Die tüchtige und immer wohltuende Frau

Eine Frau, die wirklich etwas von sich hält und ihren Mann wirklich liebt, gibt auf ihre Ehre acht.

8 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 06.04.21

Der weiseste Mensch aller Zeiten, König Salomon, der Sohn König Davids, fragte einst voller Weisheit: „Die tüchtige (und immer wohltuende) Frau, wer wird sie wohl finden!? – Da ihr Wert ja höher liegt als der von Perlen!“ Und dann informierte er sowohl die unvergleichlich tüchtige Frau als auch jenen Mann, der sie bereits finden konnte mit den Worten: „Das Herz ihres Mannes vertraut ihr; und finanziell wir es ihnen nie an etwas fehlen.“ (Die Sprüche des Königs Salomon, Kapitel 31, Sätze 10 und 11 )

 

Wie kann eine Frau in den Augen ihres Mannes den Status erlangen, immer tüchtig und wohltuend zu sein?
 
Wie?
 
Ganz einfach, indem sie es schafft, dass das Herz ihres Mannes ihr vertraut!
 
Doch wie kann eine Frau es schaffen, dass ihr Mann ihr mit ganzem Herzen und somit mit verschlossenen Augen in allen Lebensbereichen vertraut?
 
Wie?
 
Das geht nur, wenn sie ihrem Mann das Gefühl vermittelt, dass er ihr Ein und Alles verkörpert und ohne ihn wäre ihr Leben ohne Sinn und Hoffnung. 
 
Doch wie kann eine Frau ihrem Mann diese Dinge mit Taten und nicht etwa nur mit Worten vermitteln?
 
Wie?
 
Nur indem sie sich der Öffentlichkeit niemals durch die Wahl ihrer Kleidung zu freizügig und in ihrem Verhalten anderen Männern gegenüber zu offenherzig zeigt. Eine Frau, die wirklich etwas von sich hält und ihren Mann wirklich liebt, gibt auf ihre Ehre acht. Daher würde es ihr niemals in den Sinn kommen, ihren Körper aller Welt zur Schau zur stellen.
In unserem Zeitalter werden die Frauen von vielen Menschen leider nur an ihren äußerlichen Werten gemessen. Daher gibt es heutzutage auch völlig unwürdige Ausdrücke, wie z.B. „Die Waffen einer Frau“ usw. Eine Frau, die sich mit aufreizender Kleidung und einer zu offenherziger Lebensart präsentiert, legt sich dadurch gewissermaßen selbst in solch eine unwürdige Schublade der Sexperversionen einiger Männer. Und das ist schlichtweg nur traurig und schade, da jede Frau zweifellos eine Königin verkörpert, die Königin ihres Königs, also ihres Mannes!
 
Daher muss sich jeder selbst fragen, ob er schon einmal eine wahre Königin – die also wirklich etwas von sich hält, etwas auf ihre Ehre gibt und daher auch stets königlich auftritt – sah, wie sie sich mit halbnackter oder extrem enger Kleidung der Öffentlichkeit präsentierte!? – Oder eine wahre Königin, die sich jedem Mann gegenüber mit übertriebener Offenherzigkeit zeigt und ihnen dadurch das Gefühl vermittelt, sie sei für alles und sogar auch noch schnell zu haben!? – Mit Sicherheit nicht! – Denn eine wahre Königin tritt eben wie eine wahre Königin auf! Sie präsentiert sich dabei der Öffentlichkeit stets als die unantastbare Königin ihres Königs.
 
Ein Mann, der solch einen Eindruck von seiner Frau erhält, wird ihr mit ganzem Herzen bis in alle Ewigkeit vertrauen können, so wie es heißt: „Das Herz ihres Mannes vertraut ihr!“ Und deshalb wird sie in seinen Augen auch immer den Status einer tüchtigen und immer wohltuenden Frau haben, da sie ja immer in vorbildlicher Weise versucht, sich wie seine Königin zu präsentieren! Solch eine Frau ist im wahrsten Sinne des Wortes tüchtig und daher auch immer nur wohltuend.
 
Doch in welchem Zusammenhang steht die Tatsache, dass ein Mann seiner Frau vertraut, mit deren Finanzlage, so wie es heißt: „Das Herz ihres Mannes vertraut ihr; und finanziell wird es ihnen nie an etwas fehlen.“? König Salomon gab uns und allen Paaren auf dieser Welt hiermit ein Versprechen, nämlich dass es einem Ehepaar finanziell niemals an etwas mangeln oder fehlen wird, solange ein Mann seiner Frau mit ganzem Herzen vertraut! Doch das setzt wiederum – wie eben beschrieben – ein königliches Auftreten der Frau voraus, so wie es einst König David formulierte, indem er sagte, eine Königin trägt außergewöhnliche Kleidung und lässt sich ihre Herrlichkeit durch den Ausdruck ihrer Unantastbarkeit messen: „Die gesamte Herrlichkeit einer Königstochter weilt im Inneren ihres Gemaches, und aus Goldwirkereien besteht ihr Kleid!“ (Psalme Davids, Psalm 45, Vers 14)
 
All diese Dinge bringen wieder einmal unmissverständlich zum Ausdruck, wie wichtig es ist, dass eine Frau die Straße durchaus modisch bekleidet – allerdings so wie es sich einer Königin geziemt – betritt, und nicht etwa mit einer besonders aufreizenden und blickfangenden Garderobe. Das bedeutet aber auch für einen Mann, dass er sich stets bemühen muss, nicht anderen Frauen nachzublicken! Also nicht beginnt, sich bei jeder sich ihm bietenden Möglichkeit durch den Anblick anderer Frauen zu erfreuen.
Ohne die Einhaltung dieser Dinge wird es in einer Ehe wohl stets über kurz oder lang zu Eheproblemen kommen.
 
Im Babylonischen Talmud (der Gemara) kann man eine Geschichte lesen, in der ein weiser Mann eines Tages – von seinen Schülern begleitet – zu sich nach Hause ging. Dabei konnten seine Schüler beobachten, wie seine Frau ihn in schöner Kleidung, geschminkt und ihren Schmuck angelegt begrüßte. Die Schüler dachten sich daher, sie sei bestimmt auf den Weg zu irgendeiner Einladung oder dergleichen. Als sie allerdings sahen, die Frau ihres weisen Mentors ging nirgendwo hin, fragten sie ihn, weshalb sie sich den so aufputzte? Ihr weiser Mentor erwiderte ihnen: „Damit ich meine Augen nur bei ihr lasse!“
 
Aus dieser Geschichte kann eine Frau einen weiteren Tipp entnehmen, wie sie auf der einen Seite ihren Hausfrieden schützen kann, und zum anderen ihrem Mann helfen kann, damit dieser seine Augen tatsächlich nur bei ihr lässt. Eine Frau, die sich zu Hause ihrem Mann gegenüber nur mit dem Schlafanzug präsentiert, sich aber, sobald es darum geht irgendwo hinzugehen völlig aufstylt, weckt dadurch bei ihrem Mann nicht gerade den Eindruck, das es ihr am Wichtigsten ist, in seinen Augen hübsch zu wirken. Im Gegenteil, sie zeigt ihm dadurch auf, dass sie nur in den Augen der Öffentlichkeit hübsch wirken möchte und es sie nicht sonderlich interessiere, ob er sie hübsch oder attraktiv findet. Da sie sich diese Befriedigungsgefühle ja von anderen Männern, indem sie deren Blicke auf sich lenkt holt. Demzufolge braucht sie sich aber auch nicht wundern, wenn ihr Gatte es niemals auf die Reihe bekommt, seine Augen ausschließlich bei ihr zu behalten und folglich jeder anderen Frau hinterher gafft, sobald er die Straße betritt.
 
Zusammengefasst bedeutet dies für eine Frau, dass sie stets versuchen muss, in den Augen ihres Mannes schön zu wirken, denn dadurch wird er sich bestimmt auch bemühen, keinen anderen Frauen hinterher zu gaffen …
 
Des Weiteren fügte der weiseste Mensch aller Zeiten – König Salomon, der Sohn König Davids – voller Weisheit im Lied der tüchtigen und immer wohltuenden Frau (Die Sprüche des Königs Salomon, Kapitel 31, Sätze 10 und 31) hinzu: „Die Anmut ist (nur ein) Trug und die Schönheit ist (ebenfalls) nur ein eitler Hauch (von nichts). – Daher wird nur eine gottesfürchtige Frau gelobt und gerühmt werden!“
 
König Salomon spielte mit seiner Wortwahl: „Die Anmut ist (nur ein) Trug und die Schönheit ist (ebenfalls) nur ein eitler Hauch (von nichts).“(Die Sprüche des Königs Salomon, Kapitel 31, Satz 30), auf das Äußerliche eines Menschen hin. Er entschloss sich diese Worte zu wählen, damit sich jeder Mensch dessen bewusst wird, es handelt sich dabei weder um das Wichtigste noch um das Hauptsächlichste an einer Person. Infolgedessen stellte er die Schönheit und die Anmut – also den Charme eines Menschen – mit einer trügerischen Lüge und mit einem wertlosen Hauch von Nichts gleich. Dies tat er wiederum, um jenen, die nur auf das Äußerliche eines Menschen Wert legen, daran zu erinnern, jeder Mensch wird mit der Zeit alt und dies geht – aus biologischer Sicht – nicht spurlos an einem Menschen vorbei! Mit anderen Worten sagt er jenen, die nur etwas auf die Äußerlichkeit geben: „Du willst diese Frau nur aufgrund ihrer bezaubernden Schönheit und ihres verzückenden Charmes heiraten!?“ – „Du willst diesen Mann nur aufgrund seines unvergleichlichen Aussehen und seines dich in den Himmel versetzenden Charmes heiraten!?“
 
Das ist ja alles schön und gut, allerdings wird der Tag kommen, an dem sie nicht mehr die gleiche bezaubernde Schönheit wie jetzt haben wird! Und er wird eines Tages auch nicht mehr so aussehen wie er heute aussieht! Und darüber hinaus gibt es Momente im Leben, in denen ein Mensch nicht in der Lage ist, seinen Charme spielen zu lassen!“
 
Daher fügte König Salomon hinzu, dass nur eine gottesfürchtige Frau gelobt und gerühmt werden wird! Dabei spielte er auf die inneren Werte und die innere Schönheit eines Menschen an, die sich durchaus für einen, der wahrhaftig danach sucht, auf den Gesichtern jener erkennen lässt. Denn, desto mehr ein Mensch an inneren Werten und innerer Schönheit zunimmt – das wiederum effektiv und andauernd nur durch den Glauben an Gott ermöglicht wird -, dann nimmt dieser positive innere Verwandlungsvorgang einen direkten Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild eines Menschen, so wie es heißt: „Daher wird nur eine gottesfürchtige Frau gelobt und gerühmt werden!“ Gelobt, da man über diese Person nur Gutes sprechen wird, und gerühmt, da man an ihr wahrlich etwas Rühmliches erkennen kann! Das Lobenswerte und Rühmliche erreichte sie dabei dank ihrer Gottesfürchtigkeit, also den Glauben an Gott.
 
Die eben besprochenen Zeilen verkörpern zweifellos eines der Standbeine für ein schönes und zufriedenes Eheleben und sind daher selbstverständlich auch eines der wohl wichtigsten Voraussetzungen für das Glück, den richtigen Mann bzw. die richtige Frau fürs Leben zu finden. Mit anderen Worten: Ein Mensch, der nur auf das äußerliche Erscheinungsbild eines Menschen sieht, der also ausschließlich nach der Anmut die dem Trug gleicht und der Schönheit die nur einem eitlen Hauch von Nichts gleicht, wird bei seinem Partner exakt diese Dinge finden. Er wird an seiner Frau und sie an seinem Mann einem Menschen erkennen, der nichts auf seine inneren Werte und auf seine innere Schönheit gibt. Zu sehen ist deshalb für jeden nur ein vielleicht schönes Gesicht und Hollywood-Charme, allerdings ohne jegliche innere Werte und daher auch ohne die wahre Schönheit eines Menschen, nämlich die innere! Doch wenn er oder sie nach dem Glauben und somit nach den inneren Werten und der inneren Schönheit eines Menschen sucht, dann werden sie diese auch an ihren Partnern erkennen. Dabei ist es nun sehr wichtig, hervorzuheben, dass sich nur auf der Basis der Beachtung aller inneren Werte und der inneren Schönheit, also der guten Charakterzüge, des Glaubens, der Liebe, des gegenseitigen Verständnisses, usw. eine brillante und harmonisch vorbildliche Ehe führen lässt. Denn jene, die nur auf ihr Äußeres Wert legen, ohne dabei auch nur im Geringsten auf ihr Inneres zu blicken, werden mit der Zeit feststellen müssen, dass sie schlichtweg dem niemals unterbrochenen Zeitfaktor ergeben sind! Von Tag zu Tag verändert sich ihr Äußeres in die Richtung des alt werdens, also immer mehr Falten, Gewichtszunahme durch Schwangerschaft usw. Und da sie ja diese Dinge nicht ändern können, hat man auch eine Erklärung für die schockierend hohen Scheidungszahlen auf der gesamten Welt!
 
Der Babylonische Talmud (die Gemara, Traktat Ta´anit, Seite 7) beschreibt das bisher Gesagte musterhaft! Dort heißt es in einer Geschichte über den gerechten und weisen Josua, dass dieser überaus hässlich war.
 
Eines Tages fragte ihn die Königstochter aufgrund dieser Tatsache in einem missachtenden Ton: „Wie kann es sein, dass deine atemberaubende Weisheit in solch einem hässlichen Körper steckt?“  
 
Der gerechte Josua erwiderte der Königstocher: „Gestatten sie mir bitte eine Frage. Worin bewahrt ihr Vater seinen Wein auf?“
 
„Wie Bitte!?“ sagte die Königstochter und fuhr fort: „Dumme Frage, selbstverständlich in Weinfässern.“
 
Der gerechte Josua fragte weiter: „Weshalb? Ist es wirklich des Königs Ehre, seinen Wein in üblichen Weinfässern zu lagern!? Solch einem großen und reichen König gebührt es, seinen Wein in Goldfässern abzufüllen! Gehen sie zu ihren Vater und sagen sie ihm, dass er seinen Wein in Goldfässer umfüllen soll.“ 
 
Die Königstochter machte sich auf zu ihrem Vater und sagte ihm, dass er seinen Wein von den üblichen Weinfässern in Goldfässer umfüllen soll. So gesagt, so getan.  
 
Einige Zeit verstrich und dem König gelüstete es nach Wein. Doch als sie ihm ein Glas vom hochwertigen Spitzenwein brachten, erlebte er sein blaues Wunder. Der Wein war ungenießbar und sauer! Der König forderte daraufhin sofortige Erklärung von seinen Dienern. Seine Diener erklärten nun dem König, dass das Abfüllen des Weines in die Goldfässer der Grund ist, da ein Goldfass nicht geeignet für die Weinlagerung bzw. Weingärung ist.  
 
Der König ließ sofort nach seiner Tochter rufen, die ja dem König die Lagerung in Goldfässern einredete und fragte sie: „Wie konntest du mir nur zu etwas raten, was den hochwertigen und äußerst teueren Spitzenwein verderben lässt!?“
  
Die Königstochter erwiderte ihrem Vater: „Mich trifft keine Schuld! Der gerechte Josua hat mir dieses aufgetragen.“      
 
Der König lies also daraufhin nach dem gerechten Josua rufen und bat ihn um einen vollständigen Sachbericht.
 
Der gerechte Josua erzählte dem König, mit welcher Frage dessen Tochter ihn konfrontierte und sagte weiter:
„Ich antwortete ihr lediglich auf ihre Frage. So wie der Wein ausgerechnet in einem hässlichen Fass seine Reife und hohe Qualität erlangt und nicht etwa in einem schönen und prachtvollen Goldfass, ebenso bildete sich meine Weisheit ausgerechnet aufgrund meiner Hässlichkeit, denn wenn ich hübsch wäre, würde ich meine Weisheit aufgrund meines Hochmuts und meines Eigenstolzes schnell verlieren.“
 
Der König blickte ihn mit einem erstaunenden Blick an, doch dann fragte er ihn, wie es den anhand seiner Sichtweise möglich ist, dass es auf der Erde durchaus viele Menschen gibt die auf der einen Seite zwar hübsch, andererseits trotzdem weise und gläubig sind!?
 
Der gerechte Josua erwiderte dem König, dass es wahrlich viele Menschen auf der Welt gibt, die zum einen hübsch und zum anderen weise und gläubig sind. Allerdings, so fuhr er fort, setzten diese ihr Hauptaugenmerk auf die inneren Werte und die innere Schönheit, die auch für jeden erkennbar auf ihren Gesichtern zum Ausdruck kommen.
 
Ein weiterer Weg, um die innere Schönheit aufs Gesicht zu legen, bietet das Gebet! Vor allem das Gebet einer Frau, so wie Rabbi Nachman aus Breslev einst sagte, dass ein Mann den Glauben und das Gebet – d.h. die Liebe, die Lust und das Beten – von den Frauen lernen und daher von ihnen abschauen kann, da sie dies aus ganzem Herzen tun! In diesem Sinne wenden wir uns nun alle gemeinsam an Gott und bitten Ihn, Er möge jedem Menschen den Blick dafür schenken, dass es im Leben nur auf die inneren Werte und vor allem auf die innere Schönheit eines Menschen ankommt!  

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