Purim auf einen Blick

Purim - Mitzwot und Bräuche in den halachischen Quellen

2 Min.

Rabbiner Schelomo Ganzfried

gepostet auf 05.04.21

Purim – Mitzwot und Bräuche in den halachischen Quellen (Kizzur Schulchan Aruch) 

 

 

VORSCHRIFTEN FÜR DAS LESEN DER MEGILLAH
 
Zu Ehren der Megillahlesung zieht man Schabbatkleider an. Während des Abendgottesdienstes wird nach dem Schmoneh Essre "Kaddisch Titkabel" vor dem Lesen der Megillah rezitiert.
 
Die Verpflichtung, die Vorlesung der Megillah anzuhören, erfülle man am besten in der Synagoge, wo viele Leute sind. Denn es heißt: „Auf der Menge des Volkes beruht des Königs Herrlichkeit“ (Spr. 14,28). Falls dies nicht möglich ist, sollte auf alle Fälle der Versuch unternommen werden, die Megillah in einem Minjan zu hören. Falls auch dies nicht möglich ist, sollte man sie allein aus einer koscheren (auf Pergament geschriebenen Rolle) lesen. Man rezitiere nur die Segenssprüche vor dem Lesen.
 
Die Megillah wird am Vorabend und auch beim Morgengebet des Purimtages gelesen. Drei Segenssprüche werden vor der Vorlesung gesagt: "Al Mikra Megillah", "Sche'assah Nissim" und "Schehechejanu". Nach der Lesung wird die Megillah aufgerollt und auf den Tisch gelegt. Der Segen "Ha Rav et riweinu" wird gesagt.
 
Am Morgen des Purimtages gehe man frühzeitig in die Synagoge. Nach dem Schmoneh Essre wird das Halbe Kaddisch gesagt. Die Passage "Und es kam Amalek" wird aus der Tora gelesen, wofür drei Männer aufgerufen werden. Danach folgt wieder Halbkaddisch. Die Tora wird zurück in den Aron Hakodesch gelegt, danach wird die Megillah gelesen.
 

VORSCHRIFTEN FÜR "MISCHLOACH MANOT", DIE ALMOSEN AN DIE ARMEN UND DAS PURIMFESTMAHL
 
1.
 
Jedermann schicke wenigstens einer Person mindestens zwei Artikel Esswaren, wie es heißt: „Und senden sich gegenseitig Geschenke zu“, das heißt: zwei Artikel für eine Person.
 
Gepriesen sei derjenige, der vielen Leuten Geschenke schickt. Es ist besser, viele Geschenke an Arme zu schicken als ein großes Festmahl zu feiern oder viele Geschenke an Freunde zu schicken. Denn es gibt keine größere Freude für Gott als wenn er sieht, wie wir Glück in die Herzen der Armen, Waisen und Witwen bringen.
 

2.
 
Unter "zwei Artikel Esswaren" versteht man Lebensmittel, die ohne Vorbereitung, so wie sie sind, gegessen werden können: Gekochtes oder gebackenes Fleisch oder Fisch, Süßigkeiten, Obst oder Getränke.
 

3.
 
Jedermann, auch ein Armer, der von der Wohlfahrt lebt, muss mindestens zwei Geschenke an zwei Arme geben. Denn es heißt: „… zwei Gaben an zwei Arme.“
 

4.
 
Es ist eine religiöse Pflicht, zu Purim zu essen, zu trinken und fröhlich zu sein. Dies gilt auch für den Vorabend, wo man auch etwas reichhaltiger essen soll. Aber man erfüllt die religiöse Vorschrift nicht mit dem Abendessen, denn das Purimfestmahl muss am Tag gegessen werden, denn es heißt: "Tage des Festmahls". Kerzen werden angezündet, um die Festlichkeit zu betonen. Am Vorabend des 15. Adar, des Schuschan Purim, sollte man fröhlicher als sonst sein. Die Esswaren und Gaben an Freunde und Arme sollen auch tagsüber geschickt werden. Da einen dies während des Tages beschäftigt, wird ein Teil des Mahles nach Einbruch der Dunkelheit gegessen.
 

5.
 
Da Wein beim Wunder der Purimgeschichte eine große Rolle spielt (Washti rebellierte während eines Gastmahles, und ihr Platz wurde von Esther eingenommen. Auch der Fall Hamans kam während eines Festes), erklärten es unsere Weisen zur Pflicht, zu Purim Wein zu trinken:„Zu Purim soll man so lange trinken, bis man den Unterschied zwischen 'verflucht sei Haman' und 'gesegnet sei Mordechai' nicht mehr weiß.“
 

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Sehen Sie bitte auch: INDEPENDENCE DAY

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