Pflicht erfüllen

Viele kennen bestimmt die Situation, in der eine Frau ihrem Mann z.B. nicht erlaubt, seinem Hobby nachzugehen. Doch warum verhält sie sich so?

4 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 17.03.21

Viele kennen bestimmt die Situation, in der eine Frau ihrem Mann z.B. nicht erlaubt, seinem Hobby nachzugehen. Doch warum verhält sie sich so? Der Grund ist, er erfüllt seine Pflichten ihr gegenüber nicht. Er schenkt ihr also nicht das was ihr zusteht: Liebe, Aufmerksamkeit und so weiter. Wenn er ihr dann seine Wünsche vorträgt, versucht sie, ihm durch starken Widerstand ihren tiefen Schmerz zu offenbaren: „So wie du jetzt Frust und Leid spürst, so fühle auch ich mich immer wieder durch dein Verhalten verletzt. Du wendest deine Augen von mir ab! Du interessierst dich nie für meine Belange und Gefühle! Siehst einfach nicht was mir weh tut und was mir fehlt! Weil du mich ständig missachtest, geht es mir nicht gut, weshalb soll es dir dann gut gehen!? Auch du sollst spüren wie es ist, so mies behandelt zu werden!“
 
Wenn deine Frau sich also deinen Wünschen gegenüber sträubt, sie dir das Leben verbittert u. dgl., dann kann dies zwei Gründe haben: Entweder versucht Gott dich auf dein Fehlverhalten oder schlechtes Benehmen deiner Frau gegenüber hinzuweisen und will dich – durch deine Frau – darauf aufmerksam machen, diese Unarten sofort zu unterlassen. Oder Er zeigt dir damit ganz einfach nur, dass du deine Frau vernachlässigst und sie daher auch nur eine Art Nebenrolle in deinem Leben spielt.
 
Sollte eine Frau wissen oder vermuten, dass ihr Mann sich sexuell nicht ausgelastet fühlt, er also ein perverses Schwein ist und der nur Sex im Kopf hat, sieht sie sich dadurch natürlich nicht nur in einer Art Nebenrolle, sondern als eine Art: … ,dieses Wort sollte besser nicht ausgeschrieben werden! Dies ist für sie wie ein Schlag ins Gesicht. Der darauf folgende Widerstand einer Frau kann dann auch, einem Tsunami ähnlich, katastrophale Folgen haben.
 
Wer nun aber denkt, klüger zu sein und diese Sätze als lächerlich abstempelt, wird seine geliebte Frau langsam aber sicher nicht mehr wiedererkennen, da sie sich ihm gegenüber nämlich immer öfter sträuben und sich zickig anstellen wird. Ein Mann bekommt so genau das an die Seite gestellt, was er selbst verkörpert. Wenn du eine selbstverliebte, ignorante Person bist, dann wirst du in deiner Frau eine unerträgliche Zicke erleben.
 
In der Thora heißt es: „Es ist nicht gut, dass ein Mann alleine ist, daher werde Ich ihm eine Gehilfin an seine Seite stellen, die ihm entspricht.“ (1. Buch Moses, Kapitel 2, Satz 18) 
 
Unsere Weisen lehrten dazu: „Ein kluger Mann sieht Erfolg und daher wird ihm seine Frau zur wahren Gehilfin in allen Lebenslagen. Einem dummen Mann steht allerdings nur eine Frau an seiner Seite, die ihm [also seiner Dummheit] entspricht.“ Das heißt, eine Frau wird sich ihrem Mann gegenüber wie ein Glück bringender Engel verhalten, sobald sie erkennt, sie bleibt weiterhin die Nummer eins für ihren Romeo! Darüber hinaus wird sie auch noch als die helfende Lebensstütze erweisen, auf die er sich immer verlassen kann.
 
So wird ein gottesfürchtiger Mann, der ja weiß, dass alles von Gottes Hand herbeigeführt wird, sofort nach einem widerspenstigem Verhalten seiner Frau danach suchen, was er an sich selbst in Ordnung zu bringen hat: „Es ist nicht meine Frau, die sich mir gegenüber sträubend verhält, sondern es ist Gott! Ich muss daher zu ermitteln versuchen, was ich selbst falsch gemacht haben könnte. Vielleicht denke ich beispielsweise beim Sex mit meiner Frau an andere Frauen? Möglicherweise vernachlässige ich sie total? …?“

Rabbi Nachman aus Breslev lehrt uns, dass der Verstand eines Menschen mit einem faszinierenden Licht zu vergleichen ist. So wie das Licht alles wunderbar erhellt, so erhellt der Verstand das gesamte Wesen eines Menschen. König Salomon sagte dazu: „Die Weisheit eines Menschen erleuchtet sein Angesicht…!“ (Kohelet [Prediger] Kapitel 8, Vers 1) 
 
Infolgedessen müssen wir also von unserem Verstand auch wirklich Gebrauch machen, indem wir uns stets bemühen, in allem was wir sehen und hören immer
 den Kern einer Sache zu entschlüsseln und uns nicht nur auf die äußere virtuelle Erscheinung beschränken. Wenn deine Frau dich also anschreit oder dich behindert, dann wisse zunächst, dass nicht sie sondern Gott sich äußert und daher versuche herauszufinden, was Gott von dir möchte.

 
Neben der Analyse deiner eigenen Fehler – also der wahren Ursache des Verhaltens deiner Frau – versteht es sich von selbst, dass ein Mann seiner Frau gegenüber nicht die „beleidigte Leberwurst“ spielen darf, indem er sie noch mehr kränkt. Im Gegenteil – er muss jetzt endlich anfangen, sie liebevoll, mit Verständnis und fürsorglich zu umwerben.
 
Unsere Weisen sagten dazu: „Wenn Gott an dem Verhalten eines Menschen Wohlgefallen findet, lässt er dessen Feinde mit ihm Frieden machen (Sprüche Salomons, Kapitel 16, Satz 7) dein Feind, das ist deine Frau
 
Ja, deine Frau, da Gott einem Mann durch seine Frau besonders deutlich zeigen kann, was er an sich selbst verbessern muss. Wenn deine Frau dich also terrorisiert, dann nur weil Gott es so möchte! Da du dich irgendwann vielleicht nicht menschenwürdig oder dem Willen Gottes entsprechend verhalten hattest. Doch sobald du dein Tun zum Guten veränderst – zum Wohlgefallen Gottes -, wird Er dich mit deinem Feind, also deiner Frau, in Liebe und Frieden zusammenleben lassen.
 

Jeder verheiratete Mann, der nun seine Hand aufs Herz legt, kann bezeugen: Wenn Gott deinen Erfolg möchte, deine Frau daher eine wahre Gehilfin in allen Lebenslagen für dich wurde, dann ist sie wie ein Traum, der niemals zu Ende gehen soll: entgegenkommend, herzlich, mitfühlend, aufbauend und so weiter. 
 
Doch wenn Gott der Meinung wäre, dass du dich wie ein Idiot benimmst, dann stellt Er dir deine Frau so an die Seite, als würde ein Feind neben dir stehen – kalt und gefühllos wie ein Stein, missachtend, beleidigend und voller Drohgebärden!
 
Viele Männer sind bei solchen Meinungsschwankungen ratlos: „Ist das die Frau, in die ich mich verliebt hatte? Die Frau, mit der ich erst gestern noch in einer unbeschreiblich romantischen Idylle verweilte … ?
 
Und auch die entgegengesetzte Richtung: „Unglaublich! Ist diese überaus liebe, zärtliche und sanfte Frau tatsächlich die gleiche wie gestern!? Wie dieses Monster, dass mich gestern noch mit Gift und Galle bespuckte ???“
 
All dies zeigt uns, dass eine Partnerschaft in den Händen Gottes liegt und Gott die Harmonie entsprechend der spirituellen Einstellung und den Verhaltensweisen des Mannes hineinlegt. Also muss sich jeder leidende oder unzufriedene Mensch darüber im Klaren sein, dass er seine Qualen dem eigenen Ego zuzuschreiben hat. Folglich muss man zunächst beginnen, einfach einen Gang herunter zu schalten …

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