Ohne dich

OHNE DICH STÜNDE ES SCHLECHT UM MICH

Aus dem Artikel Der Mann fürs Leben ergibt sich unterm Strich: Wir können auf niemand anderen vertrauen als auf Gott! Nur Gott kann uns helfen, den richtigen Partner zu finden. Eine junge Dame, die nach einem Partner Ausschau hält, muss sich deshalb vollkommen auf Gott verlassen und nicht nur ihrem eigenen Urteilsvermögen trauen. Sie muss zu Gott beten und Ihn bitten, Er möge sie zur für sie vorbestimmten Beziehung führen und sie weiterhin begleiten vom ersten Treffen bis zur Hochzeit und auch während ihres gesamten gemeinsamen Ehelebens fortan.

Eine Frau muss sich an Gott wenden und sagen: „Geliebter Vater im Himmel! Nur Du weißt, wo sich mein wirklicher Seelenpartner befindet. Ich hänge vollkommen von Dir ab, bitte befähige mich, meine Entscheidungen ohne Schwierigkeiten oder Verwirrung zu treffen.“ Mit solchen Gebeten wird Gott sie zweifellos zu ihrem wahrhaftigen Partner führen. Gott enttäuscht nicht diejenigen, die auf Ihn vertrauen – glücklich ist ein jeder, der auf Gott vertraut!

Vor jeder Verabredung und vor jedem Treffen mit einem möglichen Partner muss sich eine Frau an Gott, dem größten Partnervermittler, wenden und Ihn um Erleuchtung bitten, damit sie – ohne Zweifel haben zu müssen – den richtigen Partner erkennen kann. Sie muss immer wieder sagen: „Gott, bitte habe Mitleid mit mir und hilf mir, die richtigen Schlüsse aus diesem Treffen zu ziehen. Du weißt, es fehlt mir an den notwendigen Voraussetzungen, um eine so wichtige Entscheidung ohne Deine Hilfe ganz allein treffen zu können. Deswegen wende ich mich mit der Bitte um Deine Führung und Deinen Schutz an Dich. Bitte, lieber Gott, verlass mich nicht! Hilf mir und lass mich erkennen, was für mich das Beste ist. Leg mir die richtige Entscheidung in mein Herz!“ Jede Frau kann hier noch weitere Gebete hinzufügen, wenn sie es als notwendig erachtet.

DEN WEG EBNEN

Zunächst einmal muss jede Frau wissen, dass es keine Grenze für Gebete gibt: Je mehr, desto besser! Dies gilt nicht nur dafür, den richtigen Lebenspartner zu finden, sondern auch für alle anderen Belange in ihrem Leben. So sollte eine Frau schon beim allerersten Gebet für eine erfolgreiche Suche nach dem zukünftigen Ehemann auch gleich für eine schöne Hochzeitsfeier, für den ehelichen Frieden, für ausreichendes Einkommen, genügend Wohnraum und für Nachkommen beten. Diese Gebete ebnen den Weg für ihre gemeinsam miteinander zu gestaltende Zukunft.
 

CHARAKTER AUS GOLD

Jede Frau sehnt sich nach einem Mann, der einen Charakter aus Gold besitzt. Daher solltest du dir nun als nächstes der Bedeutung guter Charakterzüge bewusst werden.

Als Elieser, der Knecht Abrahams, dann in Rebekka (Rivka) eine für Isaak mögliche Frau gefunden hatte, konzentrierte er sich bei der Prüfung der Kandidatin auf ihren Charakter. Er testete dabei ihre Fähigkeit zu Mitgefühl. Obwohl er wusste, dass Rebekka eines Wunders würdig war – so wie das Wasser für die Rose -, war er dennoch nicht vollends von ihrer Würdigkeit überzeugt, bis sie sich mit Güte zu ihm wandte.
Rabbi Levinstein erklärt, dass Rebekka dem Beispiel von Sara folgte, indem sie die Menschen näher zu Gott brachte.

Elieser beschränkte sich nicht auf Rebekkas Weltanschauung oder ihre Lebensphilosophie. Er suchte nach einer selbstlosen Frau mit der Fähigkeit zu liebendem Mitgefühl. Solch eine Frau ist ein spirituelles Gefäß für Wahrheit und somit auch befähigt, die Wahrheit in die Welt zu bringen.

Ein Leben an der Seite eines Ehemannes mit einem schlechten Charakter ist eine einzige Qual. Deshalb darf sich eine Frau nicht von sogenannten „Hollywood-Typen“ blenden lassen, die ihr sehr geschickt ein gutes Ansehen, Reichtum oder einen hohen Status vorspielen. Dies hat keinen Wert, wenn der Mann egoistisch, unbeherrscht oder sogar gewalttätig ist. Deswegen aufgepasst bei der Partnerwahl: Achte auf einen guten Charakter!
 
 

EINE HARTE ARBEIT BEGINNT

Abgesehen von einer genauen Überprüfung des möglichen Partners, z.B. das Erfragen seiner Herkunft und das Beleuchten guter Empfehlungen, sollte ein Mädchen anhand des Gesagten aber auch verstehen, dass sie nun nicht supergenaue Nachforschungen anstellen muss. Da keine auch noch so genaue Nachforschung mit Sicherheit voraussagbar ist, wie sich ein heute noch lediger junger Mann später in der Ehe verhalten wird.
Eine Frau lernt ihren Partner erst richtig kennen, nachdem sie ihn geheiratet hat. Die harte Arbeit, eine Beziehung aufzubauen, beginnt erst im Alltag nach der erfolgten Traumhochzeit.

Wenn andererseits ein Mann einen guten Charakter hat, sollte eine Frau alles in Bewegung setzen, ihn auch zu heiraten. Sie darf dabei aber auch nicht davon ausgehen, einen „Mister Perfect“ gefunden zu haben, denn den gibt es doch nur in schnulzigen und billigen Romanen – wenn man von Ausnahmen einmal absieht. Viel mehr geht es darum, den „Mister Right“ zu finden! Jeder hat seinen „Webfehler“, da auch eine Frau nicht perfekt ist, sollte sie auch nicht erwarten, dass ihr Partner es sein könnte. Eine erfolgreiche Ehe erfordert harte Arbeit und eine bestmögliche Übereinstimmung – keine Perfektion.

Vergiss nicht, auch wenn sich jemand mit ganzer Kraft um einen guten Charakter bemüht, kann dies nicht über Nacht gelingen. Der Gaon von Wilna bestätigte, dass es einfacher sei, den gesamten Talmud auswendig zu lernen, als bei sich selbst nur eine einzige schlechte Eigenschaft zu korrigieren. Deshalb muss eine junge Ehefrau das Zusammenleben mit ihrem Mann erst erlernen und sich dabei auf seine guten Eigenschaften konzentrieren. Wenn sie sich so verhält, wird sie sehen, wie schnell seine guten Eigenschaften den schlechteren keinen Raum mehr geben werden. Sie sollte folglich ihren Ehemann aus ganzem Herzen lieben – einfach so, wie er ist.

Erinnere dich daran, dass eine Ehe auch Arbeit bedeutet und nicht etwa nur „süßer Wein und Rosen“. Bis jetzt bist du die Prinzessin deiner Eltern gewesen. Niemand verlangt von dir, dich völlig zu verändern, auch nicht, dass du dich ausbeuten lassen solltest. Aber vergiss nicht, nach der Eheschließung beginnt das wirkliche Leben mit harter Arbeit und viel Verantwortung. Vergiss dies keinen Augenblick!

KEINE FANTASIEN

Die beste Vorbereitung auf das Eheleben ist es, sich bewusst zu werden, dass es das Hauptziel der Ehe ist, die beteiligten Ehepartner näher zu Gott zu bringen. Erst wenn wir das wahrnehmen und erkennen können, haben wir die Kraft und die Geduld, die Aufgaben zu meistern und die Ehe wie einen Baum zu pflegen, damit er wunderbare Früchte als Lohn einst tragen wird.

Zu denken, ein Paar könnte sofort ehelichen Frieden und keine Probleme haben, ist schlicht und einfach nur falsch. Jedes Paar, das im Hausglück lebt, hat sich dieses Glück hart erarbeitet. Sie erlangten ehelichen Frieden und Erfüllung, weil sie bei ihrer Eheschließung wussten, was sie suchten und ihnen klar war, was sie gemeinsam erreichen wollten. Deswegen bereiteten sie sich richtig auf die Ehe vor, um dann die bevorstehenden Aufgaben gemeinsam anzugehen. Wie glücklich sind solche Menschen!
 

ARROGANTE VERPASSEN DEN ANSCHLUSS

Eine junge Frau sollte verstehen, dass sie Arroganz und Überheblichkeit vermeiden sollte. Wenn sie ein Angebot nach dem anderen ausschlägt und bei jedem jungen Mann immer nur die Fehler sucht und findet, weil sie sich allen anderen gegenüber überlegen dünkt, wird sie den Anschluss verpassen, und ihr wahrer Seelenpartner wird ihr sprichwörtlich durch die Lappen gehen.

Andererseits darf aber auch ein Mädchen nicht in die Denkfalle tappen, sie könnte den Anschluss bereits verpasst haben und alles wäre schon verloren. Dies ist nicht wahr, denn das Wissen darüber, dass man alles Zerstörte auch wieder reparieren kann, ist die Macht, durch die jedes Fehlverhalten korrigiert werden kann. Eine Frau kann sich also an Gott wenden und ihre Gewissensbisse wegen ihrer Überheblichkeit zum Ausdruck bringen. Gott wird in Seiner Güte ihren zukünftigen Weg verbessern. Je aufrichtiger ihre Worte zu Gott sind und je eher sie vollzogen werden, desto mehr wird Gott ihre Stimme hören und Mitleid mit ihr haben. Sie wird auf diesem Weg schnell ihren wunderbaren Ehepartner finden, die Liebe also, nach der sie sich so sehnt!

Der Autor ist Gründer und Leiter des Lehrinstituts „Chut Schel Chesed“ in Jerusalem. Mehr über Rabbiner Shalom Arush erfahren Sie hier.