Mirjam

Mirjam diente mit ihrer Mutter Jochewed als Hebamme in Ägypten. Nach der Geburt von Mosche passte sie auf ihn in seinem Korb am Nil auf.

2 Min.

Rabbiner Avichai Apel

gepostet auf 14.03.21

Die älteste Tochter von Amram und Jochewed, Mirjam, war somit auch die älteste Schwester von Aharon und Mosche. Mirjam diente mit ihrer Mutter Jochewed als Hebamme in Ägypten. Ihr beruflicher Name war Pua, weil sie die Babys mit ihrem Gesang beruhigte.

 

Nach der Geburt von Mosche passte sie auf ihn in seinem Korb am Nil auf und bat Par-os Tochter, Batja, eine Frau für ihn zu suchen, die ihn stillen konnte. Bevor Mosche die Gabe der Prophezeiung erwarb, war auch Mirjam Prophetin. Sie erzählte sogar ihrem Vater Amram, dass er einen Sohn bekommt, der das Volk aus Ägypten herausführt. So war ihr Vater bereit, seine Frau wieder zu heiraten, nachdem er sich von ihr wegen der Anweisung von Par-o, jüdische Kinder zu töten, getrennt hatte. Mirjam war damals 6 Jahre alt!

 

Der Name Mirjam ist ein Zeichen für die schwere und bittere Arbeit der Juden in Ägypten: Mirjam wie Marim – „Bitter“ (Psika Zutarti 15,20). In Anerkennung ihrer heroischen Maßnahmen zur Rettung jüdischer Kinder vor der Vernichtung wurde sie auch Efrat genannt – von Paru „um die Welt zu bevölkern (Schmot Raba 1,17).

 

Nach der Spaltung des Meeres organisiert Mirjam die Frauen, um ihr eigenes Lob an G‘tt auszusprechen. In der Wüste war sie für das Wasser verantwortlich. Beim Zug durch die Wüste rettete das Wasser aus dem Brunnen von Mirjam das Leben der Juden. Mit ihrem Tod versiegte der Brunnen und das Volk beschwerte sich über den Wassermangel (Bamidbar 20,1).

 

Einen großen Fehler beging sie, als sie über Mosche und seine Frau schlecht sprach. Sie kritisierte Mosche für seine Frau, die „Kuschit“ – sehr schön war. Ihre Kritik bestand darin, dass Mosche sich von ihr getrennt hatte, um „nur“ G‘tt näher zu sein (Bamidbar 12,1). Dafür wurde sie mit Hautausschlag bestraft. Aber das gesamte Volk wartete auf sie, weil sie auf Mosche am Nil aufgepasst hatte (Raschi Bamidbar 12,15).

 

Mirjam war mit Kalew verheiratet. Ihr Sohn war Chur, der die Hände von Mosche im Krieg gegen Amalek stützte (Schmot 17; Raschi 17,10) und der von dem Volk ermordet wurde, als er sich weigerte, das Goldene Kalb zu fertigen.

 

Nach der Überlieferung starb Mirjam am zehnten Nissan. Es war im 40. Jahr in der Wüste (Raschbam Bamidbar 20,1). Eine besondere Mizwa ist mit Mirjam verbunden. G‘tt befiehlt uns, sich daran zu erinnern, wie Er Mirjam bestraft hat, nachdem sie über Mosche gesprochen hat, damit wir nichts Böses über einander sprechen ( Dwarim 24,9).

 

 

Der Autor ist Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD).

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