Wesot HaBeracha-Psalm 12

Im letzten Kapitel der Tora lesen wir: „Da starb dort Mosche, der Diener Gottes, im Lande Moab nach Gottes Ausspruch“ (Dewarim 34, 5).

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Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 17.03.21

 Wesot HaBeracha-Psalm 12
Eine verwaiste Generation

Im letzten Kapitel der Tora lesen wir: „Da starb dort Mosche, der Diener Gottes, im Lande Moab nach Gottes Ausspruch“ (Dewarim 34, 5). Die Tora unterstreicht den besonderen Rang von Mosche: „Und nicht steht wieder ein Prophet auf in Israel wie Mosche, den der Ewige erkannt, Angesicht zu Angesicht“ (Vers 10). Wie reagierte das jüdische Volk? „Israels Söhne beweinten Mosche in Moabs Öden dreißig Tage; da waren die Tage des Weinens der Trauer um Mosche zu Ende“ (Vers 8).
 
Im Midrasch (Ende Dewarim Rabba) steht, auch der Ewige habe beim Tod von Mosche geweint: „Wer wird sich für mich erheben in dem Kampf mit Übeltätern? Wer wird für mich auftreten in dem Kampf mit Machtmissbrauch-Vollbringern?“ (Psalm 94, 16). Und als Jehoschua, Sohn Nuns, seinen Lehrer suchte und nicht fand, da weinte er und sprach: „Hilf, Ewiger, weil fort der Fromme, dahin die Treue bei den Menschensöhnen“ (Psalm 12, 2). Mosche Rabbenus Nachfolger wusste, dass mit dem Tod seines großen Lehrers eine Epoche zu Ende gegangen war. Eine verwaiste Generation ist auf die Hilfe Gottes angewiesen.
 
Psalm 12  beklagt die Verhältnisse einer treulosen Generation: „Lug redet einer mit dem anderen; mit glatter Lippe, zweien Herzen reden sie“ (Vers 3). Der Psalmist deutet an, dass die unehrlichen Menschen hochmütig sind und die Armen ausrauben. Daher betet er: „Der Ewige tilge alle glatten Lippen / die Zunge, die so groß daherspricht / die sagen: mit der Zunge siegen wir / sind unsere Lippen mit uns, wer uns Herr!“ (Verse 4 und 5).
 
Gottesfürchtige wissen, dass sie auf den Ewigen angewiesen sind. Deshalb die Bitte: „Hilf, Ewiger, weil fort der Fromme, dahin die Treue bei den Menschensöhnen“. Gerade in einer treulosen Generation darf man auf Besserung hoffen. „Gottes Zusagen sind reine Zusagen“ (Vers 7). Und Gott hat versprochen, dass er den Unterdrückten helfen wird (siehe Vers 6).
 

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