Gemischtes Publikum

Sharon Roter reflektiert den Skandal um das geplatzte Charity-Konzert von Rabbiner Firer.

3 Min.

Sharon Roter

gepostet auf 01.12.19

Rabbiner Avraham Elimelch Firer ist der Leiter einer NGO, die Kranken hilft, die bestmögliche Behandlung zu finden. Jetzt hätte ein großes Konzert stattfinden sollen, mit und zu Ehren von Shlomo Artzi zum 70. Geburtstag des bekannten israelischen Sängers. Alle Gewinne hätten an die NGO gehen sollen.

Rabbiner Firer lebt nach der Halacha, nach der es einem Mann verboten ist, eine Frau singen zu hören. Er bat also darum, dass keine weiblichen Sängerinnnen auftreten würden. Als diese Bitte bekannt wurde protestierten Frauen-Rechts-Organisationen entschieden. Um Streit zu vermeiden, sagte Rabbiner Firer das Konzert ab.

 

Weiter Details in zwei Artikeln der Jerusalem Post hier und hier.

 

Sharon Roter reflektiert für uns das Geschehene.

 

 

Der Sturm der Entrüstung um das Charity-Konzert für das gigantische Wohltätigkeits-Werk von Rabbiner Firer ließ mich und andere Kolleginnin mit einem schlechten Gefühl zurück. Ich bin Sängerin. Nachdem ich religiös wurde, entschied ich, nur noch vor weiblichem Publikum aufzutreten, weil ich nach der Halacha in Heiligkeit leben möchte.

 

Das ist nicht so einfach wie es klingt. Bis heute bekomme ich manchmal Angebote, vor gemischtem Publikum aufzutreten, und muss mich von neuem mit dem Thema auseinander setzen. Manchmal fühle ich Bedauern, dass ich etwas verpasse. Aber meistens, besonders wenn ich die Freude und den heiligen Genuss eines Konzerts Frauen für Frauen erlebe, weiß ich, dass ich das Richtige tue.

 

 

Die Kritik an Rabbiner Firers Wunsch, das Konzert ohne weibliche Sängerinnen abzuhalten, kommt nicht wirklich von der Sorge um den Standpunkt von Frauen in der Gesellschaft. Die Kritik ist ein weiterer Schritt im Kampf gegen den Glauben und die Religion. Rabbiner Firer sagte das Konzert ab, weil er den Frieden liebt, und weil seine ganze Identität Gnade und Einheit ist. Aber der Kampf um das Konzert hinterließ Opfer auf dem Schlachtfeld.

 

 

Eine Freundin von mir, ebenfalls religiöse Musikerin, Ruchama Ben-Josef, wollte im Veranstaltungszentrum Zappa, Jerusalem, auftreten. Zappa hat ihr abgesagt, weil sie behaupten, sie könnten die Veranstaltung nicht für Männer schließen, das sei diskiriminierend. Ruchama ist schon im Zappa aufgetreten. Zappa ist ein privates Unternehmen, es unterliegt nicht den Anti-Diskriminieruns-Richtlinien für öffentliche Einrichtungen. Ein Musiker, der in einer Halle wie Zappa auftreten möchte, muss zusichern, dass mindestens 8000 Shekel (2000 Euro) in die Kasse der Halle kommen werden. Das heißt, wenn nicht genug Karten verkauft werden, zahlt der Musiker Auslagen und Gewinn der Halle aus eigener Tasche! Aber Zappa zieht es vor, sich keinerlei Kritik auszusetzen und verschließt die Türen vor einer Künstlerin, die hart arbeitet, und die Hallen füllt, weil die Künstlerin nicht vor Männern singen will.

 

Es gab in diesen Tagen ein Charity-Konzert für Mädchen in Notsituationen. In diesem Konzert traten nur Frauen auf. Aber niemand schrie auf. Nur wenn es um die Halacha geht ist Gleichberchtigung plötzlich der höchste aller Werte…

 

 

Die Sache ist… Während die Frauenrechtsorganisationen behaupten, dass sie mich schützen und für mich kämpfen, für mich arme religiöse Frau – schaden sie mir und meinen Koleginnen in Wahrheit emens bei unserer Karriere und unserem Lebensunterhalt. Diese Organsationen gehen nicht in eine demokratische Auseinandersetzung auf parlamentarischer Ebene, sondern üben Druck auf die öffentliche Meinung aus. Stadtverwaltungen, Festivals, und auch Unternehmen wie Zappa knicken ein und zeigen uns die kalte Schulter, um nur nicht in den Verdacht von Diskriminierung zu kommen.

 

 

Der Talkshow-Host Ivri Gilad wurde für Äußerungen zum Islam angegriffen. Seine Antwort war mutig: "Ich bin ein ausgeglichener Mensch und meine Ansichten sind ausgeglichen. Was in der öffentlichen Debatte in Israel passiert ist schlichtweg verrückt. Seit wann bin ich verpflichtet, meinem Feind gnädig zu sein? Wem es unangenehm ist, das zu hören, muss mich nicht mögen."

 

Ich gebe zu, so mutig bin ich nicht. Ich will gemocht werden. Aber wenn die Frauenrechtsorganisationen und andere zum Kampf rufen, muss jemand zurück rufen: "Wenn ich euch wirklich wichtig bin, dann lasst uns reden, ob, und falls ja, wie ihr mir helfen könnt. Mir, einer Frau die entscheidet, dass sie nach dem jüdischen Glauben und der Halacha leben will, hier, im Staat der Juden, im Staat Israel."

 

 

 

Sharon Roter ist Musikerin. Ehefrau, Mutter, Sängerin und Autorin, und liebt es Fragen zu stellen, und Antworten zu erhalten. Seit sieben Jahren lebt sie religiös, seit mehr als zehn Jahren sucht sie etwas Höheres.

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