So lernen die Nachkommen Noahs Tora
Viele Nachkommen Noahs haben mich gefragt, welchen Teil der göttlichen Weisung aus der Tora jeder Mensch lernen muss. Es gibt sehr viele Bereiche in der Tora...
Übersetzt von Rabbi David Kraus (Dipl. Paar- und Familientherapeut / Dipl. Pädagöge / B.A. in Psychologie)
Das Lernen der Tora
Viele Nachkommen Noahs haben mich gefragt, welchen Teil der göttlichen Weisung aus der Tora jeder Mensch lernen muss. Es gibt sehr viele Bereiche in der Tora, die jeder Mensch lernen muss: Alles, was mit dem Korrigieren seines Ichs zu tun hat, wie Moral und Ethik, ist alles in meinen Büchern mit inbegriffen: „Im Garten des Friedens“, „Die Weisheit der Frauen“, „The Garden of Purity“, „The Garden of Gratitude“, „In Forest Fields“, „The Garden of Knowledge“ usw. Darin findet der Leser eine praktische Anleitung für ein Leben im Glauben an den Schöpfer. Selbstverständlich muss man auch die sieben Grundgebote studieren und auch alle Gebote, die diesen Pflichten entspringen. Darüber sagten unsere Weisen, dass ein Nichtjude, der die Tora studiert und sich an das Wort der göttlichen Weisung hält, wie ein Hohepriester (Cohen GaDol) zu werten ist. Deshalb muss man einem Nachkommen Noahs, der die sieben Grundgebote Noahs studiert und sich daran hält, Ehre erweisen – so, wie man einem Hohepriester Ehre erweist.
Ihm einmütig dienen
Ich wurde gefragt, welche Zusammenarbeit zwischen den Nachkommen Noahs und den Kindern Israels angebracht sei. Dazu heißt es im Prophetenbuch Jesaja: „Mein Haus ist Haus des Gebetes für alle Völker.“ Eine Beziehung mit dem Schöpfer zu schaffen ist die Arbeit eines jeden Menschen. Hier haben wir also ein gemeinsames Ziel: Dem Schöpfer mit ganzem Glauben zu dienen. Wir haben eine Pflicht, einen Job. Allerdings muss jeder seine Aufgabe von seinem Platz aus erledigen, von dort aus also den Glauben in die Welt verbreiten. Heute ist es medientechnisch gesehen möglich, problemlos Vorträge zu halten, die weltweit ausgestrahlt werden können. Hier kann man also die Kinder Israels unterstützen. Denn schließlich ergeht durch sie der Glaube in die Welt.
Es lohnt sich, dem Schöpfer zu dienen, und die Wahrheit zu kennen. Es bedarf keineswegs zum Judentum überzutreten. So sagt auch die Halacha im „Schulchan Aruch“, der autoritativen Zusammenfassung religiöser Vorschriften: „Wenn ein Nachkomme Noahs mit dem Willen, zu konvertieren, vor einen Rabbiner tritt, muss der Rabbiner ihm sagen: ,Wozu brauchst du das? Warum willst du übertreten? Kennst du etwa nicht das große Leid des jüdischen Volkes in dieser Welt? Weiß du etwa nicht, wie sehr man uns verfolgt und vernichten will? Und all das nur, weil wir Juden sind. Warum also willst du unserer traurigen und hilflosen Nation angehören? Vielleicht willst du zu den Tugenden der Gerechtigkeit und moralischen Ethik emporsteigen. Du solltest wissen, dass auch ein Nachkomme Noahs ein Gerechter und Frommer der Nationen sein kann. Selbst die Kraft der Prophetie kann ein gerechter Nachkomme Noahs erreichen.'" Wenn er sich nun überreden hat lassen und nicht übertreten will, bedarf es auch keiner weiteren Bemühungen des Übertritts. Sollte er aber sagen: „Dennoch ist es mein starker Wille, euch anzugehören. Nur ist meine einzige Furcht, dass es mir vielleicht nicht gebührt, ein Teil von euch zu sein.“ Darauf muss man ihn unmittelbar annehmen und mit ihm den nächsten Schritt gehen. Man lehrt ihm die Grundlehren des Glaubens, das Verbot des Götzendienstes und noch einige weitere Pflichten. Nun sagt man ihm erneut: „Du musst wissen, dass, solange du ein Nachkomme Noahs bist, es dir erlaubt ist, den Sabbat zu entehren, Schweinefleisch zu essen und auch andere verbotenes Fleisch zu genießen. Aber sobald du übergetreten bist, wird dir all das untersagt sein. Und wenn du dich am Wort der Tora vergehen solltest, dann wirst du dafür bestraft werden.“ Wenn er dem so zustimmt, dann nimmt man sich seiner an und konvertiert ihn.
Es besteht also für keinen Menschen auf der Welt die Pflicht, übertreten zu müssen. Schließlich ist es seine Aufgabe, den Glauben gerade von seiner Position aus in der Welt zu verbreiten. Wenn Sie also den Glauben erreicht haben, Sie den Glauben lernen, dann ist es ratsam, dass Sie in Ihrer Umgebung bleiben. Ja, ausgerechnet da, wo Sie sich befinden, sollten Sie ein wandelndes Beispiel sein und den Glauben in die Welt tragen. Es ist dem Schöpfer ein Anliegen, dass der Gedanke des Glaubens überall auf der Welt ist. Deswegen hat Sie der Schöpfer auch dahin platziert, wo Sie sich gerade befinden. Von dort aus erfüllen Sie Ihre Berufung. Das ist Ihre Lebensbestimmung.
Eine weitere Aufgabe der Nachkommen Noahs ist es, die Welt als Reich des Allmächtigen zu vervollkommnen, da der Glaube, der am Berg Sinai übergeben wurde, nur ein paar Millionen Menschen zuteil wurde. Was aber ist mit dem Rest der Welt? Jeder, der diese Lektüre hier studierte und sich in seinem Glauben gestärkter fühlt, dessen Aufgabe ist es nun, weiterzumachen und den Glauben weiterzuverbreiten. So wird er ein loyaler Bote des Schöpfers sein, der sich selbst spielend leicht korrigiert. Schließlich gibt es ja fast keine Grenze zur spirituellen Größe, die ein Mensch auf Erden erreichen kann.
Fazit ist: Wir haben gelernt, dass die Lebensbestimmung eines jeden Menschen der Glaube an den Schöpfer ist, sich gute Eigenschaften anzueignen, den Glauben in der Welt zu verbreiten und Werke der Nächstenliebe zu tun. Die Welt wird durch Liebe erbaut. Wie wir nun wissen, bedeutet ein Leben im Glauben, einen langen Weg zu gehen. Denn das erste Gebot ist nicht etwa einfach nur zu glauben, sondern wir müssen unseren Schöpfer kennenlernen. Wir sprechen sozusagen von einem täglichen Nachgehen der einstündigen Hitbodetut, wobei man sich täglich mit Gott in der Abgeschiedenheit trifft, um mit Ihm über alles zu sprechen. Weiter gilt es, die Prüfungen des Lebens im Glauben zu bewältigen, in allem die ausführende Hand Gottes zu erkennen und nicht etwa zu meinen, dass dieses oder jenes mir von einem Menschen zugefügt wurde. Außerdem hat jeder Mensch eine sehr herausfordernde Aufgabe zu erfüllen: Er muss alle seine schlechten Eigenschaften korrigieren, welche das Ergebnis seiner Gottesleugnungen sind. Dem gegenüber gilt es, alle guten Eigenschaften zu erwerben, die alle dem Glauben entspringen, d.h. zu erkennen, dass man alles, was einem widerfährt, von Gottes Hand herbeigeführt sieht. Dieses Buch ist eine Arbeitsanleitung für das gesamte Leben. Deshalb muss man den Glauben in der Welt verbreiten, damit alle im Glauben leben können.
Die Arbeit der gesamten Menschheit ist notwendig, um die Welt zu vervollkommnen. In dem Moment, wo die Welt ihre Vervollkommnung erreicht hat, wird jede Nation den Schöpfer kennenlernen. Auf diese Weise wird die Welt ihre Korrektur erfahren und die gesamte Schöpfung wird ihre Vervollkommnung erlangen und der Frieden sowie die Sanftheit wird zwischen den Menschen sein. So hat es der Prophet Jesaja vorausgesagt: „Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg mit dem Haus des HERRN steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Völker. Viele Nationen machen sich auf den Weg. Sie sagen: ,Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, auf Seinen Pfaden wollen wir gehen… Ihr vom Haus Jakob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des HERRN.'“ Weiter heißt es: „Die Fremden, die sich dem HERRN angeschlossen haben, die Ihm dienen und Seinen Namen lieben, um Seine Knechte zu sein… sie bringe ich zu meinem heiligen Berg und erfülle sie in meinem Bethaus mit Freude. Ihre Brandopfer und Schlachtopfer finden Gefallen auf meinem Altar, denn mein Haus wird ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt.“ Außerdem heißt es im Prophetenbuch Zefanja: „Dann werde ich die Lippen der Völker verwandeln in reine Lippen, damit alle den Namen des HERRN anrufen und Ihm einmütig dienen.“
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