Über alles

Wer lehrt uns, dass der Hausfrieden über alles im Leben steht: Es ist Gott! Denn Er hat den Hausfrieden sogar über sich selbst, also über Seine Ehre gestellt.

2 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Wer lehrt uns, dass der Hausfrieden über alles im Leben steht: Es ist Gott! Denn Er hat den Hausfrieden sogar über sich selbst, also über Seine Ehre gestellt.
 
Das ergeht aus folgendem Szenario: Ein Mann hat den Verdacht, seine Frau würde ihn betrügen, da er sie mit einem anderen Mann aus einem Haus gehen sah. Allerdings kann er nicht beweisen, dass sie dort mit diesem Unbekannten fremdging, er kann aber darauf bestehen, dass der Cohen (der Hohepriester im damaligen Tempel Jerusalems) die Wahrheit ans Licht bringt.
 
Im Tempel hat der Cohen nun die Aufgabe, den Thora-Abschnitt: Sota, in der die Namen Gottes vorkommen (4. Buch Moses, Kapitel 4), mit schwarzer Tinte auf ein Pergament zu schreiben. Anschließend muss er dann dieses Pergament in ein Glas Wasser tauchen, solange bis sich die Schrift, die sich auf dem Pergament befand, aufgelöst hat.
 
Nun wird die wegen Untreue beschuldigte Frau aufgefordert, von diesem Glas zu trinken. Doch zuvor macht man sie darauf aufmerksam, dass, wenn sie ihren Mann betrogen hatte und jetzt davon trinkt, sie dann qualvoll sterben wird. Wenn sie aber ihren Mann nicht betrogen hat und deswegen bereit ist, aus dem Glas zu trinken, ihr ein schönes Leben voller Gesundheit und schöner Kinder garantiert wird.
 
Hier muss man nun erwähnen, dass es strikt verboten ist, den Namen Gottes zu löschen oder Seinen Namen unnötig auszusprechen, so wie aus dem dritten der zehn Gebote klar ergeht. Deshalb ist diese beschriebene Situation hochinteressant, da sie uns offenbart, dass Gott – nur um Frieden zwischen Mann und Frau zu schaffen – bereit ist, dass man Seinen Namen vollends löscht, indem man das Pergament ja ins Wasser hält!
 
Gott hält sich an alle Gebote und Verbote der Thora: Woher wissen wir, dass Gott Kranke besucht? Da es heißt: „Und Gott erschien ihm (dem kranken Abraham) in dem Eichenhain des Mamre.“ [1. Buch Moses, Kapitel 18, Satz 1] Und woher wissen wir, dass Er Tote bestattet? Da es heißt: „Und Er begrub ihn (Moses) im Tal“ [5. Buch Moses, Kapitel 34, Satz 6] Und woher … (Midrasch, Bereschit Rabba über den Wochenabschnitt 8, des 1. Buch Moses)    
 
Gott, der also alle Gebote der Thora einhält, akzeptiert in diesem Fall, dass man eines der schwerwiegendsten Verbote, – das Verbot, den Namen Gottes zu löschen -, übertritt – und alles nur der Liebe wegen! Nunmehr ist klar, weshalb unsere Weisen dazu sagten: „Der Frieden ist das Wertvollste und Größte, da Gott sagte, dass Sein Name, der Name Gottes, der in Heiligkeit geschrieben wurde, gelöscht werden darf, um den Frieden zwischen Mann und Frau wieder herzustellen!“ (Midrasch, Wa'ikra Rabba über den Wochenabschnitt 9, des 3. Buch Moses)  

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