Allein und Verlassen

Ein Mensch, der es bevorzugt alleine zu leben, der macht mit Sicherheit einen sehr großen Fehler, da es nun mal nicht gut ist, alleine zu sein!

4 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 17.03.21

Es ist nicht gut, alleine zu sein
 
Ein Mensch, der es bevorzugt alleine zu leben, der macht mit Sicherheit einen sehr großen Fehler, da er durch sein Verhalten nichts zur Vollkommenheit der Erde beiträgt. Auch wenn wir davon ausgehen würden, dass es sich dabei um den gerechtesten und weisesten Menschen auf der Welt handelte, also um einen richtigen Zaddik, ändert das nichts an der Tatsache, dass er der Welt nichts Gutes tut, da gut nur dort ist, wo Gott sich hineinbegeben kann und das setzt nun einmal eine Ehe voraus.
 
Die Geschichte beweist, dass es sehr viele gerechte Menschen gab, die unmittelbar nachdem sie Witwer wurden, sofort wieder eine Beziehung eingegangen sind – obwohl sie es eigentlich gar nicht nötig gehabt hätten oder schon zu alt dafür waren.
 
Als Rabbi Nachmans erste Frau verstarb, ließ er sofort nach einer neuen Partnerin für ihn suchen. Und wenn er sich nicht so geschämt hätte, dann hätte er seine zweite Frau bereits einen Monat nach dem Tod seiner ersten Frau geheiratet, da es in der Thora heißt: „Es ist nicht gut, dass ein Mensch alleine ist“ (1. Buch Moses, Kapitel 2, Satz 18) und deswegen wollte er sich so schnell wie möglich aus der Schublade „nicht gut“ herausnehmen.
 
Aber wie bereits gesagt, ist es mit einer Heirat alleine nicht getan! Das Wichtigste ist, dass ein Mann es schafft, mit seiner Frau in Liebe zusammenzuleben, mit ihr also eine Einheit zu bilden. Wenn ein Mann es nicht schafft,  mit seiner Frau eine Ehe in Harmonie und Einklang zu führen, wäre das Ergebnis sogar noch schlechter einzustufen, als wenn er von vornherein nicht bereit gewesen wäre zu heiraten. Denn durch eine Heirat versetzt man Gott nun in eine Art Bereitschaft. Er geht nun also davon aus, dass Er sich in das Haus dieser Liebenden setzen kann, um so diese Welt zu ihrer Vollkommenheit zu führen. Aber durch den Krieg, den sie zu Hause führen, kann Gott sich nicht ins Haus setzen und damit macht man alles nur noch schlimmer, da man Ihn quasi aus ihrem Leben auszuschließen versucht.
 
Die folgende Geschichte unterstreicht das Gesagte auf hervorragende Weise und zeigt außerdem auf, wie Gott sich nur dann für ein Paar einsetzt, wenn sie sich – wie oben beschrieben – wirklich lieben. 
 
Vor Jahren lebten in der Sowjetunion zwei sehr gute Freunde! David und Daniel. Sie verbrachten jeden Tag voller Glück und Freude zusammen! Eine richtig vorbildliche Freundschaft!
 
Als sie heranwuchsenbaute David ein vielversprechendes Unternehmen auf und schaffte es sogar zu Ruhm und Reichtum … Daniel verließ hingegen die Sowjetunion, in Richtung ehemalige DDR. Anfänglich wollte er sich dort nur vorübergehend aufhalten, doch dann wurden es viele Jahre und die beiden verloren den Kontakt. 
 
Über alle Jahre hinweg vergaß David allerdings nie seinen Jugendfreund Daniel! Er vermisste ihn sogar regelrecht. Deshalb suchte er nach einer Möglichkeit, wieder mit ihm in Kontakt zu kommen. Nachdem er die Adresse Daniels herausfand, schrieb er ihm einen Brief, zusammen mit einer Einladung zu ihm in die Sowjetunion – die Kosten für die Reise wollte er sogar selbst übernehmen.
 
Als Daniel den Brief erhieltwar er überglücklich. Sofort rannte er zu seiner Frau, die von der Freundschaft wusste und der Reise zustimmte.
 
Doch anstatt bei der Ankunft in der Sowjetunion seinen Freund in die Arme schließen zu können, wurde er von den damaligen Kommunisten für einen Spion gehalten! Der damalige sowjetische Führer hatte mit Spionen kein Erbarmen und ließ ihn umgehend zum Tode verurteilen.
 
Doch bevor er an den Galgen geführt wurde, erlaubte man ihm, einen letzten Wunsch äußern zu dürfen! Daniel bat die Kommunisten, sich vor seinem Tod noch von seiner Familie verabschieden zu können. Dafür müsse er allerdings für ein oder zwei Wochen in die DDR reisen und dann wolle er wieder zurückkommen.
 
Die Soldaten lachten sich über diesen Wunsch regelrecht kaputt. Außer einer! Der sagte zu Daniel: „Wenn du einen anderen Mann als Geisel bei uns hinterlässt, dann lassen wir dich für zwei Wochen hinaus. Wenn du dann allerdings nicht mehr erscheinen solltest, dann werden wir den anderen Mann hinrichten!“
 
Daniel dachte sofort an seinen Freund David und berichtete den Soldaten von ihm. Sie fuhren dann also zu David und führten ihn an Daniels Stelle ab.
 
Ohne sich zu sehen fuhr Daniel in die DDR und David wartete im Gefängnis auf dessen Rückkehr.
 
Zwei Wochen später war es dann soweit: Der Tag der Hinrichtung brach an, ohne dass Daniel zurückkam. Die Soldaten führten nun also David an den Galgen. Der war Daniel nicht böse. Im Gegenteil – er war froh darüber, dass er selber und nicht etwa sein Freund sterben wird.
 
Als der Galgenmeister ihm die Schlinge um den Hals legte, tauchte Daniel allerdings wie aus dem Nichts auf! Er schrie: „Nein! Stopp!“ und eilte auf das Hirnrichtungspodest. Nach so vielen Jahren mussten sie sich ausgerechnet hier wiedertreffen.
 
Zur Verwunderung aller brach zwischen den beiden ein Streit aus. David sagte zu Daniel: „Geh nach Hause, ich habe mich damit abgefunden, dass ich sterben werde! Glaub mir, es ist besser so! Du hast Frau und Kinder. Ich habe nur mein Unternehmen! Geh, ich habe dir alles vererbt!“
 
„Das kommt überhaupt nicht in Frage“, sagte Daniel – und so ging es hin und her.
 
Die Anwesenden waren schockiert! Daraufhin ging der für die Hinrichtung Verantwortliche auf die beiden zu und sagte: „Ich werde keinen von euch beiden an den Galgen bringen – vorausgesetzt ihr macht mich zu einem Teil eurer freundschaftlichen Beziehung!“
  
In der Realität ist es Gott, der sich danach sehnt, einen Teil innerhalb der Beziehung zwischen Mann und Frau zu übernehmen! Den Teil des Königs, der auf seine vorbildlichen Kinder Acht gibt!
 
Wenn ihr euch also an das oben aufgeführte Schema haltet, dann wird Gott euch von allem Schlechten und Negativen fernhalten! Eurer Leben wird dem Himmel auf Erden gleichen!
 
Daher sage ich erneut: „Einer der kostbarsten Schätze auf Erden verkörpert die Liebe zwischen EUCH! Zwischen dir und deiner Frau! Die Liebe ist zweifellos das Schönste, was es auf der Welt gibt!“
 
Wenn Gott diese harmonische Liebe zwischen euch beiden erkennt, dann wird er euch auf dem Pfad der Könige durchs Leben führen …

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