Simchat Beit Haschoeiwa

Als der heilige Tempel in Jerusalem noch stand, war die Simchat Beit Haschoeiwa eine Massenveranstaltung …

2 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Als der heilige Tempel in Jerusalem noch stand,war die Simchat Beit Haschoeiwa eine Massenveranstaltung. Unsere Weisen jonglierten mit Fackeln zu den Liedern und der Musik der Leviten. Ein Orchester der Liebe zu Gott spielte und begleitete die Zeremonie des Wasserschüttens von der Schiloach Quelle, sowie bei der Prozession, die das Wasser als Trankopfer zum Mizbeach (Altar) brachte.
 
Was war die Beit HaSchoeiwa?
 
Im Traktat Sukkot wird erklärt: „Wer in seinem Leben noch nie die Simchat Beit HaSchoewa sah, der hat noch niemals in seinem Leben wahre Freude erfahren.“
 
Was war damals also so besonders? Nach dem Ende des ersten Sukkot-Feiertages, gingen die Priester in das Innere des Tempels und trafen die nötigen Vorbereitungen. Es wurden Laternen aus Gold aufgehängt – jede von ihnen hatte vier Ölbehälter und je eine Leiter, die zu den Behältern führte. Die von Cohanim handangefertigten Kerzen-Dochte waren aus Leinen. Der kleine Hof, in dem man diese Kerzen anzündete wurde durch die Strahlkraft des Beit HaSchoeiwa so hell erleuchtet wie kein anderer Ort in Jerusalem.
 
Die frommen Anführer dieser Feier tanzten voller Begeisterung, bevor sie das Wasser mit Fackeln in den Händen zum Altar brachten. Sie sangen Loblieder und die Leviten spielten Geigen und Harfen, Trompeten und Tambourine, sowie andere Instrumente. Die Leviten stehen auf den fünfzehn Stufen, die von dem Hof der Israeliten zum Hof der Frauen auf dem Tempelberg führten, und auf jeder der Stufen sangen sie einen Psalm.
 
Zwei Priester standen mit Silbertrompeten am obersten Tor zwischen dem Hof der Israeliten und dem Hof der Frauen – dabei riefen sie mit ihren Trompeten zum Tekia Terua.
 
Der Talmud ergänzt noch diese Beschreibung: Ihre Erzählung von Rabban Shimon Ben Gamiel, dass er sich so über den Beit HaSchoeiwa freute und Fackeln entzündete, sie in die Luft warf und gleichzeitig zwei Zehen in den Boden bohrte, sich über den Boden beugte und ihn küsste, sich dann wieder aufrecht hinstellte, wozu sonst kein Fuß fähig war.
 
Der Talmud sagt weiter:
 
„Die Rabbiner lehrten uns: Wer noch nie den Simchat Beit HaShoeiwa sah, der kennt keine Freude in seinem Leben. Wer noch nie Jerusalem in ihrem Glorienschein sah, der hat in seinem Leben versäumt, eine so wunderbare Stadt zu sehen. Wer noch nie den heiligen Tempel sah, hat niemals ein so wunderbares Gebäude in seinem Leben gesehen. In wiefern wunderbar? Abaye sagt (einige sagen im Namen von Rav. Chisda): dies sei das Gebäude, dass von Herodes gebaut wurde. Aus was wurde es gebaut? Rava sagt: aus weißblauem Marmor.
 
Alle beteiligen sich an den Feierlichkeiten, vom großen Gelehrten bis hin zum einfachen Volk, und den Einwohnern Jerusalems, sowie die Hinzugekommenen für den Feiertag.
 
Das Fest dauerte die ganze Nacht: Es begann mit der Wasserzeichnung am Abend, gefolgt von einer die ganze Nacht  andauernden Prozession zum Altar. Dort wurde morgens während der Sukkot-Feiertage das Wasser als Trankopfer gebracht.
 

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