Gesundheit (1)

… Im Nachhinein scheint es so, als ob es sich bei der modernen Medizin um eine unter vielen Wissenschaften handelt …

4 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 06.04.21

Auszug aus dem Buch von Rabbi Schalom Arusch: “Began Ha´Emuna“ (Dieses Buch ist auch auf Deutsch unter dem Titel “Im Garten des Glaubens“ erhältlich) 

Von deinem Unheil werde Ich dich heilen
 
Ein Mensch der an irgendeiner Krankheit leidet – Gott behüte -, befindet sich aufgrund dessen in einer Glaubensprüfung.Folglich muss er nach den drei Grundregeln des Glaubens verfahren:
 
1.
 
Er muss davon überzeugt sein, dass Gott ihm diese Krankheit auferlegt hat, und deshalb darf er sie nicht irgendwelchen natürlichen Gegebenheiten zuordnen oder sich selbst dafür die Schuld geben.
 
2.
 
Er muss sich darüber im Klaren sein, dass die ihm auferlegte Krankheit zu seinem unendlich andauernden Guten ist. Und deshalb muss er sich bei Gott dafür bedanken.
 
3.
 
Er muss sein Verhalten gründlich unter die Lupe nehmen, um dadurch eine von ihm begangene Sünde herauszufiltern, die der Grund seiner Erkrankung war. Anschließend, d.h. bei Findung dieser, muss er sich bei Gott für die von ihm begangene Sünde entschuldigen. Und nur durch diese Entschuldigung erlangt er die Berechtigung, Gott um Heilung zu bitten.
 
 Lasse Ihn heilen 

Im Nachhinein scheint es so als ob es sich bei der modernen Medizin um eine unter vielen Wissenschaften handelt. Hoch qualifizierte Professoren, Doktoren und Wissenschaftler investieren mit Hilfe von Geräten, die sich auf dem höchsten Stand der Technologie befinden, eine Menge Geld, Kraft und Zeit in Labortests, Versuchsexperimenten oder sonstigen Erforschungen. Sobald sie an Hand ihrer Erforschungen den Auslöser für die Krankheit X ermitteln konnten und eine gewisse Strategie zur Beseitigung dieser Bakterien, arbeiten sie einen genauen Heilungsplan aus, der die neuartigen und notwendigen Medikamente beinhalten usw.

Auch dies scheint im Nachhinein sehr logisch und nachvollziehbar. Der Schöpfer der Menschheit gab jedem Menschen einen Verstand, damit er in der Natur Forschungen anstellen kann mit dem Ziel, das Leben auf dieser Welt zu erleichtern, sowie den Lebensstandard der Menschheit zu erhöhen. Und deshalb ist es eine Pflicht des Menschen, seinen Verstand für eine gute Sache zu gebrauchen, um dadurch diese Welt zu verschönern und Freude auf sie zu legen. Diese Tatsache können wir in vielen Lebensbereichen beobachten, wie z.B.: durch die Einführung der Elektrizität, den Fortschritt in der Automobilindustrie, technologische Topgeräte usw. Im Bezug auf die Medizin ist es ebenso, d.h. dass ein Mensch seinen Verstand dafür gebrauchen muss, dem Leiden seiner Mitmenschen ein Ende zu setzen.
 
Die Sichtweise dieser Dinge nimmt an Hand der Kommentare unserer Weisen in Bezug auf den Teilsatzausschnitt „Lasse ihn heilen“ (2. Buch Moses, 21. Kapitel, Satz 19) noch mehr an Stärke zu. Unsere Weisen lehren uns, dass Gott bei diesem Satz den Ärzten die Erlaubnis erteilte, Kranke zu heilen. Deshalb haben sich sehr viele starke Persönlichkeiten mit der Medizin beschäftigt.
 
Die zusammenfassende Erkenntnis dieser Dinge ist, dass es sich bei der Medizin – wie bereits gesagt – um eine Wissenschaft handelt. Also bedeutet das, der Kraft-, Zeit- und Kostenaufwand der Menschheit in die Medizin bestimmt, wie viele neuartige Medikamente, Heilmethoden usw. sie entdecken, um dadurch alle ihre Forschungsergebnisse auf den Markt zu bringen. 
 
Der sich in der Obhut befindende Mensch 
 
All das eben Gesagte entspricht der absoluten Wahrheit, allerdings nur im Bezug auf die Medizin, die sich mit der Heilung aller körperlichen Glieder, inneren Organe usw. beschäftigt, wie bei den Tieren oder sonstigen Lebewesen. Bei einem Menschen ist hingegen das genaue Gegenteil der Fall, da ein Mensch vor jeder Aktion, Tat oder kurz gesagt bei allem was er tut vor der Wahl steht sich zu entscheiden, Gutes oder Böses zu tun. – Aufgrund dessen gibt es bei der Menschen heilenden Medizin weder Natur- noch sonstige Gesetze! Es gibt ausschließlich nur die Tatsache, dass sich jeder von uns in der Obhut Gottes befindet! – Denn die ganze Erde wurde ausschließlich für den Menschen mit freier Wahl erschaffen. Dies wiederum macht es für jeden einzelnen von uns mehr als verständlich, dass sich jeder Mensch in der Obhut Gottes befindet, also nur Gottes Führung bestimmt, was uns im Leben geschieht bzw. widerfährt. Darin ist auch der menschliche Gesundheitszustand inbegriffen.
 
Ein Mensch darf nicht vergessen, dass sich die Umwelt in ihrer Gesamtheit ausschließlich von der Hand Gottes führen lässt, sodass es bei ihr überhaupt keine Herrschaft der Natur gibt. Diese Tatsache gerät bei vielen von uns in Vergessenheit. Der Grund dafür ist die Entfernung zur Sache, d.h. desto weiter eine gewisse Sache vom Menschen entfernt ist, und er es deshalb nicht direkt mit ihm in Verbindung bringt, desto mehr verschwindet beim Menschen das erkennende Auge der Gottesführenden Obhut. Deutlich erkennbar wird diese Falscheinschätzung bei dem stets gleich bleibenden, sowie immer erkennbaren Muster der Umwelt, wie z.B. beim Sonnenauf- und Untergang, beim Sommer, Herbst, Winter und Frühling. Bei diesen Mustern kommen viele von uns Menschen durcheinander und stufen diese als natürlich ein, ohne dabei die tatsächliche Gottesführende Obhut zu sehen. Sobald Gott das Muster der Umwelt für einige Sekunden verändert, wird für jeden von uns klar, dass es sich beim Wetter oder dergleichen nicht um Naturgesetze handelt. Wenn Gott – wie eben gesagt – das Muster der Umwelt verändert, dann macht sich das bei uns sofort in einer absoluten Katastrophe bemerkbar, wie z.B. durch Wirbelstürme, Unwetter usw. Deshalb heißt es in den Psalmen König Davids:
 
„Und Er stellte sie hin beständig, ewiglich; ein Gesetz gab Er und wandelt es nicht.“ (Psalm 148, Satz 6)
 
Des Weiteren sehen wir in einem unserer Weisen verfassten Gebet:
 
„Gesetz und Zeit gab Er ihnen, dass sich ihre Bestimmung nicht ändert.“  
 
Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass ein Mensch die Gottesführende Obhut bei allen Sachen, die ihn persönlich betreffen, problemlos erkennen kann, wie z.B.: Finanzen, Kinder, Gesundheit usw. Bei all diesen Sachen durchlebt ein Mensch ständig Glaubensprüfungen, und deshalb kann man ihm dort auf einfacher sowie deutlicher Art und Weise aufzeigen, wo seine Schwachpunkte, Fehler, Mängel usw. liegen.

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