Sprung ins Leben
Was wirklich wichtig ist im Leben, ist die echte Verbindung, die erfüllende und lebendige Beziehung mit deinem Schöpfer ...
Der Sohn von Rabbi Nathan wollte arbeiten, weil es ihm finanziell nicht so toll ging, und schrieb seinem Vater, Rabbi Nathan: „Was mache ich jetzt? Was soll ich arbeiten?“
Er schrieb ihm drei Sachen. Eine davon war, bei der Post zu arbeiten. Rabbi Nathan hatte ihm daher empfohlen, bei der Post zu arbeiten.
So ging sein Sohn zur Post. Später hatte er richtig großes Geld verdient, was er seinem Vater mitteilte.
Rabbi Nathan schrieb ihm zurück: „Wenn du nicht dafür gebetet hast, dass du dieses Geld bekommst, beneide ich keine müde Mark von diesem Geld.“
Was für eine Moral! Was für eine Ethik! Was für eine Motivation! Was für ein Perspektivenwechsel: Schau da hin, was wirklich wichtig ist im Leben!
Was wirklich wichtig ist im Leben, ist die echte Verbindung, die erfüllende und lebendige Beziehung mit deinem Schöpfer, in der du mit Ihm redest!
Warum ist das so wichtig?
Einerseits weil alles, das ein Mensch in seinem Leben erhält ohne dafür gebetet zu haben, ihm am Ende zu einem Fluch wird.
Andererseits weil Rabbi Nachman aus Breslev erwähnt, dass wir in unserem Gebet von der Ersten Hilfe in die echte Hilfe springen. Von der Warmhalteplatte laufen wir in die Küche, wo wir wirklich Essen zubereiten können – Essen, das uns schmeckt; Essen, das wir wollen.
Rabbi Nathan sagte zu seinem Sohn: „Wenn du nicht dafür gebetet hast, beneide ich dich nicht. Warum beneide ich dich emotional nicht? Weil du die Regulierung deiner emotionalen Prozesse dadurch nicht bekommen kannst. Du hast zwar Geld, befindest dich aber auf der Seite der Ersten Hilfe. Wenn du nicht rüber springst, wirst du dich mit deinem gesamten Geld die ganze Zeit nur im Modus der Ersten Hilfe aufhalten. Du wirst dir immer Gedanken machen: ‚Man kann mir mein Geld wegnehmen. Ich werde nur geliebt, weil ich reich bin. Niemand liebt mich wirklich.‘“
Mit solchen Problemen setzen sich Menschen auseinander, die viel Geld haben. Sie tragen ständig Minderwertigkeitsgefühle mit sich herum und befinden sich in emotionaler Armut. Diesen Menschen fehlt die Regulierung emotionaler Prozesse und die situationsangemessene Handlungssteuerung findet nicht statt (sie findet nur bedingt und ohne Aktion statt in der Ersten Hilfe, dem Warmhaltemodus).
Deshalb beneidet Rabbi Nathan seinen Sohn nicht, weil er nicht dafür gebetet hat.
Aber wir sollen beginnen zu beten, denn in dem Moment, wo wir wirklich zu beten beginnen voller Freude, Stolz, Verständnis, dass wir das Beste vom Besten haben und mit Emuna alles erreichen können, wird unser Leben voller, reichhaltiger, bunter, erfüllter, musikalischer und poetischer.
David Kraus (M.A in Psychologie und Integrativer Psychotherapie | Dipl. Paar- und Familientherapeut | Dipl. Pädagogischer Elternberater) ist Oberrabbiner der Jüdisch-Chassidischen Kultusgemeinde Breslev Deutschland / Israel mit Sitz in Hanau. David Kraus finden Sie bei Facebook.
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