Eine Stufe nach der anderen!
Wie kann man HaShem näher kommen, sich verändern, bessern? Bevor du dir viel abverlangst, muss du die Grundlage legen: Glauben und Freude.
Wir müssen alle lernen, uns selbst richtig einzuschätzen. Was ist ein Zeichen dafür, dass ein Mensch Torah Lishma lernt – um ihrer selbst willen, das heißt, um HaShem näher zu kommen? Wenn er ein Buch öffnet und lernt, egal welches Buch, dann lernt er etwas über sich selbst, über seine eigene Niedrigkeit, wie sehr er HaShem braucht. Das ist ein Zeichen, dass er wahrhaftig HaShems Willen tun will.
Aber wer Torah lernt, um Ehre zu bekommen, oder aus sonst einem Grund, der wird das nicht erleben. So ein Mensch ist weit davon entfernt, HaShems Willen tun zu wollen. Es gibt Menschen, die den ganzen Tag lernen, aber HaShem dabei nicht sehen. Wir müssen lernen, HaShem in allem zu sehen. Dazu müssen wir fröhlich sein, immer! En od milevado – es gibt keinen außer HaShem! Alles was er tut, ist zum Besten, es gibt keinen Grund, sich zu ärgern oder sich Sorgen zu machen. Wer weiß, wie klein er ist, und wie sehr er HaShem braucht, der macht sich keine Sorgen. Und er grämt sich auch nicht fürchterlich, wenn er einen Fehler gemacht hat, weil er weiß, dass letztendlich HaShem alles beherrscht.
Zu wissen, wie klein wir sind heißt nicht, traurig zu sein! Auch ein Mensch, der die grauenvollsten Fehler und Sünden begangen hat – wenn er sagt: "Ich will nur HaShem dienen!", dann wird er ein vollkommener Zadik – ein Gerechter. Sogar schon dieser Gedanke macht ihn zum Zadik, noch bevor er ihn ausspricht!
Auch in den schwierigsten Situationen im Leben, in den schwersten Prüfungen – das erste und wichtigste ist der Wille. Zu glauben, dass du wirklich nur HaShem dienen möchtest, dir zu sagen: "Es ist egal, was passiert, ist will nur HaShem dienen!" – das soll uns fröhlich machen. Wenn ein Mensch die guten Dinge in sich selbst sieht, dann macht ihn das fröhlich. Das gibt ihm Kraft, die guten Dinge auch zu tun. Und jeder von uns hat diese guten Dinge in sich, und der größte davon: Der Wunsch, der tief in uns sitzt, gut zu sein und Gutes zu tun, HaShem zu dienen. Daraus, dass wir dieses wundervolle Potential in uns haben, können wir Freude schöpfen.
Freude ist die Voraussetzung dafür, Tshuva, Umkehr, tun zu können. Ich habe in meinem Buch "Garten des Glaubens" immer wieder betont: es gibt drei Stufen von Emuna, von Glauben. Das ist wichtig, denn diese drei Stufen haben eine Reihenfolge, und die kann man nicht vertauschen.
- HaShem hat die Kontrolle über dein Leben, und dein Leben ist so, wie HaShem es will.
- Was HaShem tut, ist zum Besten. Bedank dich bei ihm!
- Was dir geschieht, soll dich dich aufrütteln, zu HaShem umzukehren.
Diese Stufen muss man nacheinander durchlaufen, man kann keine überspringen! Umkehr kann man erst tun, wenn man bei der dritten Glaubens-Stufe angekommen ist. Wenn du traurig bist, und noch nicht mit Emuna lebst, dann kannst du noch nicht umkehren, und du kannst HaShem nicht bitten, dir zu zeigen, welche Sünde dir dieses Leid gebracht hat. Du musst HaShem zuallererst bitten, dir Freude zu geben, deine emotionalen Probleme zu lösen, deine Traurigkeit und Verzweiflung. Wenn du keine Tshuva tun kannst, ohne dass du in Trauigkeit verfällst, dann bete nur um Glauben und Freude.
Du musst verstehen, dass wenn du traurig bist, dann ist das meistens, weil du wütend auf HaShem bist. Sag nicht "Ich bin traurig", sag: "Ich bin wütend auf HaShem!" Klingt das ein bisschen verstörend? Es sollte verstörend klingen, aber es ist die Wahrheit! Sag die Wahrheit!
Wenn du nicht akzeptieren kannst, dass HaShem dir dieses Leid schickt, dann fehlt dir Emuna. Es ist nicht alles gut, was passiert, aber es ist alles zum Besten. Dann musst du zu HaShem beten: "Gib mir den Glauben, dass du alles beherrschst, und dass alles, was du tust, zum Besten ist. Lass mich alles, was mir passiert, in diesem Licht sehen." Erst danach kannst du HaShem um Hilfe bitten, um aus dieser Situation heraus zu kommen. Und darum, zu verstehen, was du anders machen kannst in deinem Leben.
HaShem ist absolut gut. Er kann nichts tun, was nicht zum Guten führen soll. Du verstehst nicht, wie das, was dir passiert, zum Guten sein kann? Du musst es nicht verstehen, du musst es glauben. Wenn du es verstehen würdest, was für ein Test wäre das dann?
All das ist eine schöne Theorie – aber du musst sie umsetzen: eine Stunde persönliches Gebet mit HaShem jeden Tag. Sei nicht religiös, sei ein Ba'al Tshuva, einer, der religiös wird, der jeden Tag neu und tiefer zu HaShem umkehrt! Rede mit HaShem. Erzähle ihm genau, was du in den letzen vierundzwanzig Stunden getan hast. Gesteh ihm alles Schlechte, und danke ihm für alles Gute. Bitte ihn, dir zu helfen, deine inneren Versuchungen zu überwinden. Bete um Glauben. Nur durch diese Quality-Time mit Hashem wirst du das tiefe Wissen erhalten, dass alles, was HaShem tut, zum Besten ist.
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