Freude

Unser heiliger Meister Rabbi Nachman sagt, „Du kannst nicht ohne Freude leben. Du kannst existieren – aber leben? Du kannst Gott nicht ohne Freude dienen. Du kannst überhaupt nichts ohne Freude tun.“

Rabbi Nachman sagt, wenn ich wirklich, wirklich voll Freude bin, dann wird die kleinste gute und heilige Sache, die ich in einem anderen Menschen sehe, mich vollkommen überwältigen.

Du musst wissen, dass alles Böse in dieser Welt darauf konzentriert ist, die Freude aus deinem Herzen zu entfernen. Denn in dem Moment, in dem das Böse die Freude aus deinem Herzen entfernt, ist es der Gewinner.

Du kannst die heiligste Kreatur in der Welt sein, aber in dem Moment, in dem du traurig bist, hast du nicht die Kraft für den kleinsten Test im Leben.

Rabbi Nachman fragt, „Was ist so schlecht daran traurig zu sein?” Er antwortet, „Wenn du traurig bist, dann hast du keine Kontrolle über deine Gedanken. Wenn du keine Kontrolle über deine Gedanken hast, dann kannst du deine Gedanken nicht beruhigen und geradlinig denken.”

Eine freie Person ist jemand, der Meister über seine Gedanken ist, der seine Gedanken fokussieren kann, sie festlegen und denken kann, „Was passiert mit mir? Was ist der Sinn meines Lebens?”

Rabbi Nachman sagt, es kann nicht sein, dass du in deinem ganzen Leben niemandem einen Gefallen getan hast. Du hast einer Person einen Gefallen getan! Ist das nicht genug Grund dafür, dein ganzes Leben durch die Straßen zu tanzen?!

Es ist unmöglich, dass du in deinem ganzen Leben nicht einmal gebetet hast. Du hast einmal gebetet! Du hast einmal mit Gott gesprochen! Was brauchst du noch, um zu beweisen, dass du einen guten Punkt in dir hast?

Bitte öffnet eure Herzen, Freunde. Wie kann ich, ein kleines menschliches Wesen, das große Licht Gottes in mein Herz nehmen? Wenn ich voller Freude bin, habe ich keine Grenzen, ich bin unendlich. Wenn ich unendlich bin, bin ich ein Gefäß für den unendlichen Gott.

Es gibt ein Lichtjenseits aller Gefäße. Solange die Freude ein Gefäß hat, ist es möglich, dass ich sie habe und du hast sie nicht, aber wenn deine Freude jenseits aller Gefäße ist, dann möchte jeder, der dich trifft, tanzen.

Warum bist du traurig? Wir sind traurig, weil wir denken, dass etwas falsch läuft. Warum denken wir, dass etwas falsch läuft? Weil wir das Gefühl haben, dass wir die Welt kontrollieren. Weil die Dinge nicht so sind, wie ich denke, dass sie sein sollten, das heißt, sie laufen falsch. Aber seien wir ehrlich; ich bin nicht der Herr der Welt. Wenn mir klar ist, dass es einen Gott gibt, der sich um alles kümmert, wenn mir klar ist, dass ein Gott sich um das einsamste Blatt kümmert, das im Wind fliegt, worüber beschwere ich mich denn dann?

Wenn ich denke, dass die Welt schrecklich ist, dann denke ich, Gott macht keine gute Arbeit. Ich denke, „Gott tut nichts für die Welt, ich tue nichts für die Welt, niemand tut etwas für die Welt.”

Es muss mir nicht nur klar sein, dass es einen Gott gibt, sondern auch, dass Gott so viel für die Welt tut! Ich tue soviel für die Welt. Jeder Mensch macht die Welt schöner.

Die erste Stufe ist, dass ich so sehr an Gott glaube, dass ich weiß, dass alles gut ist. Dann gibt es noch eine Stufe: Dass es mich nicht wirklich kümmert. Es kümmert mich und dann doch nicht, weil es einen Gott gibt, was brauche ich noch?

Unsere heiligen Rabbiner lehren uns, dass eine traurige Person tot ist. Wenn du Selbstmord begehst, dann tust du es nur einmal, aber wenn du traurig bist, begehst du jede Sekunde Selbstmord.

Jedes Abfallen, jeder Abstieg geschieht nur, weil du nicht genug in Gott vertraust, weil du nicht genug an Gott glaubst. Weil du nicht geglaubt und vertraut hast, warst du traurig. Und darum hast du nicht die Kraft, irgendetwas zu tun.

Und eine glückliche Person kann auch manchmal traurig sein. Das ist O.K. Aber das Wichtigste ist, während du traurig bist, hör' nicht auf fröhlich zu sein.

Was bedeutet es, glücklich zu sein mit dem, was du tust? Zu wissen, dass, wenn man geboren würde und in dieser Welt 80 Jahre verbringen würde, nur um diese eine Sache zu tun, die man tut, dann wäre es das wert. Das heißt, glücklich zu sein mit dem, was man tut.

Und wenn du auf dieser Stufe mit jeder Mitzvah [guteTat] sein kannst, die du tust, zu fühlen, dass wenn du nur geboren wärst, um heute morgen Tefillin [Gebetsriemen] anzulegen, wenn du nur für diesen einen Schabbos geboren wärst, dann wäre es genug…. Das ist Freude.

Wenn ich sage, ich bin voller Freude, aber ich kann andere Leute nicht ausstehen, dann bedeutet dies, dass es keine Göttliche Freude ist.

Der einzige Anti-Hass ist die Freude.

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