Verzichte nie auf das Gebet

Der Erfolg in der Kindererziehung hängt wesentlich von Gebeten ab und nicht nur allein von den Bemühungen der Eltern.

3 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Der Erfolg in der Kindererziehung hängt wesentlich von Gebeten ab und nicht nur allein von den Bemühungen der Eltern. Mit anderen Worten: Eltern müssen stets für den Erfolg ihrer Kinder beten, und dies gilt auch für den Fall, dass sie ihrem Kind ein gutes Beispiel selbst geben und es immer mit Liebe und Aufmerksamkeit bedenken. Gründe für das Gebet liegen in den Gefahren, die ihrem Kind an jeder Ecke dieser Welt auflauern können. Das Einzige, was wirklich nachhaltig ihr Kind vor diesen Gefahren schützt, ist das Gebet seiner Eltern. Zusätzlich lehrt jedes zu Hause erlebte Gebet die Gottesfurcht des Kindes, was für den weiteren Lebensweg einen unschätzbaren Gewinn darstellt. 

Das Gebet entspricht zutiefst dem Glauben, der in einer Familie gelebt wird und der täglich an die jüngere Generation weiter gegeben wird. Daher ist nun für alle Eltern außerordentlich wichtig, dass sie immer im Gespräch mit Gott (dem Gebet also) bleiben und dies auch zur Maxime ihrer Kindererziehung machen!   

Liebe Eltern:

 

  • wenn eure Kinder nicht auf euch hören; 
  • wenn eines eurer Kinder, sich ständig mit seinen Geschwistern prügelt; 
  • wenn eines eurer Kinder sich nicht anziehen lässt; 
  • wenn eines eurer Kinder nicht essen möchte; 
  • wenn eines eurer Kinder alle Spielzeuge im Haus an sich nimmt und keines seiner Geschwister damit spielen lässt; 
  • wenn eines eurer Kinder alles das tut, was eurer Meinung nach nicht gut ist,
  • dann ist dies für euch auch eine ernste Glaubensprüfung.

 

 

Folglich sollten sich Eltern zur Gewährleistung einer erfolgreichen Kindererziehung an die drei Grundregeln des Glaubens halten und sich darüber im Klaren sein, dass Gott ihnen mit dem Verhalten ihrer Kinder aufzeigt, was sie an sich selbst noch verbessern können.
 

Beispiel:
 
Ein Sohn hört nicht auf seinen Vater. Der Grund für seinen Ungehorsam liegt zum einen daran, dass der Vater selbst nicht auf Gott hört und zum anderen, er gehorchte in seiner Jugend selbst häufig nicht seinen Eltern.
 
Oder ein Kind behandelt andere Kinder mit Grausamkeit. Dies ist ein Zeichen für den Vater, dass er selbst vielleicht grausam gegen andere Menschen handelt. Zusammenfassend kann man sagen, dass Eltern am Verhalten ihrer Kinder oft ihre eigenen Mängel deutlich gemacht werden, deren Beseitigung sie unbedingt in Angriff nehmen sollten. Und wenn ein Vater seine eigenen charakterlichen Mängel behebt, beseitigt er damit auch eine der Grundlagen für die Mängel seines Sohnes.
 
Nur wenn ein Mensch den Mangel bei sich selbst beseitigt, der die Wurzel seines Problemes in der Kindererziehung ist, nur dann hat er wirklich die Chance die Probleme gründlich zu beheben, nämlich das „Übel an der Wurzel zu packen“ und  zu beseitigen. Hierbei stellt das Gebet eine unschätzbare möglichkeit dar, die nicht ungenutzt verstreichen sollte. Allerdings wenn ein Mensch nicht versucht, das Problem von der Wurzel her zu behandeln und das Gebet unterlässt, dagegen aber mit Gewalt und Arroganz versucht das Problem mit seinen Kindern in den Griff zu bekommen, dann wird er nicht nur weiterhin an den Problemen mit seinen Kindern leiden, sondern diese mit großer Sicherheit auch noch weiter  verstärken.
 
Dies gilt auch für äußerst schwerwiegende Fälle, wenn beispielsweise eines der Kinder immer wieder grundlos oder schon bei nichtigsten Anlässen seine Geschwister schlägt. In solch einer Situation tun sich Eltern erfahrungsgemäß schwer, dies mit ihrem Glauben in Verbindung zu bringen. Im Mittelpunkt ihrer Überlegungen steht  das Leid eines ihrer Kinder, was zu großer  persönlicher Betroffenheit führt, zum anderen wollen sie natürlich unbedingt  ihre Kinder beschützen, egal von wo aus ihnen Leid zugefügt werden könnte. Die Eltern haben in dieser Situation die schwierige Aufgabe, dass sie akzeptieren müssen, dass es Gottes Wille ist, dass kein Mensch Schwierigkeiten erleiden muss, ohne zuvor Sünden begangen zu haben. Die Eltern müssen sich dem Willen Gottes unterordnen und daran glauben, alles  letztendlich nur zum Guten ist. Deshalb dürfen sie auf keinen Fall die Selbstkontrolle auch in sehr schwierigen Situationen verlieren und eventuell Gewalt anwenden. . Die einzige Möglichkeit, um solch schwerwiegende Probleme aus der Welt zu schaffen ist, das Übel mit der „Wurzel auszureißen“. D.h., sie müssen  jeden Tag eine bestimmte  Zeit einräumen, in der sie  beten und Gott bitten, Er möge ihnen zeigen, wo der wirklichen Ursachen liegen für die Gewalttätigkeiten eines ihrer Kinder . Vielleicht neigen sie ja unbewusst selbst zu Gewalttätigkeit und Grausamkeiten. Des Weiteren sollten sie Gott darum bitten, dass Er ihrem Kind hilft, ein gutes Kind zu sein.  Er möge ihm die Einsicht und den Willen ins Herz legen, dass es nur Gutes  tut, damit es zu einem guten Menschen heranwachse, der anderen Menschen immer voller Respekt begegnet.Es möge auf diese Weise ein erfolgreiches und erfülltes Leben führen.

 

Dieses Gebet ist äußerst wichtig, da ein Mensch für jede bösartige Aktion, die er begeht, in seinem Leben teuer bezahlen muss. In solch einem  Fall bedeutet das, dass der Sohn für jede bösartige Aktion, die er tätigt, in der Zukunft einen sehr hohen Preis bezahlen muss und dabei seinen eigenen Kindern großen Schaden zufügen wird. Folglich ist es besonders wichtig, dass die Eltern Gott darum bitten, ihr Sohn möge keinen Menschen etwas Böses antun und mit jedem Menschen ein faires Auskommen suchen.

 

 

David Kraus (M.A in Psychologie und Integrativer Psychotherapie | Dipl. Paar- und Familientherapeut | Dipl. Pädagogischer Elternberater) ist Oberrabbiner der Jüdisch-Chassidischen Kultusgemeinde Breslev Deutschland / Israel mit Sitz in Hanau. David Kraus finden Sie bei Facebook.

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