Chukat-Psalm 95

In Psalm 95 finden wir mahnende Worte: „Härtet nicht euer Herz wie zu Meriwa, wie am Tage von Massa in der Wüste. Da mich versuchten eure Väter, mich prüften, obschon sie sahen mein Werk.

2 Min.

Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 05.04.21

 Chukat – Psalm 95
Sünden unserer Väter

 

In Psalm 95 finden wir mahnende Worte: „Härtet nicht euer Herz wie zu Meriwa, wie am Tage von Massa in der Wüste. Da mich versuchten eure Väter, mich prüften, obschon sie sahen mein Werk. Vierzig Jahre war ich überdrüssig des Geschlechts, und ich sprach: ein Volk irren Herzens sind sie, und sie erkannten nicht meine Wege“ (Verse 8 – 10). Hier spricht der Psalmist im Namen Gottes; Rabbiner I. Jacobson bezeichnet solche Psalmen als "dramatische Psalmen".

Die Frage drängt sich auf: Auf welche Begebenheiten in der Wüstenwanderung spielt der Psalmist an? Einige Kommentatoren (Radak, Hirsch, Chacham) verweisen auf folgenden Vers, in dem die im Psalm erwähnten Ortsnamen Meriwa und Massa auch vorkommen: „Und er nannte den Namen des Ortes Massa (Versuchung) und Meriwa (Zank) wegen des Zankens der Kinder Israel, und weil sie den Ewigen versuchten, indem sie sprachen: Ist wohl der Ewige in unserer Mitte oder nicht?“ (Schemot 17,7). Wie wir erkennen, lässt sich Psalm 95 mit dem Wochenabschnitt Beschalach verbinden; diesem wurde jedoch Psalm 66 zugeordnet. Welche Verbindung besteht mit dem Wochenabschnitt Chukat? Auch hier ist von Zank im Zusammenhang von Wassermangel die Rede: „Das ist das Hader-Wasser (Me Meriwa), wo die Kinder Israel haderten mit dem Ewigen, und durch welches er verherrlicht wurde“ (Bamidbar 20,13. Siehe Rabbiner  Hertz zu diesem Vers).
 
 

Den mahnenden Hinweis auf Sünden unserer Väter kann man auf eine weitere Episode im Wochenabschnitt Chukat beziehen: „Da sprach das Volk wider Gott und wider Mosche: Wozu habt ihr uns aus Mizraim herausgeführt, in der Wüste zu sterben? Denn wir haben kein Brot und kein Wasser, und uns ekelt vor dem elenden Brote“ (Bamidbar 21,5). Hier erwiesen sie sich als undankbare Menschen (Talmud, Awoda Sara 5 a). Ihre Undankbarkeit wurde in angemessener Weise bestraft (siehe Raschi zu Vers 6), und  sie bekannten: „Wir haben gesündigt, indem wir gegen Gott und dich gesprochen haben“ (Bamidbar 21,7). Von unseren Vätern  können wir lernen, dass Sünder um Verzeihung bitten sollen.

 

 

Der Autor ist Psychologe und hat an der Universität Köln gelehrt.      

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