Don’t worry be happy (1)

Jede Sekunde des Lebens steht ein Mensch vor der Wahl, sich für etwas zu entscheiden ...

4 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 06.04.21

Auszug aus dem Buch von Rabbi Shalom Arush – übersetzt von Rabbi David Kraus:

„Im Garten des Glaubens“

 

Die Freude ist der erste Schritt zur richtigen Wahl
 
Jede Sekunde des Lebens steht ein Mensch vor der Wahl, sich für etwas zu entscheiden. In der Regel denkt sich der Großteil der Menschen, dass der Beginn einer Entscheidung von sachbezogenen Gedanken geprägt sein muss, wie z.B.:
 

  • was man macht,
  • wie man etwas macht,
  • was das Beste und Effektivste sei, um etwas zu machen
  • und so weiter.

 

Doch in Wahrheit ist der erste Schritt zur richtigen Wahl die Entscheidung, ob man sich an dem, was man hat, erfreut oder nicht.
 
Demnach kann man die Wahlfreiheit bzw. die Entscheidungsfähigkeit eines Menschen – nachdem er mit etwas konfrontiert wurde – in zwei Schritte unterteilen.

Der erste Schritt ist die Wahl, sich zu entscheiden:
 

>> glücklich oder unglücklich zu sein.
 

Der zweite Schritt ist dann eine sachbezogene Entscheidung, also zu entscheiden:
 

  • was man macht,
  • wie man etwas macht,
  • ob man etwas richtig macht,
  • ob man etwas falsch macht,
  • ob es sich wirklich lohnt, das weiterzumachen, was man gerade tut oder nicht
  • und so weiter.

 

Diesen Schritt sollte man allerdings erst dann wagen, nachdem man sich beim ersten Schritt für die richtige Wahl entschloss, d.h. also glücklich zu sein, denn dadurch wird der Goldweg geradezu unübersehbar.
 
Doch wenn ein Mensch sich beim ersten Schritt für die falsche Option entscheidet und sich demnach voller Traurigkeit – ja oft sogar depressiv – nicht an dem erfreut, was er hat, nimmt er sich somit jede Möglichkeit, den zweiten Schritt zu wagen. Dies hat wiederum zur Folge, dass er seine Entscheidungskraft völlig verliert und es ihm aufgrund dessen schlichtweg nicht mehr möglich ist, klar zu denken, richtige Entscheidungen zu treffen usw. Darüber hinaus raubt ihm die Traurigkeit seinen Ehrgeiz, und daher wird er träge und faul. Mit anderen Worten hat er weder Motivation noch Lust, sein Leben aktiv zu gestalten. Doch das Schlimmste daran ist, dass Gott ihn aufgrund seines Traurigseins verlässt, und damit ist klar, dass er mit jeder seiner Entscheidungen und Handlungen hundertprozentig scheitern wird.
 

Die tagtägliche Freude
 
Ein Mensch muss sich zunächst einmal die Liebe zu sich selbst angewöhnen, also stets mit seinem Lebensverlauf zufrieden sein und sich immer an dem, was er hat, zu erfreuen. Denn dadurch kann er grundsätzlich darauf bauen, dass er beim ersten Schritt die richtige Entscheidung traf. Zu unserem Bedauern gibt es mehr als eine Handvoll Menschen, die ohne sichtbaren Grund unglücklich wegen ihres Lebens sind. Und wenn man diese Personen fragt, was der Grund ihrer Unzufriedenheit sei, sind sie nicht einmal dazu imstande, eine befriedigende Antwort darauf zu geben. Ihr Leben hat – ihres Erachtens nach – schlichtweg einen bittersaueren Beigeschmack und deshalb sind sie sich niemals sicher, ob sie sich wirklich auf dem richtigen Kurs befinden. Mit anderen Worten plagt sie ständig der Gedanke, ob sie die richtige Wahl trafen oder nicht.
 
Folglich ergibt sich angesichts der bisher erläuternden Dinge, dass sich diese Personen – aufgrund ihrer ständigen Unzufriedenheit – mit Sicherheit jeden Moment ihres Lebens falsch entscheiden. Ihr Gefühl der Unsicherheit, welches ihnen den Zweifel in den Kopf setzt, dass sie sich vielleicht in ihrem Alltag nicht richtig verhalten, bildet neben ihrer Unzufriedenheit noch ein weiteres Problem, das es als allererstes zu lösen gilt. Denn selbst wenn ein Mensch bemerkt, dass er etwas an sich oder an seinem Leben verändern muss und er somit im nachhinein tatsächlich allen Grund dazu hat, unzufrieden zu sein, bedeutet dies trotzdem noch lange nicht, dass er seinen Kopf in der Sand stecken darf. Im Gegenteil! Aufgrund dieser Erkenntnis muss er sich nun erst recht dafür entscheiden, sich an dem, was er hat, zu erfreuen, denn dadurch wird Gott ihm bei allem, was er tut, beistehen. Dies bedeutet wiederum, dass er mit Sicherheit in der Lage sein wird, in seinem Leben richtige Entscheidungen zu treffen und positive Veränderungen vorzunehmen.
 
Ein Mensch, der weder weiß noch erkennt, was an sich selbst bzw. an seinem Leben veränderungswürdig ist, muss mehr als andere daran arbeiten, sich an seinen derzeitigen Lebensumständen zu erfreuen, denn dadurch erlangt er zumindest die Gewissheit, dass er die richtige Wahl getroffen hat.
 
Infolgedessen muss ein Mensch alle seine Handlungen – wenn er sich beispielsweise um seine Kinder kümmert, oder jemandem hilft, für ihn einkaufen geht oder dergleichen – fröhlich und glücklich tätigen. Bei allem, was er auch tut, muss an erster Stelle stehen, glücklich zu sein; daher darf er niemals auf die Stimme des bösen Triebs hören, der ihm ständig versuchen wird, einzureden, sein Leben wird von einem bittersauerem Beigeschmack bestimmt. Mit anderen Worten darf ein Mensch niemals mit dem, was er tut – oder mit seinem Leben an sich -, unzufrieden sein, denn dies ist sicher nicht die richtige Lebensführung!
 
Die richtige Lebensführung eines Menschen verkörpert Fröhlich- und Glücklichsein. Daher muss sich ein Mensch – auch wenn es ihm schwer fällt – dazu zwingen, daran zu glauben, alles ist mit Sicherheit nur zum Guten. Und dies vor allem dann, wenn dessen Leben keine außergewöhnlichen Ereignisse aufweist. Denn wenn er bereits mit seinem gewöhnlichen Leben unzufrieden ist, wie soll er dann erst damit fertig werden, sobald er sich mit außergewöhnlichen Ereignissen herumschlagen muss!?

Fortsetzung folgt
 

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