Schatz, ich muss gehen!

Ein Mann will zu seiner täglichen Fortbildung oder zu einem bestimmten Termin; allerdings hält ihn seine Frau auf, sodass er sich mit Sicherheit verspäten wird.

2 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 17.03.21

Ich muss gehen!  

Ein Mann will zu seiner täglichen Fortbildung oder zu einem bestimmten Termin; allerdings hält ihn seine Frau auf, sodass er sich mit Sicherheit verspäten wird. Wenn er wütend aufbricht und gegen den Willen seiner Frau bzw. ohne ihr zu helfen das Haus verlässt, hat er seine ihm auferlegte Glaubensprüfung völlig auf Sand gebaut. Das Resultat ist für ihn vernichtend, da er seinen restlichen Tag vergessen kann. Aufgrund seiner Wut besitzt er keinen klaren Kopf, und deshalb wird ihm nichts mehr gelingen. Darüber hinaus steht er unmittelbar als Angeklagter vor dem Himmelsgericht, da er seine Frau kränkte, verletzte und bloßstellte.

Ein Mensch der hingegen versucht, in allem was ihm widerfährt Gott zu erkennen und sich ein Leben im Glauben anzueignen, hätte blitzschnell erkannt, dass Gott ihn hinderte, sein Haus pünktlich zu verlassen. Infolgedessen hätte er „klein beigegeben“. In seinem Herzen hätte er sich an Gott gewandt und Ihn darum gebeten, dass Er ihn rechtzeitig zu seinem Termin kommen lässt. Seiner Frau gegenüber hätte er sich beschwichtigend verhalten. Er hätte für jedes Wort seiner Frau – von Ohr zu Herz – eine offene Tür gehabt. Er hätte sie weder bloßgestellt noch beleidigt, oder gekränkt. Er hätte begriffen; Gott möchte, dass er erkennt, was sie bedrückt. Und dies auch für den Preis, dass er seinem Termin nicht nachkommen kann. In der Regel wird ihm seine Geduldsaufbringung helfen, seinen Termin rechtzeitig wahrzunehmen, da seine Frau ihn aufgrund seiner liebevollen Zuneigung nicht aufhalten möchte. 

Gott liebt uns und die Gerechtigkeit  
 
Wer erkennt, dass er bei dem was er tut auf ein Hindernis stößt, muss in allen Lebenslagen daran glauben, dass Gott dieses Hindernis verkörpert. Gott verbirgt sich in jedem Hindernis, das einen Menschen im Laufe seines Lebens aufhält, da Er die Gerechtigkeit und alle Menschen auf dieser Welt liebt. Allerdings ist seine Liebe zu den Menschen größer als die Liebe zur Gerechtigkeit.
 
Wenn der Satan uns übel mitspielt, indem er behauptet, dass man aufgrund seiner schlechten Taten es nicht verdient habe, sich IHM zu nähern, dann akzeptiert Gott, dass man diesem Menschen einen Stein in den Weg legt. Er stimmt dem zu, da man dadurch beweisen kann, dass die Anklage des Satans einer großen Lüge entspricht. Des Weiteren kommt auf diese Weise die Liebe, die Gott für die Gerechtigkeit empfindet klar zum Ausdruck.
 
Jeder Mensch muss verstehen, dass ein Hindernis nicht bedeutet, dass er sich – IHM – nicht nähern soll! Im Gegenteil. Wie bereits gesagt, liebt Gott die Gerechtigkeit und öffnet einem Menschen aufgrund dessen stets die Möglichkeit, sich Ihm verdientermaßen zu nähern. Und auch wenn man es nicht schafft, das Hindernis mit Hilfe des Glaubens zu beseitigen, möchte Gott, dass man sich Ihm nähert, da Er uns mehr liebt, als die Gerechtigkeit; d.h., jeder, der über einen gesunden Menschenverstand verfügt, kann Gott in dem Hindernis finden, da das Hindernis an sich eine effektive Möglichkeit zur Gottesnäherung darstellt.
 
Folglich darf man auf keine Situation, die einem eine andere Person einbrockte, wütend o. dgl. reagieren, da diese Person sich lediglich nach den Vorgaben Gottes verhielt. Also was nützt, eine verbale oder physische Schlacht mit einer anderen Person? Meint man etwa Gott dadurch bezwingen zu können? Man muss sich an den wenden der das Ruder wahrhaftig in seinen Händen hält – an Gott!! Und Ihn dabei anflehen, alles wieder gut werden zu lassen. Die Person, die sich als Hindernis erweist, muss man höflich und zuvorkommend behandeln. Außerdem darf das Hindernis nicht ins dunkle Loch der Verzweiflung oder der Traurigkeit stürzen, da sich darin die ersehnte Erlösung verbirgt.
 

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