Rebellion

Chanukka symbolisiert das Fest der jüdischen Rebellion gegen die Griechen. Hier sieht man, wie es zum Ausbruch der Rebellion kam!

2 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 18.03.21

Chanukka symbolisiert das Fest der jüdischen Rebellion gegen die Griechen. Der folgende Midrasch ist ein wirklicher Augenöffner, der den Ausbruch der Rebellion der Hasmonäer wegen der Ehe von Channa, der Tochter von Mattatjahu, dem Hohe Priester (Kohen Gadol) beschreibt.
 
Die Griechen, die den Juden ihr Jüdischsein durch diverse Verbote entrauben wollten, stoßen deswegen natürlich auf Widerstand. Als ein Teil ihrer Strategie, den Widerstand der Juden brechen zu wollen, dekretierten die Griechen, dass jedes Mädchen ihre Hochzeitsnacht mit dem ortsansässigen Gouverneur verbringen musste und danach erst durfte sie zu ihrem Ehemann!
 
Aus diesem Grund hörten die Juden auf zu heiraten. Drei Jahre und drei Monate gab es keine Hochzeiten in Judäa. Sogar eine Hochzeit im Stillen und Geheimen war nicht möglich, erst recht nicht für Familien die damals sehr bekannt waren. Aufgrund dessen, stand nach einer gewissen Zeit, die einflussreiche Makkabäer Familie, wegen dieses Dekret der Griechen, vor einem sehr großen Dilemma. Channa, die Tochter des all bekannten Mattatjahu, hatte sich nämlich entschlossen ihre Liebe heiraten zu wollen.
 
Es kam dann auch tatsächlich zur Hochzeit. Die Braut saß, wie es der Brauch vorschrieb, am Kopf der Tafel, als sie plötzlich aufstand, in die Hände klatschte, sich ihr teures Kleid vom Leib riss und sich nackt zeigte! 
 
Jeder der Anwesenden schaute beschämt woanders hin, und ihre Brüder rannten zu ihr, um sie zu töten, weil sie sich selbst und ihre Familie entehrt hatte.
 
Voller Wut schrie Channa ihnen entgegen: „Jetzt wollt ihr mich also töten! Weil ich mich vor meinen Verwandten und Freunden bloßgestellt habe. Doch die Frage ist: warum lasst ihr es zu, dass ich mich in einer solchen Nacht dem verhassten  Gouverneur hingeben muss?! Warum lernt ihr nicht von Simon und Levy, den Söhnen unseres Vorvaters Jakob, die die Vergewaltigung ihrer Schwester Dina rächten?“ (1. Buch Moses, Kapitel 34).
 
Jeder erkannte, dass Channa Recht hatte und ihre Brüder diskutierten über das Thema und kamen endlich zu einem Beschluss. Sie zogen ihre Schwester mit den feinsten Tüchern an und brachten sie mit einem großen Festumzug – am Kopf einer langen Prozession – zum König. Channas Brüder sagten zu ihm: „Wir sind die Söhne des Hohepriesters, und es ist nicht zulässig, dass unsere Schwester dem Gouverneur für die erste Nacht übergeben wird. Unsere Schwester passt nur zu dem König selbst!“
 
Diese Worte fanden die Zustimmung des Königs. Die Makkabäer-Brüder – Jehuda, Jochanan, Jonathan, Simon und Eliezer – begleiteten Channa in das königliche Schlafzimmer und danach überfielen sie den König und töteten ihn. Dann stürmten sie heraus und töteten Minister, Wächter und Diener, die sich im Palast befanden. Hashem (Gott) stand ihnen also bei und half ihnen das Unmögliche, doch wahr werden zu lassen, indem Er ihnen ihre Feinde in ihre Hände übergab.
 
Zu dieser Zeit wurde eine Engels-Stimme (Bat Kol) im Allerheiligsten vernommen, die sagte: „Das Lamm (Israel) siegte in Antiochien“ (dort war Griechenlands Hauptquartier im alten Israel).
 
Diesen Midrasch findet man im ersten Teil des Midraschs Otzar Tow und im Teil 5 des Midraschs Bet HaMidrasch.
 
In diesem Sinne: Ein fröhliches Chanukka Fest!

 

 

David Kraus (M.A in Psychologie und Integrativer Psychotherapie | Dipl. Paar- und Familientherapeut | Dipl. Pädagogischer Elternberater) ist Oberrabbiner der Jüdisch-Chassidischen Kultusgemeinde Breslev Deutschland / Israel mit Sitz in Hanau. David Kraus finden Sie bei Facebook.

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