Chanukka
Chanukka ist ein Halbfeiertag, dass heißt er geht nicht auf biblische Gebote, sondern auf historische Ereignisse zurück. Das achttägige Fest beginnt am Abend des 24. Kislew.
Allgemeines zu Chanukka
Chanukka ist ein Halbfeiertag, dass heißt er geht nicht auf biblische Gebote, sondern auf historische Ereignisse zurück. Das achttägige Fest beginnt am Abend des 24. Kislew.
Hintergrund
Es wird aber auch der Zeit gedacht, in der Israel unter der schrecklichen Herrschaft der Griechen leiden musste. Ständig neue Gebote und Gesetze machten den Juden das Leben schwer, verboten ihnen sogar, ihre Religion weiter auszuüben. Von nun an sollten sie nämlich die Götzen der griechischen Herren anbeten. Aber einige Frauen und Männer wehrten sich gegen diese Gesetze, denn für sie gab es nur einen Herren – den Gott Israels.
Unter der Führung des Judas Makkabäus und seiner vier Brüder besiegten sie die griechische Syrerdynastie der Seleukiden 165 v. Chr. im sogenannten Makkabäeraufstand. Ein Jahr später wurde auch der von den fremden Herren missbrauchte Tempel gereinigt, von den griechischen Götzen befreit und schließlich neu geweiht. Das Wort Chanukka heißt deshalb auch soviel wie "Neueinweihung". Damals war jedoch nur noch eine winzige Menge geweihtes Öl übrig, das gerade gereicht hätte, den Tempel einen Tag lang zu erleuchten. Aber zur großen Verwunderung brannte das Licht 8 Tage lang.
Der Chanukka-Leuchter
Heute hat der Chanukka- Leuchter, ein Kerzenleuchter, genau 8 Kerzenhalter, die symbolisch für diese 8 Tage, die das Licht im Tempel brannte, stehen.
Jede jüdische Familie besitzt einen solchen Leuchter, dessen Kerzen nur zu Chanukka entzündet werden dürfen. Dazu benötigt man eine Hilfskerze, den sogenannten Schamasch (=Diener), der seinen eigenen Platz an dem Chanukka- Leuchter (meist in der Mitte) besitzt. Kurz nach Sonnenuntergang werden die Kerzen unter Segenssprüchen entzündet und jeden Abend leuchtet ein Licht mehr an dem Chanukka- Leuchter, bis schließlich alle 8 Kerzen brennen. Die Chanukkalichter dürfen nicht für praktische Zwecke verwendet werden, wie zum Beispiel zum Beleuchten des Zimmers, zum Lesen oder zum Anzünden einer Zigarette.
Der angezündete Leuchter wird als Bekenntnis zum Judentum meist im Fenstern aufgestellt. Außerdem soll damit das Chanukkawunder öffentlich verkündet werden.
Die Feier
Während der Feiertage müssen die Erwachsenen zur Arbeit und die Kinder zur Schule gehen, denn Chanukka gehört nicht zu den sogenannten Vollfesten. Aber am Abend versammelt sich die ganze Familie mit Freunden und feiert ausgelassen und fröhlich. Es wird der Vergangenheit gedacht (Geschichten aus der Tora werden vorgelesen) und auf die Zukunft gehofft. Jedes Jahr erinnern sich die Juden in diesen Tagen an die wunderbare Errettung Israels und an Gottes Verheißung, dass er selbst den Tempel wieder errichten wird.
Für die Kinder gibt es sogar Geschenke. Auch der Tisch ist zu Chanukka reichlich gedeckt. Besonders Ölspeisen wie Krapfen oder Latkes sind sehr beliebt, denn sie sollen an das Wunder des brennenden Öls im Tempel erinnern. Für die Juden ist das Chanukkafest sehr wichtig. Während sie zusammen fröhlich sind, können sie ihre Sorgen und Nöte vergessen und neue Kraft schöpfen, um dann gestärkt in den Alltag zu gehen. Es herrscht eine heitere Stimmung, besonders unter den Kindern, die an jedem dieser acht Tage Geschenke bekommen. Das Verteilen von Geschenken hat seinen Ursprung in einem alten Brauch, der jiddisch Chanukkageld genannt wurde. Die Kinder bekamen damals für ihre Lehrer in jüdischen Elementarschulen Geld. Diese Tradition ist auch heute noch Erhalten geblieben, mit dem Unterschied, dass das Geld nicht für die Lehrer bestimmt ist, sondern das sich die Kinder selber Geschenke dafür kaufen.
Die Autoren verfassten diesen Artikel für das jüdische Geschichte und Kultur-Projekt vom Lessing-Gymnasium Döbeln.
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