Verschieden

Der Talmud erzählt eine wundervolle Geschichte über einen Rabbiner, der es nicht mehr ertrug, neben richtigen Bösewichten zu leben. Deshalb begann er zu beten, sie mögen doch endlich sterben. Als seine Frau, die Rebbezen, eines dieser Gebete hörte, sagte sie zu ihrem Mann: „Weshalb betest du, dass diese Menschen sterben sollen?! Schließlich heißt es: Mögen ‘die Sünden‘von der Erde schwinden – und nicht etwa die Sünder! Daher bete, dass sie den Weg zu Gott finden!“
 
Für den Rabbi war natürlich alles, was seine Frau ihm sagte, sehr wichtig und deshalb begann er sofort für die Bösewichte zu beten, damit auch sie bald im Garten des Glaubens verweilen dürfen. Und am Ende wurden aus ihnen gläubige und gute Menschen!
 
Unsere Weisen lehrten uns deswegen, dass trotz der Tatsache, dass die Annäherung zu Gott in erster Linie von einem Menschen durch seinen freien Willen selbst bestimmt wird, dennoch ein Gebet für einen Menschen Wunder bewirken kann. Denn Gott in seiner unendlichen Güte kann auch dessen eigenen Willen positiv verändern.
 
Aus der Geschichte können wir also entnehmen, wie ein richtiger Bösewicht den Glauben zu Gott fand und damit ein weiser und gerechter Mensch wurde. Und wenn das durch die Gebete des Rabbiners gelang, dann kannst auch du dies mit einfachen Gebeten für jeden Menschen – und insbesondere für deine Frau, mit der du ja eine Einheit bildest – erreichen! 
 
Sprich zu Gott: „Lieber Gott, Du hast mich aus meinem Schlaf geweckt und mich Dir angenähert. Mein gesamtes Leben tappte ich im Dunkeln, bis Du kamst und mir meine Augen öffnetest. Daher bitte ich Dich nun, lieber Gott, mache das, was Du mit mir Gutes getan hast, auch für meine Frau! Öffne ihr Herz und erhelle ihren Blick, damit auch sie dieses großartige Geschenk erhaltenen wird …“
 
Auf diese Weise muss der Mann viel und oft um seine Frau beten, denn dadurch lenkt er sehr viel Licht in ihr gemeinsames Leben, das Licht der Liebe, das durch seine Gebete für sie erstrahlt.