Par-o – nicht nur ein König
Der ägyptische König spielt eine wichtige Rolle in der jüdischen Geschichte. Par-o ist nicht immer die gleiche Person.
Der ägyptische König spielt eine wichtige Rolle in der jüdischen Geschichte. Par-o ist nicht immer die gleiche Person. Am Anfang treffen wir ihn bei der Erzählung von seinem Traum über die Zukunft von Ägypten. Sieben magere Kühe fressen die sieben fetten. Par-o scheint ein Anführer zu sein, der Signale wahrnimmt. Die Traumdeutung von Josef überzeugt ihn, und er folgt seinem Rat.
Als der Vater von Josef, Jaakow , nach Ägypten kommt, wundert sich Par-o über das Alter Jaakows. Jaakow segnet ihn, und Par-o übergibt der Familie Jaakows das Gebiet Goschen. Par-o erlaubt Josef, seinen Vater nicht in Ägypten, sondern in Eretz Israel zu begraben.
Später merken wir eine Veränderung in Par-o, oder es geht einfach um einen anderen König, seinen Nachfolger, der den Namen Par-o trug. Der dritte Par-o in der Thora (Der Erste ist der Par-o, der Sara von Awraham genommen hat und dafür von G“tt mit Ausschlag bestraft wurde) vergisst, wer Josef war, und würdigt seine Verdienste für Ägypten nicht mehr. Er versklavt das jüdische Volk aus Angst, dass im Falle eines Angriffs von außen die Juden die Ägypter auch angreifen werden.
Par-o glaubt nicht an G“tt und beachtet Ihn nicht. Er fragt: „Wer ist überhaupt der G“tt, dass ich ihm zuhören sollte?!“ Auch wenn Mosche und Aharon mit Par-o sprechen, reagiert er mit Gewalt und zwingt das Volk, nicht nur schwer zu arbeiten, sondern auch die Materialen dafür selbst zu finden.
Par-o wollte, dass ihn die Ägypter wie einen Gott ansehen, und ging tagsüber nicht auf Toilette, sondern morgenfrüh, bevor alle aufstehen. Mosche wusste es und wartete auf ihn am Wasser, um ihm zu sagen, dass er ein normaler Mensch war.
Par-o sagte allen, dass der Nil ihm gehörte und dass er den Fluss geschaffen hatte, um dem Gott gleichgesetzt zu werden.
Die zehn Plagen bewegten Par-o nicht. Vielleicht hatte er es nicht gern, machte sich aber sehr schnell wieder stur. Im Laufe der zehn Plagen erschwerte G“tt das Herz Para-os, sodass er nicht mehr Tschuwa machen konnte.
Bei der zehnten Plage verlor Par-o sein erstgeborenes Kind. Par-o selbst war auch ein Erstgeborener, wurde aber bei der zehnten Plage nicht getötet, damit er G“ttes Wunder am Meer erleben konnte. Seine Tochter war Batya, die Mosche gerettet und ihn großgezogen hatte.
Nach der 10. Plage lässt Par-o das jüdische Volk ausziehen, bereut es aber und folgt ihnen bis zum Meer, dort wird seine Armee vernichtet und er stirbt.
Der Autor ist Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD).
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