Der Spiegel (6)

… dann bedeutet das: Sie hat Angst vor dir!!! Nur deshalb bekommt solch ein Egozentriker keinen Gegenwind von seiner Frau.

3 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Innere Schönheit

Jeder Mann muss sich darüber im Klaren sein, dass seine Frau – als sein Spiegelbild – sein Inneres und somit also sein Wesen, oder eben seine charakterliche Struktur, offenbart. Wenn ein Mann demnach also beginnt, sein Wesen genau unter die Lupe zu nehmen und dieses Wissen dabei berücksichtigt, dann wird ihm dabei schnell bewusst werden, wie es tatsächlich in ihm aussieht. Aufgrund dessen kann er sich dadurch dann auch zügig charakterlich verbessern. Da ein Mann sich allerdings immer gern als eine Art „Superman“ sehen will, bilden wir uns in der Regel ein: Bei mir ist ja alles in Ordnung. Und eben das ist der Grund dafür, weshalb ein Mann die kabbalistische Spiegelbild-Theorie nicht akzeptieren möchte.
 
Die traurige Realität beweist das Gesagte. Denn die Mehrzahl der Männer, die mich aufsuchen und mir dabei schildern, wie schlimm und schrecklich ihre Frauen doch seien, wollen es dann einfach nicht wahrhaben, wenn ich ihnen als Antwort gebe, dass der Ursprung dafür bei ihnen selbst liegt. Sie können den Tatsachen nicht ins Auge sehen, die durch das Verhalten ihrer Frauen aufgedeckt werden, dass sie nämlich weder an sich selbst arbeiten, noch überhaupt irgendeinen Willen besitzen, etwas an sich selbst zum Positiven zu verändern. Und eben deswegen werden dem Mann diese Tatsachen in Form eines Spiegels, der die innere Befindlichkeit zum Vorschein bringt, anhand des Verhaltens seiner Frau ihm gegenüber enthüllt.    
 
Wer unbedingt wissen will: „Wer bin ich?“, um sich dann kontinuierlich zu einem guten Menschen umzuformen, der muss tagtäglich mindestens ein 60-minütiges persönliches Gespräch mit Gott in der Einsamkeit suchen und dabei aufarbeiten, was er in den letzten 24 Stunden alles getan oder zu tun versäumt hat. Dann wird Gott ihm während der Einsamkeitssuche ins Herz legen, wie er sich selbst verbessern kann. Folglich braucht Gott nicht die Frau, um einen Mann auf all seine Fehler hinzuweisen. Und die verbesserungswürdigen Punkte, die einem Mann innerhalb seines persönlichen Gesprächs mit Gott – also innerhalb der Einsamkeitssuche – nicht eingefallen sind, können ihm dann auf äußerst sanfte Weise durch sein Spiegelbild – also durch seine Frau – aufgezeigt werden.
 
Wer allerdings meint, den Tatsachen nicht ins Auge blicken zu müssen, wird von Gott mit Sicherheit eines Besseren belehrt werden, und zwar so lange, bis der Mann durch das Verhalten seiner Frau erkennt, wie unmöglich er sich in Wirklichkeit verhält.
 
Wie du mir – so ich dir!
 
Viele unserer Weisen haben uns bereits unzählige Male darauf hingewiesen, dass Gott Gleiches mit Gleichem vergilt. Das heißt, so, wie ein Mann sich Gott gegenüber verhält, so verhält sich – mit Gottes Hilfe – seine Frau ihm gegenüber.
 
Beispiel: Ein Mann, der die Gebote Gottes und sogar Seine Herrschaft über alles Geschehen in der Welt und überhaupt alles abstreitet, was mit Gott zu tun hat und sich dafür nicht interessiert, der braucht sich dann auch nicht zu wundern, wenn seine Frau sich ihm in allem widersetzt …
 
Heutzutage kommt es etliche Male vor, dass viele Männer von sich denken, gute Partner zu sein. Deshalb können sie auch nicht nachvollziehen, weshalb ihre Frauen sich ihnen andauernd querstellen. Aus der Sicht des Glaubens lässt sich dieses einleuchtend erklären. Ein Mensch wird mit dem Maß gemessen, mit dem er selbst misst; und deswegen vergilt Gott ihm – wie bereits gesagt – Gleiches mit Gleichem, indem Er also die Frau so programmiert, sich diesem Ehemann zu widersetzen. Und zwar so lange, bis er endlich die Umkehr zum Guten sucht.        
 
Gewalttätig
 
Es gibt Männer, die charakterlich vollends auf der Strecke geblieben sind. Solche charakterlosen Männer verhalten sich nach den oben beschriebenen negativen Mustern – meistens sogar noch wesentlich drastischer. Solch ein Mann missachtet seine Frau in allem und wegen jeder Kleinigkeit, dies eskaliert bei ihm sogar bis zu gelegentlicher Gewaltanwendung. Doch nun stellt sich die Frage, weshalb die Frau eines so gefühllosen Mannes in der Regel nicht als „sein Spiegelbild“ fungiert, da sie ja aufgrund ihrer Angst kein Wort verliert!? Der Grund, weshalb Gott hier die Frau nicht als das Spiegelbild des Mannes fungieren lässt, liegt auf der Hand: Ein Mann ohne Herz ist in der Lage, den Spiegel – also seine Frau – zu zerstören, sobald Gott ihr ins Herz legen würde, ihrem Mann zu zeigen, welche Bestie in ihm haust. Mit anderen Worten: Wenn du siehst, dass
  • du deine Frau ununterbrochen kränkst oder verletzt,
  • sie aber immer nur ruhig ist und
  • dir niemals die Meinung sagt,
  • sie es keinesfalls wagt, dich auf etwas hinzuweisen,
  • sie zu keiner Zeit ihre Nerven verliert und unterm Strich einem Engel gleicht,

dann bedeutet das: Sie hat Angst vor dir!!! Nur deshalb bekommt solch ein Egozentriker keinen Gegenwind von seiner Frau.

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