„WaJeze“ auf einen Blick

Inhaltsangabe - Abschnitt für Abschnitt + Erläuterungen zur Haftarah und Psalm 3 – Mit Gottes Hilfe

4 Min.

ORD Redaktion

gepostet auf 05.04.21

Inhaltsangabe – Abschnitt für Abschnitt

 
 
1. Abschnitt (28:10 – 28:22)
 
„WaJeze Ja’akow miBe’er Schwa waJelech Charanah.“ – „So zog Ja’akow von Be’er Schwa fort und ging nach Haran.“ 
 
Auf dem Weg von Be´er Schewa nach Charan rastet Ja’akow nachts an „den Ort“ (1). Im Traum erblickt er eine Leiter, die bis in den Himmel reicht und auf der Engel Gottes hinauf- und herabsteigen. Plötzlich sieht er Gott, welcher ihm verspricht, ihm das Land im Westen, im Osten, im Norden und im Süden zu geben, dass er eine große Nachkommenschaft haben wird und dass ER ihn beschützen wird. Ja’akow wacht auf und baut an dem Ort einen Altar.
 
 
2. Abschnitt (28:23 – 29:17)
 
Er zieht weiter nach Osten und kommt an einen Brunnen, der mit einem großen Stein bedeckt ist. Er fragt Hirten nach seinem Onkel Lawan, als dessen Tochter Rachel mit einer Herde zum Brunnen kommt. Ja’akow entfernt den Stein vom Brunnen, so dass Rachel ihre Herde trinken lassen kann. Er gibt sich als ihres Vaters Neffen zu erkennen und als Lawan davon hört, kommt er freudig zum Brunnen gelaufen, um Ja’akow mit in sein Haus zu nehmen. Lawan indes hat zwei Töchter: Leah und Rachel.
 
 
3. Abschnitt (29:18 – 30:13)
 
Ja’akow verliebt sich in Rachel (die jüngere von beiden) und verspricht Lawan, sieben Jahre bei ihm zu arbeiten, um Rachel heiraten zu dürfen. Nach dieser Zeit wird Hochzeit gefeiert, aber Lawan hat Ja’akow heimlich Leah statt Rachel zur Frau gegeben mit der Begründung, dass erst die erstgeborene Tochter heiraten solle. Nach einer Woche der Hochzeitsfeiern gibt Lawan Ja’akow schließlich auch seine Tochter Rachel zur Frau. Da Gott sieht, dass Ja’akow Rachel mehr als Leah liebt, lässt er Leah schwanger werden, Rachel jedoch nicht. So gebärt Leah einen Sohn und nennt ihn Re‘uwen.
 
Sie wird erneut schwanger und bekommt einen zweiten Sohn, den sie Schim'on nennt. Auf Schim’on folgen noch Lewi und Jehudah. Rachel wird eifersüchtig auf Leah, weil sie keine Kinder bekommt. Ja’akow erklärt ihr, dass es Gottes Wille ist, wenn sie nicht schwanger wird. Rachel gibt daraufhin Ja’akow ihre Magd Bil‘ha zur Frau, damit diese (an ihrer Stelle) einen Sohn bekomme. Bil‘ha wird schwanger, den Sohn nennt Rachel Dan, da Gott sie gerichtet und ihr Gebet erhört hat. Wieder bekommt Bil‘ha einen Sohn, den Rachel Naftali nennt. Und Leah gibt Ja’akow ihre Magd Silpah zur Frau, welche ihm nacheinander zwei Söhne namens Gad und Ascher schenkt.
 
 
4. Abschnitt (30:14 – 30:27)
 
Auch Leah wird erneut von Ja’akow schwanger und nennt das Kind Jissachar. Darauf folgt Leahs sechstes Kind mit dem Namen Sewulun und als siebtes eine Tochter namens Dinah. Schließlich bekommt auch Rachel endlich einen Sohn: Jossef. Ja’akow will seinen Onkel Lawan nun verlassen 
und wieder in sein Heimatland ziehen.
 
 
5. Abschnitt (30:28 – 31:16)
 
Ja’akow bekommt als Lohn alle Tiere, die nicht gestreift oder gefleckt sind. Er ist ein erfolgreicher Tierzüchter und besitzt viele Sklaven, Schafe, Ziegen, Kamele und Esel. Gott befiehlt ihm, in sein Geburtsland zurück-zukehren.
 
 
6. Abschnitt (31:17 – 31:42)
 
So macht sich Ja’akow mit all seinem Besitz auf den Weg, ohne jedoch seinen Onkel Lawan davon zu informieren. Dieser (ver-)folgt Ja’akow und holt ihn am Berg Gil ׳ad ein. Gott aber erscheint Lawan im Traum und gebietet ihm, weder etwas Gutes noch etwas Schlechtes zu Ja’akow zu sagen. Lawan fragt Ja’akow , warum er ihn verlässt, ohne dass er sich verabschieden konnte und wirft ihm vor, eine seiner Götzenfiguren gestohlen zu haben (was aber Rachel getan hat, wovon Ja’akow wiederrum nichts wusste). Daraufhin durchsucht Lawan alle Zelte Ja’akows, findet aber nichts.
 
 
7. Abschnitt / Maftir (31:43 – 32:3)
 
Lawan schließt mit Ja’akow ein Friedensbündnis und zieht am nächsten Tag zurück in sein Land. Auch Ja’akow zieht weiter, zurück in sein Geburtsland.
 
 
Anmerkungen:
1.   „Der Ort“, im Original: "  (haMakom"): der genaue Namen dieses Ortes wird nicht erwähnt. Nach der Tradition handelt es sich um den Berg Moriah, die Stelle der Akeida (der Bindung Jizchaks) und des Beit HaMikdasch, des Tempels
 
 
Haftarah: Hoschea 12:13 – 14:10
 
Dieser Teil von Hoschea beginnt mit der Erwähnung von Ja‘akows Reise nach Aram, um eine Frau zu finden (was auch die Verbindung zur Paraschah darstellt). Der Prophet weist die Bnei Israel darauf hin, dass sie bescheidenen, einfachen Ursprungs waren, um ihren Glauben und ihr Vertrauen in Gott wiederherzustellen. Die Haftarah berichtet davon, wie sie sich Götzenbilder bauten und von Gott abwandten, obwohl ER sie aus Mizrajim (Ägypten) herausgeführt hat. Sie vergaßen ihn, sobald es ihnen gut ging und sie satt gegessen hatten.
 
"Schuwa Israel ad haSchem Elokeicha" – "Kehre um, Israel, zum Ewigen, deinem Gott": diese Haftarah enthält "Schuwa Israel" aus der Haftarah von Schabbat Tschuwah, dem "Schabbat der Umkehr" zwischen Rosch HaSchanah und Jom Kippur. Sie endet mit der Warnung "Ki jescharim darchei Adoschem weZadikim jelchu wam ufosch im jikaschlu wam", "Denn gerade sind des Ewigen Wege; die Gerechten, sie wandeln darauf; die Missetäter aber fallen auf ihnen".
 
 
Psalm 3 – Mit Gottes Hilfe
 
Auf der Suche nach einem Verbindungspunkt zwischen dem Wochenabschnitt Wajeze und Psalm 3 sind uns in beiden Texten Verse aufgefallen, aus denen hervorgeht, dass Gott einem Menschen hilft, der bedrängt und bedroht wird.
 
In Wajeze erfahren wir von einem Traum Jakobs und später von einem Traum seines Onkels und Schwiegervaters Laban. Jakob hat der Ewige mitgeteilt: 
„Und siehe, ich bin mit dir und werde dich behüten, wo du auch immer gehest, und dich zurück führen in dieses Land; denn ich werde dich nicht verlassen, bis dass ich getan, was ich geredet habe zu dir“ (Bereschit 28,15).
 
Rabbiner Hertz kommentiert: „Deshalb brauchte Jakob keine Furcht vor den Drohungen Esaws zu haben.“ Geholfen hat Gott Jakob, als er vor Laban floh: „Da kam Gott zu Laban dem Aramiten, im Traum der Nacht und sprach zu ihm: Hüte dich, dass du nicht redest mit Jakob, weder Gutes noch Böses“ (Bereschit 31,24). Laban erzählte Jakob von Gottes Anweisung, an die er sich gehalten hat (Bereschit 31, 29).
 
Psalm drei schildert die Lage eines Menschen, der verfolgt wird: 
„Ewiger, wie viel sind meine Feinde, viele, die gegen mich aufstehen. Viele sprechen von meiner Seele: Keine Hilfe ist für ihn bei Gott!“ (Verse 2 und 3)
 
Der Psalmist ist zuversichtlich: 
„ Du aber Ewiger bist ein Schild für mich; setzest mich zu Ehren; hebst mein Haupt empor“ (Vers 4). Vers 6 lautet: „Ich habe mich niedergelegt, bin gleich eingeschlafen, bin erwacht, weil Gott mich stützen will!“
 
Rabbiner Hirsch kommentiert: „In der einfachen Tatsache, dass er sich niedergelegt, geschlafen und wieder erwacht sei, findet er die Bürgschaft, dass Gott ihn noch nicht verloren gebe und jubelt damit allen in Schuld und Leid Versunkenen den nimmer zu raubenden Trost und Lebensmut ins Herz: Wen Gott zu einem neuen Tag erwachen lässt, dem sichert Gott damit Seinen Beistand zu immer noch wiederzugewinnende Lebensreinheit und Lebensheiterkeit.“
 
Im Achtzehngebet nennen wir den Ewigen: „ König, Helfer, Retter und Schild“ (Ende des ersten Segensspruchs).
 
 
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