Perek Shira – Die Gebete der Tiere (4)

Der Kranich sagt: „Dankt Gott mit der Geige (Zither); auf der zehnsaitigen Harfe spielet Ihm!“

3 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 15.03.21

10 |  Die Taube sagt: „Ich zwitscherte wie eine Schwalbe, wie eine Drossel, und surrte wie eine Taube. Meine Augen blickten schmachtend zur Höhe: Ach, Gott, ich bin bedrängt; tritt als Bürge für mich ein. / Lieber Gott! Ich bevorzuge es, dass mein Hab und Gut das magere Volumen einer Olive hat, es allerdings in Deinen Händen liegt; anstatt ein Leben zu leben, das süßer ist als Honig, es allerdings von Menschen aus Fleisch und Blut bestimmt wird.“ (Jesaja 38, 14 / Babylonischer Talmud, Traktat Eruvin, Seite 18b)

 

Der Adler sagt: „Du, Ewiger Gott, Gott der Heerscharen; Du Gott Israels, erwache, um alle Heiden heimzusuchen; sei keinem dieser Verräter gnädig!“ (Psalm 59, 6)

 

Der Kranich sagt: „Dankt Gott mit der Geige (Zither); auf der zehnsaitigen Harfe spielet Ihm!“ (Psalm 33, 2)

 

Der Vogel sagt: „Auch der Vogel hat ein Haus gefunden und der Spatz ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen hinlegen können: Deine Altäre, Gott der Heerscharen, mein König und mein Gott!“ (Psalm 84, 4)

 

Die Schwalbe sagt: „Damit ich Dir Ehre singe und nicht verstumme, Ewiger, mein Gott, in alle Zukunft will ich Dir danken.“ (Psalm 30, 13)

 

Ein zwitschernder Vogel sagt: „Meine Hilfe kommt von Gott, Schöpfer der Himmel und Erde.“ (Psalm 121, 2)

 

Die Sturmschwalbe sagt: „Licht ist dem Gerechten gesät, die geraden Herzens sind, erleben Freude.“ (Psalm 97, 11)

 

 

11 |  Die Fledermaus sagt: „Tröstet, Tröstet mein Volk; sagt euer Gott!“ (Jesaja 40, 1)

 

Der Storch sagt: „Spricht zum Herzen Jerusalems und ruft ihr zu, dass ihr Frondienst vollendet und ihre Schuld abgetragen ist, da sie von der Hand Gottes Zweifaches für alle ihre Sünden empfangen hat.“ (Jesaja 40, 2)

 

Der Geier sagt: „Wer verschafft dem Geier seine Speise, wenn seine Jungen herumflattern und aus Mangel an Nahrung zu Gott schreien?“ (Hiob 38, 41)

 

Der Star sagt: „Und man wird ihren Samen (ihre Nachkommen) unter allen Völkern kennen und ihre Sprösslinge inmitten der Völker; alle, die sie sehen, werden anerkennen, dass Gott sie gesegnet hat.“ (Jesaja 61, 9)

 

Die Gans sagt: „Dankt Gott, ruft Seinen Namen, macht unter den Völkern Seine Taten bekannt! Singt Ihm, spielt Ihm auf und erzählt von allen Seinen Wundern!“ (Psalm 105, 1+2)

 

Eine Wildgans, die in der Wüste umherfliegt und dabei beobachtet, wie die Kinder Israels die Heilige Thora studieren, sagt: „Jede Stimme, die in der Wüste ertönt, bereitet den Weg Gottes; ebnet in der Steppe eine Straße unserem Gott!“ (Jesaja 40, 3)

Und wenn sie dabei ihre Nahrung findet, sagt sie: „Verflucht ist Jener, der auf einen Menschen vertraut.“ – „Gesegnet ist Jener, der auf Gott vertraut und dessen Vertrauen Gott ist.“ (Jeremia 17, 5+7)

 

Die Ente sagt: „Vertraut auf Gott allezeit, denn Gott, der Ewige, ist ein Fels der Ewigkeit!“ (Jesaja 26, 4)

 

Die Bienenfresser sagen: „Ich will sie herbeirufen und sie sammeln; denn Ich habe sie erlöst; und sie sollen so zahlreich werden, wie sie einstmals waren.“ (Secharja 10, 8)

 

 

12 |  Der Grashüpfer sagt: „Ich erhebe meine Augen zu den Bergen; woher soll meine Hilfe kommen?“ (Psalm 121, 1)

 

Die Heuschrecke sagt: „Ewiger Gott, Du bist mein Gott; Dich will ich erheben! Ich lobe und preise Deinen Namen, denn Du hast Wunder getan; von je her sind Deine Ratschlüsse zuverlässig und wahrhaftig!“ (Jesaja 25, 1)

 

Die Spinne sagt: „Rühmet Ihn durch den Klang der Zimbeln; rühmet Ihn mit schmetternden und wohlklingenden Zimbeln“ (Psalm 150, 5)

 

Die Fliege sagt, wenn sie umherfliegend wahrnimmt, dass die Kinder Israels die Heilige Thora nicht studieren: „Es spricht eine Stimme: Verkündige! Und er sprach: Was soll ich verkündigen? Alles Fleisch ist Gras und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes! … Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt; aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit!“ (Jesaja 40, 6+8)

 

Gott spricht: „Friede, Friede den Fernen und den Nahen!“ (Jesaja 57, 19)

 

 

Illustrationen von Rebecca Shapiro. Der Autor ist Gründer und Leiter des Lehrinstituts „Chut Schel Chesed“ in Jerusalem. Mehr über Rabbiner Shalom Arush erfahren Sie hier.

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