Bringe Licht ins Dunkel!
Depressionen sind kein Witz, und oft sind die Dinge nicht so wie sie zunächst scheinen ...
Heute nehme ich euch mit in die Schule! Stellen wir uns vor, wie wir alle gerade in einem ganz normalen Klassenraum sitzen. Der Lehrer unterrichtet wie sonst auch. Ein Schüler kommt zu spät. Der Lehrer reagiert genervt. Ein Mitschüler macht eine flapsige Bemerkung. Der unpünktliche Schüler kontert mit einem Witz, versuchte den Spott seiner Mitschüler so zu begegnen.
Eine Handlung wie sie sich täglich in Schulen abspielt. Doch hinter dieser scheinbar harmlosen Fassade verbirgt sich eine Geschichte, die nicht wirklich so lustig ist …
Der unpünktliche Schüler stellte sich plötzlich auf seinen Stuhl und sagte: „Ich habe einen Witz für euch! Wie viele Lehrer braucht es, um eine Glühbirne zu wechseln?“
Die Schüler fanden die provokative Frage lustig und beobachteten amüsiert den Lehrer.
„Und was denkt ihr, wie viele deprimierte Leute braucht es, um eine Glühbirne zu wechseln?“
Es wurde still im Klassenraum. „Es ist egal, denn um sie herum ist es immer dunkel, oder nicht, (ironisches) ha ha ha“ …
Der „Witz“ schlug schnell zu einem ernsten Thema um: „Kennt ihr das, wenn ihr aufwacht und ihr könnt einen Arm nicht bewegen? Er ist wie gelähmt, fühlt sich wie tot an. Ihr könnt ihn nicht kontrollieren. Stellt euch vor, dieses Gefühl habt ihr im ganzen Körper. Im Kopf. In eurem ganzen Leben … Wir müssen aber funktionieren. Doch funktionieren das ist gar nicht mal so einfach, vor allem, weil du weißt, dass Leute dich ansehen und sich über dich lustig machen. Und ich frag mich, welche Option soll ich wählen? Aufstehen, wach bleiben, in die Schule gehen? Mir ging es häufig so schlecht, dass aufstehen keine Option für mich war! Manchmal ist es schon zu hart, um es auszuhalten … Ihr wisst, was ich meine, oder?“
Es sind diese Worte, die eine ganze Klasse nachdenklich zurücklassen.
Ich will hier eines deutlich machen: Im Schnitt leiden drei Kinder und Jugendliche einer Klasse an psychischen Problemen. Auch sehr viele Erwachsene leiden an psychischen Problemen.
Jeder sollte also mindestens zweimal nachdenken, bevor er lacht!
Depressionen sind kein Witz, und oft sind die Dinge nicht so wie sie zunächst scheinen. Wenn Wut, Schmerz und Enttäuschung an die Stelle von Liebe und Vertrauen treten, verändert sich alles.
Jeder sollte also mindestens zweimal nachdenken, bevor er jemanden belügt, betrügt, hintergeht oder im Stich lässt.
Hilfreich ist dabei das Gebet von Rabbi Nachman aus Breslev:
„Oh Gott, hilf mir, dass ich Sprache nie unheilvoll gebrauche. Hilf, dass kein unwahres Wort über meine Lippen kommt.
Ich bete, dass ich nie schlecht von anderen spreche, oder leere Gefälligkeiten von mir gebe.
Hilf mir, mich vom Groben fernzuhalten. Lehre mich, lieber Gott, wann ich schweigen und wann ich reden soll; und wenn ich spreche, oh Gott, dann behüte mich davor, jemals einen anderen zu erniedrigen oder zu verletzen durch meinen Gebrauch Deines wunderbaren Geschenkes der Rede.
(Likutei Moharan, Band 1, Lektion 63)
Sei ein Licht, sei menschlich, zeig HERZ!
Rabbiner David Kraus (M.A in Psychologie und Integrativer Psychotherapie | Dipl. Paar- und Familientherapeut | Dipl. Pädagogischer Elternberater) finden Sie bei Facebook.
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