Die Königskrone (3)

Gott verlangt von jedem Menschen auf dieser Erde, dass er Seinen Schritten folgt, so wie es heißt: „… wenn du die Gebote, des Ewigen ...

3 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Die Tefillin Gottes
 
Gott verlangt von jedem Menschen auf dieser Erde, dass er Seinen Schritten folgt, so wie es heißt: „…wenn du die Gebote des Ewigen, deines Gottes, beachtest und in Seinen Wegen wandelst.“ (5. Buch Moses, Kapitel 28, Satz 9) Der weise Chafez Chaim (Rabbi Israel Meir Ha´Kohen aus Radin) lehrte uns bezüglich dieses Satzes der heiligen Thora, dass wir uns an den guten Eigenschaften Gottes ein Beispiel nehmen müssen, sodass wir unser tagtägliches Verhalten dem rundum guten Verhalten Gottes anpassen. – So wie Gott barmherzig ist, so müssen auch wir barmherzig sein; so wie Gott geduldig ist, so müssen auch wir geduldig sein; so wie Gott nur das Gute für jeden will, so müssen auch wir nur das Gute für unseren Nächsten wollen; so wie Gott bei allem was er tut, sagt und denkt vom Guten bestimmt wird, so müssen auch wir uns bei jeder Handlung, jedem Denken und jedem Gesprochenen an dem vorgegebenen guten Vorbild Gottes richten und halten!!
 
Demnach besitzt Gott selbstverständlich seine eigenen Tefillin! – Im Babylonischen Talmud (Traktat Berachot) stellen einige unserer Weisen die Frage, woher wir das Wissen nehmen, dass Gott selbst Tefillin besitzt? – Aufgrund der Liebe, die Gott für jeden Einzelnen seines auserwählten Volkes Israel empfindet und uns – so wie jedem Menschen auf dieser Welt – alles vorlebt, ist nun klar, dass er selbst Tefillin besitzt. Daher kamen unsere Weisen zu dem Schluss, dass eben diese Liebe und Verherrlichung des Volkes Israel auf den Pergamentrollen der Tefillin Gottes stehen, so wie es heißt: „… Israel, an dem Ich Mich verherrliche!“ (Jesaja Kapitel 49, Satz 3)
 
Rabbi Nachman aus Breslev schrieb in seinem Buch Likutey Moharan (Band 1, Kapitel 17) im Bezug auf die Tefillin Gottes, dass man die wahre Liebe zu Gott und die Gottesfürchtigkeit ausschließlich von dem Ausnahme-Zaddik (einem außergewöhnlich weisen und gerechten Menschen) der jeweiligen Generation erlangen kann, da nur er diese vorlebt. Rabbi Nachman schrieb weiter, dass dieser Ausnahme-Zaddik bei allem was er tut nur eines im Sinne hat: der Welt zu offenbaren, was der gute Wille Gottes ist. Denn in allem was Gott erschuf, sei es von etwas Winzigen bis hin zu etwas atemberaubend Großem steckt Sein Wille in Form einer Botschaft für uns Menschen.
 
Im Fünftem Buch Moses (Kapitel 10, Satz 20) steht das Gebot: 
 
„…an Ihm sollst du hängen…“ Wie sollen wir dieses Gebot verstehen? Kann ein Mensch sich wahrhaftig an Gott hängen? – Natürlich nicht, daher liegt es in der Pflicht jedes Einzelnen, dass er sich an weise, gerechte und schriftgelehrte Menschen hängt, deren Leben vom Glauben an Gott bestimmt wird, um so zu lernen, wie sich ein menschenwürdiges Leben gestaltet. Um den Glauben mit voller Überzeugung zu erlangen, bedarf es des Anhängens an die gerechten Menschen der jeweiligen Generationen. Folglich muss ein Mensch nach diesen Menschen suchen und Gott darum bitten, sich ihnen annähern zu können, da man durch den göttlich inspirierten Geist des gerechten Menschen einen heiligen und wahren Glauben erlangt. Doch Achtung! Diese Suche gestaltet sich ausschließlich mittels des Gebets zu Gott!

Derjenige der sich einbildet, diesen gerechten Menschen mittels seiner eigenen Wahrnehmung zu finden, irrt! Man kann nicht von A nach B gehen und dabei nach eigenem Verständnis entscheiden, wer dieser gerechte Mensch ist! Daher muss jeder beherzigen, dass sich nur mittels des Gebets dieser außergewöhnliche Mensch finden lässt. In der Zwischenzeit müssen wir auf Gott vertrauen, indem wir Frieden und Liebe auf der Welt verbreiten und uns über niemanden schlecht äußern oder jemanden übel nachreden oder jemanden hassen. Des Weiteren muss uns klar sein, dass dieser gerechte und weise Mensch, nach dem wir suchen, niemals von sich behaupten würde, dass er der Stellvertreter Gottes sei, oder im Namen Gottes dazu aufruft, Gewalt anzuwenden oder dergleichen.

Denn das Einzige was Gott will ist, dass die Menschheit an Ihn glaubt und in Frieden miteinander und in Liebe zueinander lebt. Demnach ist dies auch das Einzige was der wahre Zaddik möchte und vorlebt! Und eben durch dieses Vorleben und der Offenbarung des Willen unseres Gottes, kommt Seine Verherrlichung an Seinem auserwählten Volk zum Vorschein. Infolgedessen gibt es eine weitere Bedeutung für Tefillin – Verherrlichen -, da Gott sich schlichtweg an Seinem Volk verherrlicht und deshalb besitzt er zum Zeichen dieser Tatsache selbst Tefillin, in denen steht was Er selbst sagte: „… Israel, an dem Ich Mich verherrliche!“ (Jesaja, Kapitel 49, Satz 3)
 
Im Babylonischen Talmud (Traktat Berachot) stellen einige unserer Weisen im Bezug auf die Tefillin eine weitere Frage, nämlich woher wir das Wissen nehmen, dass die Tefillin die Kraft und eine Zuflucht für das Volk Israel verkörpern? – Sie kamen zu dem Ergebnis, dass der Grund bzw. der Beweis dafür ausdrücklich aus dem Satz des 5. Buches Moses (Kapitel 28 Satz 10) zu entnehmen ist: „Und alle Völker der Erde werden sehen, dass du (das Volk Israel) nach dem Namen des Ewigen benannt bist, und sie werden sich vor dir fürchten.“ D.h., dass die Feinde des Weltfriedens an dem Tag, wenn Israel sich mit geballtem Stolz mit ihren Tefillin schmücken, sich vor ihnen fürchten werden, da sie durch die Tefillin erkennen werden, der Name des Ewigen liegt auf dem Volke Israel.
 
Alles zusammen macht nun unmissverständlich klar weshalb Gott möchte, dass jeder Jude rund um den Globus die Tefillin anlegt, da dies Seine Freude bildet, an der Er sich verherrlicht.

Sagen Sie uns Ihre Meinung!

Danke fuer Ihre Antwort!

Ihr Kommentar wird nach der Genehmigung veroeffentlicht.

Fuegen Sie einen Kommentar hinzu.