Der Baum

Es geht im Leben nicht darum, alle Hindernisse, denen wir begegnen, zu beseitigen, sondern dass wir lernen, mit ihnen umzugehen.

2 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 17.03.21

Viele Fragen mich, was das Leben ist. Dazu eine kleine Geschichte … Ein Gärtner beabsichtigte einen schönen neuen Baum zu pflanzen. Er sollte die besten Bedingungen zum Wachsen haben – einfach die besten, die ein Baum nur haben kann. Also hob er weiträumig um die Einpflanzungsstelle den Boden aus und entfernte alle Steine und alles, was den Wurzeln des Baumes im Wege sein konnte.

Dann nahm er die weichste und lockerste Erde, die zu finden war, und schüttete sie in die  ausgehobene Vertiefung und setzte den jungen Baum hinein. Die Wurzeln sollten es so leicht wie möglich haben, sich ihren Weg zu bahnen. Ja sie sollten sich ungehindert entfalten können und sich nicht durch harten Boden kämpfen müssen, und kein Stein sollte ihre Entfaltung stören.
 
Der Baum wuchs schnell in die weiche Erde hinein und begann seine Wurzel in ihr auszubreiten. Mit aller Kraft schoss er in die Höhe. Der Gärtner sah es mit Freude, gab dem Baum die beste Düngung und schnitt ihm den Weg zum Licht frei, indem er alle Pflanzen in der Umgebung stutzte oder beseitigte. So brauchte der Baum sich nicht mühen und hatte Nahrung, Wasser und Licht  im Überfluss. So war er schließlich zu beträchtlicher Höhe empor geschossen.
 
Da geschah es, dass eines Tages ein großer Sturm heranzog und mit gewaltigen Böen über das Land brauste. Der Wind griff nach dem Baum und zerrte an seinem Stamm und den Ästen. Da die Pflanzen in der Umgebung alle kurz gehalten oder weg waren, traf ihn die Gewalt des Sturmes schutzlos.
 
Normalerweise wäre es für einen Baum dieser Größe ein leichtes gewesen, dem Sturm zu widerstehen, doch die Wurzeln griffen nur in weichen Boden, fanden keinen Halt und hatten keinen Stein, den sie umklammern konnten. Nirgendwo hatten sie sich durchkämpfen oder sich Platz schaffen müssen. So drückte der Sturm den schönen großen Baum zur Seite, riss ihn mit samt seinen Wurzeln aus und warf ihn zu Boden. (Verfasser unbekannt)
 
Diese Metapher spiegelt wunderbar unser Leben wieder. Es geht im Leben nicht darum, alle Hindernisse, denen wir begegnen, zu beseitigen, sondern dass wir lernen, mit ihnen umzugehen, um  stärker daraus hervorzugehen. So werden wir immer stärker und bekommen die nötigen Fähigkeiten, um mit den weiteren „Stürmen des Lebens“ besser zurecht zu kommen.  Wir alle wollen im Leben glücklich sein, möglichst ohne Schmerz – doch einen Regenbogen gibt es auch nicht ohne Regen.
 
Auch  Ängste und Schmerzen sind ein wichtiger Teil von dir. Sie erst lassen dich wachsen. Und obwohl sie zuerst weht tun und du sie am liebsten los werden würdest, stellst du irgendwann fest, dass du ohne ihre  Bewältigung niemals der Mensch geworden wärst, der du jetzt bist. Akzeptiere die Angst und du wirst stärker. Akzeptiere die Hoffnungslosigkeit und du findest neue Hoffnung. Akzeptiere den Schmerz und du findest neue Freude!

 

 

Leben ist …

 

… eine Gelegenheit, nutze sie!
… eine Schönheit, bewundere sie!
… ein Traum, verwirkliche ihn!
… eine Herausforderung, stell dich ihr!
… eine Reise, vollende sie!
… ein Spiel, spiele es!
… ein Geheimnis, lüfte es!
… ein Versprechen, erfülle es!
… eine Tragödie, sei gefasst!
… ein Abenteuer, wage es!
… die Liebe, genieße sie!
… das Glück, nimm es an!

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