Mut beginnt im Kopf

Menschen, die es in ihrem Leben zu etwas gebracht haben, haben gelernt, ihre Schwächen und Mängel nicht als Hindernis zu sehen, sondern als Vorteil.

3 Min.

Andrea Jockisch

gepostet auf 15.03.21

Der Schein trügt

 

Wahre Genießer sind Menschen, die Freude am Leben haben. Menschen, die es in ihrem Leben zu etwas gebracht haben, haben gelernt, ihre Schwächen und Mängel nicht als Hindernis zu sehen, sondern als Vorteil. Sie lassen sich nicht entmutigen von Leuten, die nicht an sie glauben, denn sie wählen ihr Umfeld weise. Sie sind offen für all die Vielfalt, die der Tag so mit sich bringt. Sie sind keine Schwarz-Weiß-Denker, denn sie sehen und hören die Botschaften zwischen den Zeilen. Diese positive Lebenseinstellung kann jeder Mensch erreichen, der bereit dazu ist, seinen Fokus auf sich selbst zu stellen, statt das Scheinwerferlicht auf sein Umfeld zu richten, indem er bei anderen sucht, was er nicht hat. Das Glück findet man nicht bei anderen, sondern nur in sich selbst – bedingungslos und unabhängig. Unzufriedene Menschen vergleichen sich ständig mit anderen und stellen sich selbsterniedrigende Fragen, wie „Was hat er, was ich nicht habe?“, „Wie macht er das nur, dass er jedes Mal solches Glück hat?“, „Warum ist er so erfolgreich und bei mir läuft ständig alles schief?“ Das Glück anderer bewerten Nörgler – im Vergleich zu ihrem – wesentlich höher.

 

Erst einmal sollte man sich klar machen, dass niemals im Leben eines jeden Menschen alles nur Friede-Freude-Eierkuchen ist, auch wenn es den Anschein haben sollte. Was in dem anderen tatsächlich vor sich geht, dazu reichen äußere Prognosen nicht aus, denn er wird nur so viel von seiner schwachen Seite preisgeben, wie er dir vertraut.

 

Jeder von uns hat dann und wann mit Problemen zu kämpfen, aber wir können uns frei entscheiden: Entweder lassen wir zu, dass sie uns innerlich zerreißen, oder aber wir reißen uns zusammen. Und das ist auch eine Entscheidung, die wir auch dann treffen, wenn uns ein Problem ganz unerwartet trifft.

 

 

Gedankenwechsel

 

Alles dreht sich darum, die Dinge aus der richtigen Perspektive zu betrachten. Wenn du gerade eine Enttäuschung erlebst, gehen dir Gedanken durch den Kopf, wie „Ich hätte mir ja denken können, dass es so kommen würde. Mir passiert nie etwas Gutes.“ Entmutigung ist vorprogrammiert. Aber um das zu ändern, wie wäre es einfach mal zu denken: „Wenn sich eine Tür schließt, wird HaShem eine andere eröffnen“?

 

Es ist wirklich eine Frage der Perspektive. Du allein bist verantwortlich dafür, wie es dir mental geht. Alles beginnt in deinem Kopf – auch Mut.

 

Mir erzählte jemand von einem Mann, der sich beklagte, weil er nur ein Paar Schuhe besaß, bis er einen Mann traf, der keine Füße hatte. Seine Perspektive änderte sich schlagartig von jetzt auf nachher.

 

Die Wahrheit ist, dass es Menschen auf der Welt gibt, die überglücklich wären, mit dir zu tauschen. Es gibt kranke Menschen, die gerne in der Lage wären, so frei atmen zu können (ohne Beatmungsgerät) wie du; so zu laufen wie du; dort zu leben, wo du lebst.

 

 

„Klagen lässt verzagen. Loben zieht nach oben.“

 

Es ist so leicht, sich auf das zu konzentrieren, was in deinem Leben nicht gut läuft oder was dir fehlt, und darauf, wie hoch die Hindernisse sind. Wenn du denkst „Das bekomme ich nie in den Griff!“, dann denke daran, dass HaShem für alle deine Bedürfnisse sorgt, wenn du das nötige Vertrauen zu Ihm aufbaust.

 

Gäbe es nur Sonne im Leben, würdest du verbrennen. Gäbe es nur Regen im Leben, würdest du ertrinken. Im Wechselspiel jedoch entwickelt sich das Leben.

 

Als ich noch kein gläubiger Mensch war, da war ich immer am Planen und machte mir ständig Sorgen um Dinge, die meine Pläne durchkreuzen könnten, dann im Nachhinein aber doch nicht eingetreten sind. Das heißt, die ganze Energie, die ich für das Wichtige gebraucht hätte, hatte ich in unnötige Ängste, Grübelei und Sorgen investiert.

Nun lebe ich schon fast 10 Jahre im Glauben an HaShem. Ein Leben ohne Glauben kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Das war kein Leben, sondern einfach nur der blanke Horror, sich alleine ohne HaShem mit all den Sorgen und Zukunftsängsten durchs Leben gekämpft zu haben.

 

Rabbiner David Kraus sagte einmal: „Die Erkenntnis und tiefste Überzeugung befinden sich auf einem sehr hohen spirituellen Level. Man erkennt es beispielsweise an vielen gottlosen Menschen, die plötzlich zum Glauben an den Schöpfer fanden – ein Baal Tshuva und eine Baalet Tshuva (Mann der Antwort und Frau der Antwort), worauf keine weiteren Fragen mehr nötig sind. Solche Menschen können nicht mehr von ihrem Glauben an den Schöpfer abfallen, weil sie sich in einem Schloss aus funkelnden Diamanten auf einem goldenen Gipfel befinden. Sie erlangten ihren Glauben mit voller Überzeugung. Sie haben etwas Kostbares entdeckt, das so groß und prächtig ist wie ein Berg aus Gold mit einem Schloss aus glitzernden Diamanten. Wenn ein Baal Tshuva Gott findet, dann hat er unendliche Liebe entdeckt; dann hat er seinen Sinn entdeckt. Dies bildet die Glückseligkeit. Diese Erkenntnis ist Glückseligkeit.“

 

Denke über die guten Dinge nach, die HaShem bisher in deinem Leben getan hat. Schreibe auf, wie oft HaShem in deiner dunkelsten Stunde da war und dir einen Weg gezeigt hat, wo kein Ausweg zu sein schien.

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