Vayikra – Erfolg und Bescheidenheit
Das “Olah” oder Brandopfer ist so wichtig, daß es in erster Linie als allererste Opfer im Buch Levitikus erwähnt wird...
Das “Olah” oder Brandopfer ist so wichtig, daß es in erster Linie als allererste Opfer im Buch Levitikus erwähnt wird…
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"Und der Kohen (Priester) wird alles auf dem Altar verbrennen; ein Brandopfer, ein Feueropfer, ein angenehmes Aroma für G-tt" (Levitikus 1: 9).
Das “Olah” oder Brandopfer ist so wichtig, daß es in erster Linie als allererste Opfer im “Vayikra”, dem Buch Levitikus, erwähnt wird. Wir müssen uns daher fragen, was das Besondere an dem “Olah” ist und was ihre Botschaft für alle Generationen ist.
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Die Cabernet Sauvignon Weine des Königs waren die besten überhaupt. Der satte braune Boden der sonnenverwöhnten königlichen Weinberge lieferte pralle, erstklassige Weintrauben, die die berühmtesten “Grands Crus” der Welt übertrafen. Die Weine des Königs standen nicht zum Verkauf. Sie wurden ausschließlich als Belohnung für die wenigen Glücklichen gegeben, die dem wohlwollenden Monarchen mit außerordentlichem Engagement dienten.
Der König machte eine Vereinbarung mit denen, die er ehrte. Sie müssen ihr eigenes perfekt sauberes Eichenfass mitbringen. Ohne sie dürfen sie ihren Preis nicht beanspruchen.
Zwanzig Jahre lang hatte der persönliche Diener des Königs ihm treu und standhaft gedient. Anläßlich eines königlichen Festmahls zum Geburtstag des Königs beschloß der Monarch, seinem treuen Diener einen besonderen Tribut zu zollen. Der König wollte, daß alle seine Untertanen sehen, wie selbst ein einfacher Diener durch fleißige Arbeit das Prestige erreichen kann, das normalerweise Adligen vorbehalten ist.
Der Diener bereitete ein leeres Eichenfass für seinen königlichen Preis vor. Das Fass war sauber, aber es hatte immer noch das Aroma des Bauernweins, den der Diener regelmäßig trank. "Dieses Fass ist noch nicht für königlichen Wein geeignet", sagte der König, "es ist sauber, aber sein starkes Aroma wird das zarte Bouquet meines königlichen Weins überwinden. Das können wir nicht zulassen!"
"Was muß ich dann tun, Majestät?" fragte der Diener.
"Nehmen Sie das Fass auseinander, planieren und schleifen Sie jede Daube, bis sie vollkommen glatt, sauber und frei von Spuren anderer Weine ist. Lassen Sie die Dauben dann eine Woche lang in direktem Sonnenlicht trocknen, setzen Sie das Fass wieder zusammen und Sie werden ein perfektes Gefäß für meinen Wein haben", sagte der König. "Wenn mein Wein mit irgendetwas anderem gemischt wird – selbst mit den geringsten Spuren eines fremden Weins, dann könnte es Ihnen möglicherweise Schaden zufügen. Aber wenn Sie ihn in seiner ursprünglichen Reinheit trinken, wird es Ihnen zugute kommen!"
Der treue Diener erfüllte die Anweisungen des Königs. Eine Woche später überreichte er dem König sein perfekt sauberes Fass, das er mit dem königlichen Cabernet Sauvignon füllte. Im ganzen Königreich sprachen alle von dem treuen Diener, dem Menschen von äußerster Einfachheit, der die prestigeträchtigste Auszeichnung des Königs erhielt.
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In seinem Kommentar zu der Parascha Vayikra erklärt Raschi, daß das “Olah” Opfer vollständig im Namen G-ttes , d.h. ohne Eigeninteresse oder Hintergedanken gewidmet werden muß,. Laut unseren Weisen bedeutet das Gebot der Tora, "alles auf dem Altar" zu verbrennen, daß der Kohen keinen Teil dieser Art von Opfer für sich selbst erhält. Er ist dazu gezwungen, das gesamte “Olah” auf dem Altar zu verbrennen.
Rebbe Nachman von Breslev erklärt (Likutei Moharan I: 4.7): Lob ist gefährlich, da es uns zur Arroganz bringen kann. Wenn wir uns jedoch vor Haschem bis zur Nichtigkeit aufheben und alle unserer Erfolge auf G-ttes Segen und Seine Hilfe zurückführen, dann wird uns Lob überhaupt nicht schädlich sein.
In dem obigen Gleichnis ist der Wein des Königs, die Belohnung für diejenigen, die dem König mit Hingabe dienen, ein Symbol für Lob und Erfolg. Der Anspruch des Königs, ein perfekt sauberes Fass zu verwenden, das frei von fremden Aromen oder Substanzen ist, als Gefäß, das sich für königlichen Wein eignet, symbolisiert einen Priester (Kohen) ohne Ego und Eigeninteressen. Als solches wird der "Wein" des Königs oder das Prestige und der Erfolg, die dem Kohen verliehen werden, ihm nicht schädlich sein. Aber wenn der Diener des Königs und Symbol des Kohens, sein "Fass" nicht ausreichend reinigt, muß er die Dauben planieren und schleifen. Das Reinigen des Fasses – eine Anspielung auf die Aufhebung des eigenen Egos – ist die Voraussetzung, um den Wein genießen zu können. Genauso werden Lob, Prestige oder Erfolg uns nicht schädlich sein, wenn wir uns vor Haschem aufheben.
Im Fall von dem “Olah” oder Brandopfer ist Haschems Gebot an die Kohanim ähnlich. Da die Mitglieder des Priesterstamms normalerweise Status, Macht und Reichtum genießen, könnten sie leicht in Arroganz verfallen. Deswegen befiehlt die Tora ihnen in erster Linie, das Opfer des Brandopfers, das “Olah”, vollständig auf dem Altar zu verbrennen.
Im Gegensatz zu anderen Opfern, bei denen der Kohen mit bestimmten Fleischstücken belohnt wird, erzielt der Kohen im Fall von dem “Olah” keinen persönlichen Gewinn. Er kann daher diese Art von Opfer ohne Eigeninteresse oder Hintergedanken vollbringen, außer G-tt Befriedigung zu bringen. Durch das “Olah” Opfer erhält der Kohen eine einzigartige Gelegenheit, sein Ego und seine Eigeninteressen beiseite zu legen und Haschem selbstlos zu dienen. Im Wesentlichen muß der Kohen mit einem "sauberen Fass", einem selbstlosen geistigen Gefäß vor G-tt erscheinen, was die geistige Fülle g-ttlichen Licht halten kann.
Der Kohen muß auch erkennen, daß sein Status und Privileg, als Priester im Beit HaMikdash, dem Heiligen Tempel in Jerusalem, zu dienen, nicht auf seinen eigenen Talenten und Fähigkeiten beruht, sondern ein Geschenk von Haschem ist. Mit Absicht hat G-tt ihn als Mitglied des Priesterstamms in die Welt gebracht.
Die Botschaft von dem “Olah” Opfer an uns alle ist zweifach. Erstens müssen wir alle unsere Mitzwot wie Brandopfer ohne Hintergedanken ausführen. Zweitens müssen wir Erfolg mit Emuna, mit Glauben akzeptieren und unser Ego genauso vollständig zunichte machen wie den Kadaver des “Olah” Opfers, der auf dem Altar verbrannt wird. Dadurch erkennen wir, daß unser Erfolg ausscließlich von Haschem kommt. So kommt der Erfolg unserer Seele zugute.
Mein geschätzter und geliebter Freund und Lehrer Rav Shalom Arush, möge Haschem ihn mit langen und glücklichen Tagen segnen, erklärt, daß Emuna mit dem Konzept von “Bitul” Hand in Hand geht und das Ego zunichte macht. Eine Person mit gesunder, perfekter Emuna schreibt alles, insbesondere seine Erfolge G-tt zu. Wenn Menschen mit starker Emuna erfolgreich sind, rühmen sie sich nicht ihrer eigenen Kräfte und Fähigkeiten. Sie wissen genau, daß ihr Erfolg das Segen von G-tt ist. Wenn Menschen durch Rückschläge gehen, schütztz ihre starke Emuna sie davor, in Verzweiflung zu geraten.
Daher verzweifeln Menschen mit starker Emuna nicht wegen eines Rückschlags. Sie wissen genau, daß sie ihr Bestes versucht haben und daß was ursprünglich als Mißerfolg und Rückschläge scheint, eigentlich der Plan von Haschem sind. Dementsprechend leidet das Ego nicht, wenn es sich der Emuna unterwirft.
Wenn wir also unsere Erfolge auch im geringsten uns selbst zuschreiben, ähneln wir denen, die den Wein des Königs in ein unreines Fass geben würden. So ist Erfolg – der Wein des Königs – uns schädlich, denn Erfolg ohne “Bitul”, d.h. ohne Aufhebung des Egos, führt zu Arroganz. In einem solchen Fall hält G-tt oft den Erfolg zurück, weil wir unsere Fässer noch nicht von unserem Ego gereinigt haben. G-tt will uns nichts geben, was uns schaden würde. Er will sicher auch nicht, daß wir arrogant werden.
Je mehr wir an unserem Ego arbeiten, desto erfolfreicher wir werden, da wir zu geeigneten Gefäßen für G-ttes Licht werden, was auch die spirituelle Quelle vom Erfolg ist.
Möge Haschem das tägliche “Olah” Opfer an den wiederaufgebauten Beis HaMikdash, an den Heiligen Tempel in Jerusalem, zurückgeben, damit wir alle lernen können, ihm selbstlos und mit Hingabe schnell und in unserer Zeit zu dienen. Amen.
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