Alles was zählt

Er war von Kopf bis Fuß hochmütig, ein Tyrann, Egozentriker, Sadist, Rassist, hasserfüllt. Und die Krönung waren seine zwei Teufelsaugen...

2 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Viele kennen die Geschichte vom Purim-Fest! In ihr spielt der Bösewicht Haman eine große Rolle, er verkörpert das Schlechte in Person! Er war von Kopf bis Fuß hochmütig, ein Tyrann, Egozentriker, Sadist, Rassist, hasserfüllt. Und die Krönung waren seine zwei Teufelsaugen und dadurch sein unbeschreiblich böser Blick.

Wie dem auch sei, er hatte 208 Kinder! Und Kinder verkörpern das Licht der Welt! Darüber hinaus war er überaus reich und außerdem war er die mächtigste Person im Reich! Er war im Grunde genommen der wahre König, da der Monarch Acheschwerosch ihm sein Zepter übergab. Haman konnte also tun und lassen was er wollte. Infolgedessen verbeugte sich die gesamte Welt voller Respekt und Ehrerbietung vor Haman.
 
Was denkt ihr, welches Leben Haman unter diesen Voraussetzungen lebte?
 
Normalerweise hätte er den ganzen Tag voller Freude nur herumspringen müssen! Andauernd hätte er schreien müssen: Hurra, Hurra! …
 
Was anders kommt doch für einen normalen Sterblichen wirklich nicht in Betracht! Weshalb auch! Er hat 208 Kinder; ist der reichste und mächtigste Mann der Welt; …!
 
Doch der Bösewicht Haman sagte zu sich selbst:
 
„All das ist in meinen Augen nichts wert!“
 
Und warum nicht!?
 
Da ein einziger Mensch auf der Welt sich vor ihm nicht verbeugte!
 
Und genau von dieser katastrophalen Eigenschaft sprechen wir heute. Von der Eigenschaft der Undankbarkeit, die dazu führt dass ein Mensch zu einem absolut unerträglichen Charakterschwein wird, so wie Haman!
 
Wegen jeder Kleinigkeit in deinem Leben fängst du sofort an zu jammern und alles schlecht zu reden etc.
 
Unsere Weisen suchten in der Thora nach Textstellen, die kodiert auf Haman hindeuten. Bei ihrer Suche entdeckten sie zwei Textstellen. 
 
Eine Stelle verbirgt sich im 1. Buch Moses, 3. Kapitel, Satz 11 und 12. Dort fragt Gott Adam:
 
„Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem zu essen Ich dir verboten habe!?“
 
Wie jeder weiß erwiderte Adam mit „Ja“. Doch was hat diese Textstelle mit Haman zu tun?
 
Zunächst bedeuten die deutschen Worte von dem Baum auf Hebräisch: Hamin Haetz. Wenn man nun die Buchstaben dieser hebräischen Worte umstellt, erhält man das Wort bzw. den Namen: Haman.
 
Daher kommt noch hinzu, dass das Verhalten Adams dem Verhalten von Haman entspricht. Gott sagte nämlich zu Adam:
 
„Das gesamte Paradies gehört dir! Du bist der alleinige Besitzer von allem im Garten Eden! Von Allem – bis auf einen einzigen Baum!“
 
Und genau daran verging er sich! Ihm gehört alles – bis auf eines. Doch ausgerechnet dieses muss er unbedingt auch haben, so wie Haman, der sagte:
 
„All das ist in meinen Augen nichts wert!“
 
Die zweite Stelle, in der uns die Thora kodiert auf Haman hinweist, ist die bekannte Paraschat Haman (auf Deutsch: Der Wochenabschnitt des Brotes [2. Buch Moses, Kapitel 16, Satz 4-36])! Dieser Kapitel der Thora behandelt nicht etwa die Person Haman sondern das Man (auf Hebräisch: Haman), also das Brot, das Gott uns nach dem Auszug aus Ägypten vom Himmel herunter regnen ließ!  
 
Und auch hier verhielt sich das gesamte Volk wie Haman. Sie hatten so gut wie alles! Doch dies war für sich nicht genug.
 
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