar jedoch, der es sehr viel bedeutete, Kinder von Jehudas Familie zu haben, hatte andere Pläne. Sie bekleidete sich wie eine Sona (Prostituierte) und es gelang ihr Jehuda dazu zu bringen, sie zu schwängern, da er natürlich nicht wusste wer sie war. Das Gesetz verlangte damals, dass die Witwe eines verstorbenen Mannes eines seiner Familienangehörigen heirate. Als nun Jehuda erfuhr, dass Tamar schwanger geworden war, nicht wissend, dass dies durch ihn geschehen war, wollte er sie strengstens bestrafen. Es gelang Tamar jedoch im letzten Moment, den Beweis zu erbringen, dass er sie geschwängert hatte. Nun heiratete Jehuda Tamar und sie hatten zusammen zwei Söhne, von denen später das Königshaus Davids abstammen würde.

Josef war inzwischen nach Mitzrajim (Ägypten) verschleppt worden, wo er von Potifar, dem Schlachtmeister des Pharo, als Sklave gekauft wurde. In dessen Haus war er sehr erfolgreich und bald vertraute ihm sein Herr blindlings und überließ ihm die ganze Hausverwaltung. Nun erzählt die Tora, dass Josef ein wunderschöner Jüngling war. Eines Tages wurde er von der Frau seines Herrn aufgefordert, mit ihm zu schlafen. Josef weigerte sich standhaft, doch sie ließ nicht locker. Als sie und Josef eines Tages ganz alleine zu Hause waren, wollte sie die Gelegenheit nutzen und packte ihn an seinem Gewand. Doch Josef rannte weg und überlies ihr sein Gewand. Als der Hausherr später zurückkam, verdrehte seine Frau die Geschichte und stellte sie so dar, als ob Josef derjenige war, der sie zum Ehebruch habe überreden wollen. Potifar wurde sehr wütend und ließ Josef ins Gefängnis werfen. Auch ihm Gefängnis fand Josef in den Augen seines Wärters Gunst und sehr bald überließ ihm dieser die Betreuung der wichtigen Gefangenen.

Einige Zeit später, wurden zwei persönliche Diener des Pharo ins Gefängnis gebracht. Der Eine, ein Bäckermeister, hatte dem Pharo ein Brot welches einen Stein enthielt, serviert, während der Andere, ein Mundschenk, dem Pharo einen gefüllten Weinbecher in dem eine tote Fliege herum schwamm, gereicht hatte. Josef wurde nun beauftragt, diese Zwei zu bedienen und nach ihren Wünschen zu sehen. Eines Tages bemerkte Josef, dass beide sehr betrübt waren. Als er sie nach der Ursache fragte, erhielt er zur Antwort, dass sie in der Nacht einen Traum gehabt hätten, dessen Bedeutung ihnen ein Rätsel sei. Josef drängte die Beiden, sie möchten ihm doch ihre Träume erzählen und es gelang ihm gar, sie zu deuten. Seine Deutung ging in Erfüllung und beide erlebten das Schicksal, welches ihnen von Josef vorausgesagt wurde: Der Bäckermeister wurde gehängt und der Mundschenk durfte dem König wieder in seiner früheren Position dienen. Das Versprechen, das Josef dem Mundschenk abgenommen hatte, ihn dem Pharo gegenüber zu erwähnen, wurde von diesem nicht eingehalten und Josef musste weiter im Gefängnis darben. Unsere Weisen erklären dazu, dass Josef bestraft wurde, weil er sich auf die Hilfe eines Mitmenschen und nicht auf Gott verlassen hatte.

 

Sagen Sie uns Ihre Meinung!

Danke fuer Ihre Antwort!

Ihr Kommentar wird nach der Genehmigung veroeffentlicht.

Fuegen Sie einen Kommentar hinzu.