Schönheit

„Puuuh, sag mal, wie hässlich bist du denn eigentlich!!?“

3 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Sicherlich kennen einige die im Talmud erwähnte Geschichte über Rabbi Elasar, dem Sohn von Rabbi Schimon. Eines Tages lief ihm ein überaus hässlicher Mann über den Weg. Als er diese wirklich hässliche Gestalt sah, entfuhr ihm der Gedanke: „Puuuh, sag mal, wie hässlich bist du denn eigentlich!!?“
 
Der Mann hörte natürlich diese Aussage und konterte: „Geh zu dem, der mich erschaffen hat und frage ihn: Wie hässlich ist eigentlich deine Schöpfung …“
 
Wegen dieser Zurechtweisung schämte sich Rabbi Elasar zutiefst. Und das nicht ohne Grund, denn wenn Gott einen Menschen so oder anders erschafft, dann ist eben genau dies das Wundervolle an ihm. Und wenn du daran glaubst, dass deine Frau von Gott erschaffen wurde, dann muss sie für dich auch die schönste Frau auf der Welt sein! Schließlich gab Gott ihr ja ihr Aussehen, also ihre für sie persönlich zugeschnittene Schönheit. Außerdem ist an sich alles, was Gott erschafft schön und – somit auch wunderbar.
 
Deine Frau ist also vollkommen attraktiv, da Gott ihr, entsprechend ihrer Seele und Lebensbestimmung ihr dies Aussehen gegeben hat. Folglich liegt es in deiner Pflicht, deiner Frau täglich zu sagen: „Du bist wirklich unbeschreiblich schön! Deine Erscheinung und Ausstrahlung ist umwerfend! Ich kenne nichts, dass so schön ist wie du! …“
 
Und wenn sie daraufhin meint, du solltest nicht so übertreiben, dann musst du einfach auf deinem Standpunkt beharren, denn so verschieden die Gesichter aller Menschen sind, so unterschiedlich sind auch der Geschmack und die Ansichten bei einem jedem. Aus deiner Sicht ist sie daher die Schönheitskönigin und deshalb wiederhole dies immer wieder.
 
Es versteht sich von selbst, dass du auch davon überzeugt sein musst, dass deine Frau faszinierend aussieht, da sie ihre wundervolle Erscheinung und ihre Vollkommenheit von Gott bekam.
 

Im Talmud (Traktat Jewamot) heißt es: „Jeder Mann, der keine Frau hat, erfährt deswegen keine Freude (kein Glück).“
 

             
 

Da diese Aussage vollkommen der Wahrheit entspricht, muss ausnahmslos jeder diesem Satz absoluten Glauben schenken, folglich ist es auch angebracht, dass du deiner Frau sagst: Du bist mein Glück! Mit dir steht die Zeit still, du bist was ich will, du bist die Freude in meinem Leben …!“
 
In diesem tiefgehenden Satz steckt natürlich auch eine Botschaft: Wenn du mit deiner Frau in Liebe und Harmonie zusammenlebst, dann wirst du auch stets Glück und Freude erfahren. Nur durch die Vereinigung mit deiner Frau wirst du in der Lage sein, von ihr etwas Positives zu erfahren. Wenn du nur für dich alleine lebst, kannst du auch niemals etwas von ihr entgegennehmen, also auch kein Glück und erst recht keine Freude.
 
Ferner heißt es dort, dass ein Mann ohne eine Frau keinen Segen erfährt, schutzlos ist und ihm nichts Gutes widerfahren kann, daher sag ihr das auch: Du bist das Beste was mir je passiert ist … bist mein Segen … mein Schutz … meine Retterin … alles Gute in meinem Leben …!“
 
Und wer immer noch nicht verstanden hat, für den sagte der Talmud unmissverständlich, dass ein Mann ohne eine Frau an seiner Seite kein Mensch ist. Deswegen lasse sie bitte wissen: Ohne dich – bleibt mein Herz stehen … bin ich nicht ich … kann ich nicht leben … habe ich keinen Wert …!“
 
Und da alle diese Aussagen des Talmuds der Wahrheit entsprechen, kann ein Mann diese Worte bedenkenlos zu seiner Frau sagen, denn er lügt ja dann nicht!  
 
Die Thora lehrt uns bezüglich des Altars im heiligen Tempel in Jerusalem, der – so Gott will – heute noch wiedererrichtet wird, dass der minderwertige Gebrauch oder ein unwürdiges Verhalten mit den Steinen des Altars verboten ist. Da wir diese Steine nutzen dürfen, ist es verboten, dass wir uns ihnen gegenüber unwürdig verhalten. Dies ungeachtet der Tatsache, dass es sich dabei doch nur um gefühllose Steine handeln würde. Selbst wenn wir sie bespucken würden, könnten sie sich nicht dagegen wehren oder es uns nachtragen. Und da es bei Steinen so wäre, dann gilt dies insbesondere für unsere Frauen, die sehr viele Gefühle haben und durchaus durch eine Beleidigung oder Missachtung Schaden davon tragen können.
 
Im 5. Buch Moses (Kapitel 16, Satz 14) steht das Gebot: „Sei fröhlich an deinem Feste.“ Unsere Weisen erklärten uns dazu, dass eine Frau – wie zur Zeit des Tempels üblich – nicht dazu verpflichtet ist, eine Opfergabe als Symbol ihrer großen Freude zu machen. Der Grund dafür ist, dass die Freude einer Frau ihr Mann ist. Ein Mann muss seine Frau also glücklich machen – das ist seine Aufgabe. Denn sie selbst muss dies durch die Opfergabe nicht erreichen!
 
Jeder, der diese Welt mit offenen Augen betrachtet, erkennt zweifellos die Wahrheit in diesen Dingen. Infolgedessen musst du immer nach Wegen suchen, um deiner Frau zu beweisen, wie faszinierend sie für dich ist, indem du ihr z.B. sagst: „Was für bezaubernde Hände du doch hast … deine Kochkünste sind unübertrefflich mein Schatz …!“
 
Und auch wenn du deine Frau immer wieder darauf aufmerksam machst,  wie schön das immer wieder gleiche Kleid ist, das sie anzieht, bereitest du ihr damit auch sehr große Freude. Und wenn du es schaffst, immer wieder neue gute Dinge an ihr zu entdecken, dann wird ihre Freude uferlos.

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