Mängel
Anhand der biblischen Geschichten lässt sich immer wieder erkennen, dass Gott für außergewöhnliche Maßnahmen Menschen auswählte, die oft ausreichende Mängel aufzuweisen hatten.
In den Mängeln liegen die Vorteile – Anhand der biblischen Geschichten lässt sich immer wieder erkennen, dass Gott für außergewöhnliche Maßnahmen Menschen auswählte, die oft ausreichende Mängel aufzuweisen hatten.
Beispiel:
„Moses“
In dem Oskar preisgekrönten Film „Die Zehn Gebote“ wird er als makelloser Mann und Held dargestellt. Bei Moses handelte es sich wahrhaftig um eine einzigartige Persönlichkeit, da nach ihm niemals ein Prophet seines Gleichens erstand. Allerdings ließen die Filmregisseure bei der Personenbeschreibung von Moses einige Details aus. Moses stammelte und stotterte und wuchs zu allem Überfluss im Haus des Pharaos auf. Dies alles hielt Gott dennoch nicht davon ab, ihn zum Erlöser des Volkes Israel zu ernennen und es aus der ägyptischen Knechtschaft zu befreien.
„Samson“
Weltbekannt waren seine Beziehung zu Delila und die verborgene Stärke, die er aus seinen Haaren schöpfte. Doch die Wenigsten wissen, dass er ein hinkender und lahmender Mann war. Und auch hier sieht man, dass seine Mängel ihn nicht daran hinderten, an den Philistern das göttliche Strafgericht zu vollziehen. Im Gegenteil, er tat dies mit geballtem Heldenmut, sodass die Philister sich sogar nach seinem Tod vor ihm fürchteten.
„König David“
Er begann sein Leben im Hohn und Spott, da er von allen und jeden verachtet und missachtet wurde. Darüber hinaus hatte er eine äußerst kleine Statur, doch trotz allem war er es, der den Riesen Goliath bezwang, und letzten Endes von Gott auf dem Königsthron gesetzt wurde.
Anhand dieser Beispiele lässt sich unmissverständlich erkennen, dass Mängel kein Hindernis für einen Werdegang bilden. Im Gegenteil, sie führen zur Ausschöpfung des Optimums. Den Grund dafür bildet die Tatsache, dass man aufgrund seiner Mängel in Demut lebt und demzufolge nur auf Gott baut und vertraut. Ein mit Mängeln ausgestatteter Mensch wendet sich an Gott, weil er weiß, dass er selbst nichts auf dieser Welt verkörpert, und dennoch etwas erreichen kann. Deshalb wendet er sich an den Einzigen, der alles zu verändern vermag: an Gott!
Hieran sieht man, dass Schwächen und Mängel den Anfang des Erfolgs bilden, da diese eine Person dazu zwingen, vom hohen Ross herabzusteigen und sich an Gott zu wenden. Und sobald Gott hilft, bekommt das Leben einen spürbar positiven Auftrieb.
Zusammenfassend sticht die Erkenntnis heraus, dass ein gläubiger Mensch sich immer auf dem goldenen Weg befindet, da er bei jedem Problem, das sich in seinem Leben auftut, in die Arme Gottes flüchtet. Dies bildet wiederum sein Erfolgsrezept, niemals aufgrund einer Misslage, Missachtung, Verachtung oder Verfolgung seiner Person der Traurigkeit oder Verzweiflung zu verfallen.
Es gibt Mängel
Wessen Mängel auf seelischer Ebene liegen, d.h. dass er entweder einen schlechten Charakterzug besitzt oder sinnlosen Begierden und Leidenschaften hinterherläuft, hat im Prinzip hervorragende Gründe, um traurig zu sein, da er dadurch weder Gottes Willen erfüllen kann, noch sich selbst etwas Gutes tut und seiner Umwelt stetig Leid zufügt. Doch in Wahrheit muss man trotzdem daran glauben, dass es sich dabei um den Willen Gottes handelt, da eine schlechte Eigenschaft oder dumme Begierde, ebenfalls von Gottes Hand herbeigeführt wird.
Gott verspricht sich durch die Auferlegung verschiedener Mängel, dass man erkennt, was man an sich selbst zu verbessern hat – nach dem Motto „In der Schwäche liegt die Stärke.“ Das heißt, wenn Gott jemanden nicht noch tiefer in den Sumpf der katastrophalen Charaktereigenschaften getrieben hätte, dann wäre er gar nicht erst auf seinem frontalen Kurs auf eine Mauer zu, aufmerksam geworden. Doch durch die Auferlegung dieser schlechten Dinge wurde ihm klar, dass er innerlich an seinen schlechten Eigenschaften zu verwesen droht.
Aus diesem Grund muss man nicht erschrecken, sobald schlechte Charaktere oder Mängel überhand nehmen. Im Gegenteil, man muss die Ruhe bewahren und sich aus dem Buch "Im Garten des Glaubens" Informationen aneignen, mittels derer man seinen katastrophalen Charaktereigenschaften endgültig ein Ende setzen kann. Des Weiteren muss man sich an Gott wenden und Ihn darum bitten, die schlechten Charakterseiten aus seinem Wesen zu nehmen. Darüber hinaus ist es äußerst wichtig, dass man jeden Tag Rechenschaft vor Gott abgibt, da einem auf diesem Weg mit Sicherheit klar wird, wo und wann es zu einem Charakterverfall kam, oder wo und wann man sich erfolgreich aus der Affäre zog. Auf diese Weise wird man seine schlechten Charaktereigenschaften mit Sicherheit erfolgreich besiegen!
Wenn man allerdings aufgrund seiner katastrophalen Eigenschaften oder Mängel in das dunkle Loch der Traurigkeit und der Verzweiflung stürzt, wird man mit Sicherheit nichts in seinem Leben zum Positiven verändern können. Im Gegenteil, man würde dadurch alles nur noch schlimmer machen, da Traurigkeit, Trübsal und Verzweiflung in den Augen Gottes sogar die schrecklichsten Charaktere in den Schatten stellen. Es gibt also nichts, dass Gott mehr erzürnt als diese Dinge!
Der Autor ist Gründer und Leiter des Lehrinstituts „Chut Schel Chesed“ in Jerusalem. Mehr über Rabbiner Shalom Arush erfahren Sie hier.
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