Frau von Format

Eine Frau geht durch die Straßen und sieht wie eine andere Frau moderner und stilvoller gekleidet ist. Das kann unter Umständen bei ihr Unzufriedenheit auslösen.

4 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Fenster der Seele
 
Unser geschätzter und geliebter Rabbi Schalom Arusch sagt, wir sollen unsere Augen bewachen, sie also schützen vor Dingen, die wir nicht sehen sollten und dürfen. In diesem Zusammenhang fordert Rabbi Schalom Arusch auch die Frauen auf, diese Mitzwa zu erfüllen. Woran liegt das? Haben wir alle die gleichen Probleme? Welche Bedeutung hat der Wunsch von Rabbi Schalom Arusch?
 
In seinem jüngsten Vortrag hat der Rabbi in der Chut schel Chessed-Synagoge erklärt, dass laut dem Heiligen Zohar der Teufel über die Augen in den Menschen eindringen. Deswegen werden oft Menschen blind, die sich nicht vor dem Teufel schützen, also ihre Augen bewachen. Rabbi Schalom Arusch spricht über das Hauptproblem, das Frauen mit ihren Augen haben. Wenn sie ihre Augen nicht bewachen, verlieren sie ihre Verbindung zu Hashem (Gott). Wie kommt es so dazu?
 
Wenn eine Frau durch die Straßen geht, sei es um spazieren zu gehen oder einzukaufen, bzw. andere Botengänge erledigt und dabei auf andere Frauen schaut, die vielleicht moderner bzw. stilvoller gekleidet sind, dann kann sie unter Umständen unzufrieden werden mit ihrem eigenen Aussehen. Manchmal sieht man modische Kleidung in den Schaufenstern, die uns gefällt, und wir fragen uns warum wir nicht selber so aussehen können, wie die Werbung uns vorgibt. Hierdurch wird unser Wunsch geweckt auch attraktiv zu sein. Es beginnt ganz harmlos: Wir wünschen uns einen liebenden Ehemann und suchen nach ihm. Um dabei erfolgreich zu sein, kleiden wir uns modisch und informieren uns dafür aus Modezeitschriften. Dabei sehen wir, dass die abgebildeten Frauen extrem schlank, überaus schön und einfach perfekt sind und betrachten uns anschließend selbst mit kritischem Auge. „Ach! Wenn ich doch nur so gut aussehen könnte!“ Solch eine Einstellung ist sehr schädlich, denn der nächste Schritt ist, dass wir unseren schönen Körper, den Hashem (Gott) uns gab, grundlos kritisieren. Viele von uns haben Kinder geboren, dass bedeutet aber, wir sehen nicht mehr wie eine 16-jährige aus. Obwohl dies doch völlig in Ordnung ist, tricksen uns unsere Augen leider aus, indem sie uns jetzt den Eindruck vermitteln wir seien hässlich, fett und unattraktiv, was zu sehr viel Leid führt.

Wir sind deshalb auch empfänglich für weitere taava von nuif (unmoralische [Sex-]Wünsche). Der nächste Schritt wird dann eine Diät sein, aber keine normale, sondern Hardcore: Besondere Nahrungsmittel, halbe Portionen und wieder neuer Selbsthass. Wenn wir dann im TV gut gekleidete Schauspielerinnen sehen, dann wollen auch wir diese Garderobe, Maniküre, Make-up  – und manchmal sogar auch plastische Chirurgie „ala: Scrubs“, da eine Nase wie die der Feldbusch oder ein flacher Bauch doch schöner ist …

Wir verschwenden immer mehr Zeit für unsere äußere Erscheinung, als für alles andere im Leben und dabei gibt es wirklich besseres und vor allem, wichtigeres!  Hierdurch entfernen wir uns aber immer mehr von Hashem (Gott) und werden zum Opfer des Teufels  und müssen unter seinem Einfluss leiden.
 
Noch einen anderen Aspekt möchte ich hier anführen. Viele Frauen haben schon oft zu mir gesagt: „Es ist mir etwas peinlich, dies zuzugeben. Aber ehrlich gesagt, ich kann das Make-up nicht ausstehen und bin auch immun gegen das teure Parfüm – schon nach der ersten Anwendung. Ich mache es für die anderen, die mein bemaltes Gesicht sehen wollen und den Duft wahrnehmen.“
 
Unser Wunsch gut auszusehen ist im Grunde der Wunsch, von anderen Menschen eine Bestätigung zu erhalten, wie gut wir doch wieder aussehen. Ist es etwa fair, dass sich Männer von gut aussehenden Frauen mehr angezogen fühlen als von der eigenen Ehefrau? Sei ehrlich zu dir selbst und stell dir die Frage, warum du diese Bestätigung brauchst!! Wenn du aber Wert darauf legst, als Bat-Melech, die Königstochter zu leben, dann wirst du erkennen, dass du kein Make-up brauchst und auch keine teure Kleidung,  und erst Recht keine Diäten, nur um dein Selbstwertgefühl zu steigern. Deine Zweifel können durch eine größere Nähe zu Hashem (Gott) behoben werden. Die Nähe zu Hashem kann nur durch Hitbodedut (persönliches Gespräch mit Gott) und Tefilla (Gebet) erreicht werden. Eine „Frau von Format“ zeichnet sich immer durch ihre Bescheidenheit aus. Es gibt keine einzige Geschichte über eine „Frau von Format“, die einfach nur so mit einem X oder Y Beziehungen hatten.

Jede „Frau von Format“ war niemals ein Teil gewisser Sexorgien oder dergleichen. Eine „Frau von Format“ weiß immer, wer der Vater ihrer Kinder ist und deshalb geschieht ihr auch auf diesem Gebiet kein „Unfall“, also eine nicht gewollte Schwangerschaft durch einen „one night stand“ oder was auch immer! Diese Punkte machen den Unterschied zwischen einer „Frau von Format“ die etwas von sich hält, zu einer die eben nichts von sich hält.
 
 Die Thora berichtet, dass im alten Ägypten sich viele  Männer von ihren Frauen scheiden lassen wollten … die Frauen haben daraufhin ihren Kupferspiegel poliert, um sich so hübsch zu machen und lockten ihre Männer dadurch wieder nach Hause. Die Frauen haben begriffen das sie für jeden als schön angesehen werden wollten, aber vom Mann, naja nicht unbedingt. Das Verhalten dieser gerechten Frauen lässt sich auf ihren Glauben zurückführen! Jene Frauen waren es dann auch die sich weigerten, ihren Goldschmuck für das goldene Kalb herzugeben. Sie glaubten nicht an die negativen Berichte, die sie aus allen Himmelsrichtungen erhielten. Sie hatten genug Emuna  und Nähe zu Hashem und sie waren vor allem immer bescheiden. Dies ist das Wichtigste – sich selbst zu erkennen!
 
Im Buch „Weisheit der Frauen“ erklärte der heilige Rabbi Schalom Arusch, dass die Wahrheit Sättigung erzeugt (Kap-30, S. 275 der englischen Version – mit Gottes Hilfe bin ich gerade dabei das Buch für die Frauen ins Deutsche zu übertragen.) Man gelangt nur durch Emuna zur Wahrheit. Nicht nur, indem wir unsere Augen schützen, damit sie nichts Falsches sehen und sich von Hashem entfernen, sondern weil wir nur so zur Wahrheit gelangen können. Gerade diese Wahrheit wird uns helfen, auch unser Körpergewicht zu regulieren. Wir müssen diese Wahrheit verinnerlichen, um unseren Selbstwert zu steigern. Daher merke:  Emuna (der Glaube an Gott) = Tefilla (das Gebet)
 
Die Verlängerung des Exils ist bedingt durch einen Mangel an Emuna. Bei einer Busfahrt oder beim Spaziergang durch die Stadt ist es ratsam, Tehillim (Psalme Davids) zu lesen oder Hitbodedut zu machen. Hierdurch stärken wir unseren Glauben und suchen die Nähe zu Hashem  und erliegen so nicht der Lüge oder anderen Versuchungen. Eine wahre Bat Melech (Königstochter) hat innere Schönheit, die von innen heraus strahlt. Diese Schönheit ist es, die ein echter Mann sieht! Ein echter Mann lebt und liebt das Buch: „Im Garten des Friedens!“, deswegen sucht er genau nach diesem ausdrucksstarken Licht!
 
Rabbi Schalom Arusch lehrt in seinem Buch „Weisheit der Frauen“, dass unsere Erlösung nur durch die Frauen (Midrasch Zuta, Ruth) kommen wird, genauso wie es bei der Befreiung aus Ägypten war. Wenn wir unsere Augen schützen, wird unsere Verbindung zu Hashem aufrecht erhalten und unser Exil verkürzt. Dies ist ein Verdienst der Frauen. Möge es bald so kommen, noch in unseren Tagen. Amen!
 

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1. Claudia Römer

3/18/2012

Gute Mädchen kommen in den Himmel. Böse überall hin Jede „Frau von Format“ war niemals ein Teil gewisser Sexorgien oder dergleichen. Eine „Frau von Format“ weiß immer, wer der Vater ihrer Kinder ist und deshalb geschieht ihr auch auf diesem Gebiet kein „Unfall“, also eine nicht gewollte Schwangerschaft durch einen „one night stand“ oder was auch immer! Diese Punkte machen den Unterschied zwischen einer „Frau von Format“ die etwas von sich hält, zu einer die eben nichts von sich hält.

2. Claudia Römer

3/18/2012

Jede „Frau von Format“ war niemals ein Teil gewisser Sexorgien oder dergleichen. Eine „Frau von Format“ weiß immer, wer der Vater ihrer Kinder ist und deshalb geschieht ihr auch auf diesem Gebiet kein „Unfall“, also eine nicht gewollte Schwangerschaft durch einen „one night stand“ oder was auch immer! Diese Punkte machen den Unterschied zwischen einer „Frau von Format“ die etwas von sich hält, zu einer die eben nichts von sich hält.

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