Soll ich? Oder soll ich nicht? (1)

Du musst wissen, dass das Wichtigste in deinem Leben der Hausfrieden ist. Nimm dir daher also bitte zu Herzen, dass du im Laufe deines gesamten Lebens alles in deiner Macht stehende tun musst, um in einer friedlichen und von der Liebe bestimmten Partnerschaft zu leben! Solange du mit deiner Frau nicht in Liebe und Harmonie zusammenlebst, musst du diese traurige Gegenwart als Zeichen dafür werten, dass du noch mehr Herz und Gebete zur Verwirklichung dieses Ziels einsetzen solltest. Du musst also immer alles tun, um in den Augen deiner Frau ihr Held zu sein!

 

Doch leider gibt es heutzutage völlig falsche Denkweisen, denn der Großteil aller Männer ist davon überzeugt, dass man keineswegs unendlich viel Zeit und Energie in eine Beziehung stecken muss. Infolgedessen empfindet der Mann daher alle Belange und Wünsche seiner Frau als völlige Zeitverschwendung und beachtet sie deshalb nicht weiter. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall, da eine von der Liebe bestimmte Beziehung das tatsächliche Lebensprojekt und somit die wahrhaftige Prüfung eines Menschen ist.

 

Single sein macht Spaß

 

Ein noch größerer Fehler ist die Annahme, dass das Single-Dasein Spaß macht und man daher eine feste Bindung bereits von vornherein völlig ausschließt oder zunächst einmal nicht in Betracht zieht. Doch auch hier ist das genaue Gegenteil der Fall. Die Kabbala lehrt uns diesbezüglich, dass Gott die Söhne von Aharon (dem älteren Bruder von Moses) mit dem Tod belegte, da sie nicht heiraten wollten. Und dies trotz der Tatsache, dass beide gerechter und weiser als Moses waren. Ein weiteres Beispiel bildet der Prophet Hiskijahu. Auch er wollte anfänglich keine Ehe schließen, doch als er dem Tode nahe war, versprach er Gott nach seiner vollständigen Genesung, die Frau seines Lebens zu suchen. So kam er noch einmal glimpflich davon. Und auch hier sieht man ganz deutlich, dass die Erfüllung des Hausfriedens das wichtigste Gebot ist, denn von jeher gab es keinen König und Propheten, der das Studium der 5 Bücher Moses voraussetzte wie Hiskijahu.

 

Nach all diesen Aufführungen stellen sich nun die Fragen: a) weshalb man heiraten soll; b) weshalb man von Gott bestraft wird, wenn man keine feste und somit ernsthafte Beziehung eingehen möchte?

 

Die Antwort darauf ist, dass eine Ehe die Erfüllung aller Gebote, die Einhaltung aller Verbote und die Erlangung eines charakterlich guten Wesens voraussetzt. Das wahre Leben beginnt nämlich erst nach einer ehelichen Bindung, welche – wie bereits gesagt – das tatsächliche Lebensprojekt und somit die wahrhaftige Prüfung eines Menschen ist. Im Folgeschluss bedeutet das für jene, die zwar verheiratet sind, aber keineswegs in Liebe und Harmonie zusammenleben, dass sie die größte Sünde in dieser Welt begehen! Denn das wichtigste Gebot ist der Hausfrieden, und dafür muss man eine Ehe schließen. Doch wenn man eine Ehe eingeht und nichts dafür tut, um in einem paradiesischen Hausfrieden zu leben, stellt sich die Frage, weshalb man überhaupt geheiratet hat!? Vielleicht um die Frau zu kränken, sie zu verletzten oder gar zu missachten? – Das kann es doch wohl nicht sein?

 

Wenn es aber nicht so ist, weshalb investierst du dann nicht alles in deiner Macht Stehende in den Erhalt einer Traumehe?

 

Wir werden dies nun mit zwei Geschichten veranschaulichen, deren Inhalt zwar frei erfunden ist, aber dennoch die traurige Wirklichkeit einer Beziehung perfekt darstellt. Und deshalb kann jeder sich in diesen Geschichten wiedererkennen.