One-Night-Stand

Eine Frau trifft nach langer Zeit ihren Ex und am Ende hatten sie dann wieder etwas miteinander. Aus diesem „One-Night-Stand“ ...

4 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Wie entscheide ich mich im Leben richtig? Die Antwort dafür, die ja selbst wiederum die richtige Wahl darstellt, besteht aus zwei Fragen.
 

  1. Welche Wahl erwartet Gott von mir?
  2. Unabhängig von a), bin ich wirklich glücklich mit meiner Wahl – und zwar langfristig glücklich?

 

Die Beachtung dieser zwei Punkte ermöglichen einem Menschen, die richtige Wahl zu treffen. Wenn man die Buchstabenkonstellation des hebräischen Wortes BeSimcha (glücklich sein) verändert, erhält man ein anderes hebräisches Wort: Machschawa (Gedanken). Mit anderen Worten: Wenn ich glücklich bin, bin ich Herr über meine Gedanken und kann dann auch erfolgreich jede Herausforderung meines Lebens bewältigen, was in unserem Zusammenhang heißt, die richtige Wahl treffen zu können.

König Salomon sagte einmal: „Der weise Mensch nehme sich diese Worte zu Herzen …“
 
Gott hat uns dazu ausdrücklich darauf hingewiesen: „Seht, Ich lege euch heute den Segen und den Fluch vor …“ (5. Buch Moses, Kapitel 11, Satz 26). Aus den weiterführenden Sätzen ergeht, dass wir den Segen nur dann erfahren werden, wenn wir uns an die Gebote halten, die Er uns gegeben hat. Wenn wir Seine Gebote aber nicht befolgen, dann haben wir – wohl oder übel – mit dem Fluch zu rechnen.

Ferner heißt es: „Siehe, Ich lege dir heute vor das Leben und das Glück, sowie den Tod und das Unglück …“ (5. Buch Moses, Kapitel 30, Satz 16). Und auch hier wiederholt Hashem (Gott) den Hinweis, dass wir auf Ihn hören sollten, wenn wir Glück erfahren möchten. Doch im Satz 19 sagt Gott:„Ich rufe heute den Himmel und die Erde herbei; sie sollen Zeuge sein, dass Ich dir das Leben und den Tod, den Segen und den Fluch vorgelegt habe – so wähle das Leben!“

Diese Aussage stellt eine sehr interessante Frage in den Raum! Wenn ich dir eine Schüssel voller Gold und Juwelen vor die Nase halte und als Alternative eine Schüssel voller scharfer Klingen und brennender Holzkacheln hinstelle und dich nun bitte, das Bessere für dich zu wählen, ist klar – dass du ohne einen Hinweis „die Schüssel mit dem Gold und den Juwelen zu nehmen“, diese ohnehin nehmen würdest, da du ja nicht so blöd wärest, dir stattdessen die Finger zu verbrennen und dich zu verletzen.

Aber genau das tut hier Hashem! Er sagt uns: Pass auf, ich lege dir vor das Leben und das Glück und den Tod und das Unglück, sowie den Segen und den Fluch …Ich rate dir, wähle das Leben!

Es ist klar das niemand „bewusst“ den Tod oder das Unglück wählt, weshalb hat uns Gott also darauf hingewiesen, das Leben zu wählen? Der Grund ist, dass das Leben häufig aussieht wie der Tod – und der Tod wie das Leben …!

Sehen wir uns zunächst einen gläubigen Juden an: vieles ist ihm nicht erlaubt, er kann nicht überall hingehen, dieses ist verboten, jenes darf er nicht machen, er darf nicht alles essen, bei starker Hitze muss er sittsam bekleidet die Straße betreten, muss am Schabbat zu Fuß gehen, darf kein Licht zünden und so weiter.

Und dann sehen wir uns dagegen einen ungläubigen Menschen an: Er macht was er will! Sonne, Spaß, Party, Alkohol, Frauen! Er geht mit Shorts auf die Straße und fährt am Samstag mit dem Auto, benutzt sein Smartphone wann er will und so weiter.

Bei einer oberflächlichen Gegenüberstellung scheint es so, als ob der Ungläubige sein Leben zu genießen versteht. Und nicht nur einfach so, sondern in Saus und Braus. Und den thoratreuen Juden kann er einfach nur bemitleiden …

Deswegen sagte HASHEM: Wähle das Leben, da der Schein trügt! Ein Mensch kann entweder den „bequemen“ Weg gehen, der aber in den Abgrund führt oder er entscheidet sich für den „richtigen“ Weg!

Aber welcher Weg ist nun der richtige Weg für einen  persönlich!? Wie bereits gesagt, hat Gott uns daraufhin gewiesen, dass wir uns für das Leben entscheiden sollen, und das bedeutet, dass wir uns immer vor jeder Handlung fragen müssen, was erwartet Gott von uns?

Beispiel 1: Es steht eine Party an, die wohl nicht wirklich „jugendfrei“ verlaufen wird …

Möchte Hashem, dass ich an dieser Party Spaß habe, also hingehe? Wenn das Ergebnis dieser Analyse ergibt, dass Gott dich nicht auf dieser Party sehen will, dann solltest du auch entsprechend entscheiden. Selbst wenn es dir vorkommt dort wäre richtig gute Laune zu finden … denn wir haben ja bereits gelernt, dass der Schein trügt.

Beispiel 2: Eine Frau trifft nach langer Zeit ihren Ex und am Ende hatten sie dann wieder etwas miteinander. Aus diesem „One-Night-Stand“ entwickelte sich dann wieder eine körperliche Anziehung, die nun schon seit einigen Wochen andauert – obwohl dieser Mann für eine dauerhafte, echte Beziehung unfähig ist, weil er ja absolut nicht in der Lage ist treu zu sein. Sie weiß in Wahrheit auch, dass sie ihn nicht mehr wirklich liebt, dafür ist einfach schon zu viel vorgefallen. Dennoch meinen beide, sich gemeinsam wohl zu fühlen – und so treffen sie sich dann auch regelmäßig.
 
Doch was erwartet Gott von den beiden? Etwa dass eine Frau mit einem Idioten ihre Zeit verschwendet, der doch immer nur an das „Eine“ denkt und sie deshalb wie eine Art Gegenstand nach seiner Lust und Laune benutzt?

Auch wenn es Spaß macht und gut tut, dennoch spürt das Mädchen, dass sie hier nicht gerade das große Los gezogen hat, sondern eine Niete! Sie weiß haargenau, dass er sie nur benutzt! Schön blöd, wenn sie sich auf dieses Spiel einlässt, denn aus dem Wort „One-Night-Stand“ erschließt sich die gesamte Wahrheit!

Jede körperliche Anziehung ohne eine seelische Verbindung ist wie eine Art „One-Night-Stand“. Der dabei erlebte Spaß ist also etwas Flüchtiges, so etwas wie eine Eintagsfliege, also nicht wirklich von Dauer. Stattdessen dominieren Zweifel und Argwohn, die einem Menschen daran hindern, sein Leben schön – und vor allem in Ruhe – zu gestalten!
 
Ferner darf man nicht außer Acht lassen, dass Gott uns glücklich sehen möchte, denn schließlich forderte er uns ja auf: „so wähle das Leben!“
 
Dieses Glück, das Gott einem wünscht, ist aber nicht mit einem „One-Night-Stand“ zu erreichen, denn Er möchte ein dauerhaftes und wahres Glück für uns.

Wer sich also mit seiner eigenen Entscheidung nur selbst schadet – und dabei sogar auch seine Mitmenschen um ihn herum, hat eine falsche Wahl getroffen.
 
Halten wir fest: Für eine richtige Wahl müssen zwei Fragen beantwortet werden:
 

  1. Welche Entscheidung erwartet Gott von mir?
  2. Unabhängig von a), bin ich dann auch wirklich glücklich mit meiner Wahl – und zwar langfristig glücklich?

 

Diese zwei Punkte führen einen Menschen zur richtigen Wahl. Wenn man die Buchstabenkonstellation des hebräischen Wortes: BeSimcha (glücklich sein) verändert, erhält man ein anderes hebräisches  Wort: Machschawa (Gedanken). Mit anderen Worten: Wenn ich glücklich bin, bin ich Herr über meine Gedanken, und somit kann ich auch erfolgreich jede Herausforderung meines Lebens bewältigen. In unserem Zusammenhang heißt dies, die richte Wahl zu treffen.

König Salomon sagte dazu: „Der weise Mensch nehme sich diese Worte zu Herzen …“

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