Wassermann

Der Wassermann! Hier mehr dazu ...

4 Min.

Miriam Woelke

gepostet auf 06.04.21

Überarbeitet von Rabbiner David Kraus.
 

Dem Sefer Jetzira (Book of Creation) zufolge, symbolisiert jeder Jahresmonat:
 

  • einen hebräischen Buchstaben
  • eine Farbe
  • ein Organ
  • ein Sternzeichen
  • und darüber hinaus wird er mit einem der zwölf jüdischen Stämme in Verbindung gebracht.

 
Die Farbe des jüdischen Kalendermonats Schvat ist blau – grün.
 
Der hebräische Buchstabe ist das Zaddikצ .
 
Das Organ ist der Magen.
 
Das Sternzeichen ist Wassermann – auf Hebräisch Dli (Eimer).
 
Und der dazugehörige Stamm ist der Stamm Ascher.
 
Der Monat Schvat symbolisiert darüber hinaus laut der Mystik des Judentums, also der Kabbala, auch die Ess- und Geschmackssinne.
 
Der Wassermann symbolisiert das Wasser, welches wiederum oftmals eine Metapher für Thora ist. Ohne Wasser und Thora können wir nicht existieren. Der Wassermann ist ein "air sign". Diejenigen, welche in diesem Sternzeichen geboren wurden, stehen für Rebellion, Veränderungen und spontane Entschlüsse. Sie befinden sich ständig auf der Identitätssuche, sind offen für neue Ideen und sind alles andere als angepasst. Sie hassen Eintönigkeit und sind sehr kommunikativ.
 
Doch nun wieder zurück zum diesjährigen Feiertag – Tu Bi Schvat -, dem Neujahrsfest der Bäume, der dieses Jahr auf einen Samstag (Schabbat) den 26. Januar fällt. Aufgrund der Tatsache das der Tu Bi (15.) Schvat auf einen Schabbat fällt, wird der Schabbat in noch höhere spirituelle Level erhoben. Das selbige gilt übrigens auch für alle anderen Feiertage.
 
Mit Tu Bi Schvat beginnen die ersten Bäume in Israel zu blühen. Selbst wenn das Wetter noch winterlich ist.
 
In der Thora findet dieser Feiertag keine Erwähnung, stützt sich aber dennoch auf einen Satz im 5. Buch Moses, Kapitel 20, Satz 19:
 
„Der Mensch ist ein Baum.“
 
Außerdem wird Tu Bi Schvat mit den Abgaben von Früchten an den damals in Jerusalem gestandenen Tempel (Trumot und Maasrot) in Verbindung gebracht.
 
Im Allgemeinen werden Juden von unseren Weisen oft symbolisch mit einem Baum gleich gesetzt. Doch im Nachhinein stellt sich die Frage, was genau die beiden verbindet.
 
Die Antwort darauf ist, wie ein Baum, so muss ein Jude wachsen und für das Wachstum ist Wasser erforderlich. Wasser symbolisiert die Thora und somit kann ein Jude nur durch ein Thorastudium wachsen.
 
Im Buch Schaarey HaMoadim (von Chabad) heißt es, dass ein Jude immer mit der Quelle seines Ursprungs verbunden sein muss, also mit der Thora. Denn durch die Thora vermag ein Mensch zu wachsen und wunderschöne Früchte zu tragen, welches von der Einhaltung der Mitzwot und das an den Tag legen guten Verhaltens symbolisiert wird.
 
Rabbi Shalom Arush wandte sich im Vorwort seines Buches: „Im Garten des Glaubens“ mit folgenden Worten an seine lieben Anhänger, diese gewissermaßen auch mit dem Thema – Tu Bi Schvat – in Verbindung stehen:
 
„ … Ich gab diesem Buch den Namen “Im Garten des Glaubens“, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass das Leben auf diesem Planeten dank des Glaubens etwas überaus Schönes sein kann. Durch die Kraftausschöpfung des Glaubens verwandelt sich die gesamte Erdkugel zu einem atemberaubend schönen Garten voller blühender und herrlich duftender Blumen, in dem es auch einzigartig süße Früchte gibt. Des Weiteren gelingt es einem Menschen dadurch, in seinem Leben problemlos zu wachsen und zu gedeihen, denn wenn man ein Weizenkorn in einen fruchtbaren Boden pflanzt, so wächst und gedeiht dieser auf hervorragender Weise, ohne dass ihm Orkane, Donner und Blitze etwas anhaben können. Diese Unantastbarkeit zieht er aus seiner hervorragenden Wachstums- und Gedeihungskraft. Der Glaube an Gott ist so etwas wie eine hervorragende Wachstums- und Gedeihungskraft, und deshalb kann einem Menschen der an Gott glaubt, auch nichts und niemand mehr aus der Bahn werfen. Denn er gleicht einem Baum, der in einem prächtigen Garten gepflanzt wurde, auf dessen fruchtbaren Boden in einzigartiger Weise bezaubernd schöne Blumen und Pflanzen wachsen und gedeihen. König David definierte solch einen Menschen wie folgt: „Er wird einem an Wasserbächen gepflanzten Baum gleichen, der seine Früchte stets zur rechten Zeit geben wird und dessen Laub niemals welkt, und alles was er tut gedeiht.“ (Psalm 1, Vers 3)  
 
Wenn Sie gern das vollständige – an Sie gerichtete – Vorwort lesen wollen, dann klicken Sie bitte hier.
 
Auch für Rabbi Nachman aus Breslev symbolisiert ein Baum weit aus mehr als nur einen Baum! Er stellt einen Baum mit der Weisheit gleich und somit wiederum – die Beziehung von Himmel und Erde – . Ein Mensch muss demnach also seine Wurzeln in dieser Welt haben, aber dabei zu Gott aufschauen umso auch wirklich spirituell wachsen zu können.
 
Am Tu Bi Schvat ist es Brauch mit der gesamten Familie einen bestimmten Ablauf abzuhalten, an der Wein oder Traubensaft getrunken sowie Früchte aus Israel gegessen werden.
 
Der Verfasser der Mystik des Judentums, also der Kabbala, Rabbi Yitzchak Luria Aschkenasi (der Ari), hatte den Brauch, 15 unterschiedliche Früchte zu essen.
 
So z.B.:
 
Granatäpfel, Oliven, Honig, Feigen, Datteln, Weintrauben und vor allem getrocknete Früchte, wie Bananen, Aprikosen oder Erdbeeren … all das wird am Tu Bi Schvat gegessen.
 
Nebenbei sollte noch erwähnt werden, dass es einen Diskurs zwischen der Schule Schammais und Hillels gab.
 
Die Schule Schammais betrachtete den 1. Schvat als Neujahrstag der Bäume und die Schule Hillels – der wir heute aus halachischer Sicht folgen -, sah den 15. Schvat als dessen an.
 
Neben der eben erläuterten Tradition ist es ebenfalls am Tu Bi Schvat Brauch, überall in Israel Bäume zugepflanzen. Dieses Jahr pflanzt man die Bäume allerdings aufgrund des Schabbats nicht direkt am Feiertag, also dem Tu Bi (am 15.) Schvat, sondern davor oder eben danach.
 
In diesem Sinne wünsche ich EUCH ALLEN – auch im Namen der gesamten Breslev Israel Redaktion – einen fröhlichen Tu Bi Schvat und einen gesegneten Schabbat!!!

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